Pfarrer und Gläubige aus den Dekanaten Kronach, Lichtenfels, Coburg und Teuschnitz haben am Donnerstagabend mit einem Festgottesdienst an die Eröffnung des zweiten vatikanischen Konzils vor 50 Jahren erinnert.
Das zweite Vatikanische Konzil ist heute der Referenzpunkt für das Selbst- und Weltverständnis der katholischen Kirche. Regionaldekan Thomas Teuchgräber brachte es auf den Punkt: "Auch heute noch brauchen wir ein neues Bewusstsein des Glaubens nach innen und außen. Wir müssen uns die Frage stellen, wie wir im Geist des zweiten Vatikanischen Konzils handeln!"
1. LiturgieWie Teuchgräber erläuterte, war ein wesentlicher Punkt der Auseinandersetzungen die Liturgieform. Die lateinische Messe wurde abgeschafft, die Gottesdienste wurden - was heute ja selbstverständlich ist - in der jeweiligen Muttersprache gehalten. Das Konzil wollte die Feier der Sakramente und aller Gottesdienste bewusster und inniger machen.
2. Verhältnis Priester/Laien Das Konzil, so Teuchgräber, habe auch das Verhältnis von Priestern und Laien erneuern wollen. Die Getauften sollten aus ihrer Passivität herausgekommen, die Priester sollten Seelsorger sein.
3. Ökumene Ein weiterer Punkt war die Ökumene. Das Konzil habe den Christen des 21. Jahrhunderts den Auftrag gegeben, sich nicht mit den Spaltungen der Kirche abzufinden, sondern alles zu tun, um diese zu überwinden.
4. Freiheit Weiter habe das Konzil die Freiheit der Religionen betont, sagte Teuchgräber. Der religiöse Dialog bedeute heute, mit allen Religionen auch in Wahrheit, Liebe und gewaltfrei über Streitthemen des Glaubens und des Lebens zu sprechen.
Teuchgräber forderte die Katholiken auf, nach den Geboten und den Inhalten des zweiten vatikanischen Konzils zu leben. "Handelt mit Weitblick und ruhigen Gewissen! Öffnet Euren Horizont fürs Lokale und Globale."
"Wir sind dankbar, aber auch unzufrieden", brachte Dekanin Dorothea Richter ihre Sicht und die ihrer vielen evangelischen Kollegen zum Ausdruck. Sie erinnerte an ihre Studentenzeit, als sie mit Faszination die ersten ökumenischen Trauungen miterleben durfte.
Eine Errungenschaft Die konfessionsverschiedenen Familien seien erleichtert über die Anwesenheit beider Geistlichen gewesen. Sie bezeichnete das zweite Vatikanische Konzil als Errungenschaft, denn immerhin habe man nicht mehr von Häretikern gesprochen, sondern von Glaubensgemeinschaften über die anderen christlichen Konfessionen. Weiter seien die evangelischen Bischöfe aufgewertet worden.
Sie sprach von einer herzlich gelebten Ökumene im Landkreis mit ihren katholischen Kollegen. Sie erwähnte aber auch Ungereimtheiten - wie die Frage des Abendmahls.
Auswirkungen auf Jugendarbeit Claudia Ruß berichtete über die Auswirkungen des Konzils in der Jugendarbeit. Die Heranwachsenden würden ernst genommen. Sie würden zum selbst bestimmenden Handeln aufgefordert. Deutlich werde auch gemacht, dass die Kirche nicht nur von Hierarchien geleitet wird, sondern dass sie von ihren Mitgliedern lebt.
Pfarrer Erwin Lohneißen erinnerte an seine Anwesenheit auf dem Petersplatz vor 50 Jahren. Er habe sich gefragt, wie denn über 2000 Bischöfe aus aller Welt eine Einigung finden sollten? - Er sprach auch von einer "Konzilklatschbörse", da sei dann so manches Wort davon durchgedrungen, was hinter den Kulissen passiert sei.
Der Einwand von "Katholik" ist richtig. Die Verfasserin des FT-Artikels hat den erläuternden Satz in dem vor dem Festgottesdienst eingespielten Filmbeitrag, dass statt des vorher allein üblichen Lateins in der Messe dann ab dem Konzil auch die Landessprachen zugelassen wurden, leider etwas arg uminterpretiert, indem sie schrieb, dass die Messe in lateinische Sprache abgeschafft worden wäre. So stimmt das freilich nicht ganz. Es gibt auch nach dem 2. Vatikanischen Konzil mancherorts die Feier der Hl. Messe in lateinischer Sprache. - "Abgeschafft" wurde durch die Liturgiekonstitution allenfalls der vor diesem Konzil praktizierte Ritus der Hl. Messe und durch einen erneuerten Ritus ersetzt, welcher in jeder Sprache - also freilich auch der lateinischen - gefeiert werden kann. Es wäre theologisch präziser gewesen, wenn die Verfasserin das so hätte ausdrücken können. Aber hier kann es ja auch noch richtig gestellt werden
Die lateinische Messe wurde nicht abgeschafft, sonst wäre es auch nicht möglich, dass der Hl. Vater die Messe in lateinischer Sprache feiert. In der Konstitution über die Liturgie ("Sacrosanctum Concilium") steht in Art. 36 folgendes: "Der Gebrauch der lateinischen Sprache soll in den lateinischen Riten erhalten bleiben, soweit nicht Sonderrecht entgegensteht."
Man müsste das II. Vatikanische Konzil rezipieren, alle sprechen darüber und die wenigstens wissen etwas darüber. Aber vielleicht kann bzw. hoffentlich wird gerade jetzt im Jahr des Glaubens mal öfters im II. Vaticanum gelesen und in den verschieden Veranstaltunge des Glaubensjahres darüber gesprochen.
Wie man mit dem Begriff heilig so umgeht und jeden auf einmal heilig spricht: "Heiliger Vater Ratzinger", "Seine Heiligkeit" der Dalai Lama ..... heilig's Blechla!
Diese "Heiligsprechungen" sind sowas von lächerlich, dass sie schon an Blasphemie grenzen.
Was ist denn ein Prieser? Sowas wie ein Präser?
für den Hinweis, wir haben den Fehler korrigiert.
Die Redaktion