Ortsumgehung Zeyern: Weiter harte Fronten
Autor: Veronika Schadeck
Zeyern, Mittwoch, 27. März 2013
Die Verantwortlichen suchen derzeit nach einer Lösung, damit der DJK/SV Zeyern/Roßlach seine Klage möglicherweise doch noch zurücknimmt.
Am Mittwoch fand ein Gespräch statt, in dem es um die weitere Vorgehensweise bei der Ortsumgehung Zeyern ging. Der ortsansässige Sportverein hat gegen den Planfeststellungsbeschluss geklagt, weil er seine Interessen nicht entsprechend berücksichtigt sieht. Beim Bau der Umgehung muss der Sportplatz weichen, eine Alternative wurde dem Verein bislang nicht schriftlich zugesichert, so dass sich der DJK/SV Zeyern/Roßlach zur Einreichung der Klage veranlasst sah.
An dem Gespräch nahmen Vorstandsmitglieder des DJK/SV Zeyern ebenso teil wie dessen Rechtsanwalt Stefan Kollerer, Jürgen Woll als Leiter der Servicestelle Kronach des Staatlichen Bauamtes Bamberg sowie Bürgermeister Norbert Gräbner. Diese hielten sich gestern jedoch bedeckt und wollten keine konkreten Angaben über den Verlauf des Gespräches machen.
Ob der Sportverein seine Klage beim Verwaltungsgerichtshof in München zurücknehmen werde, hänge davon ab, ob eine Einigung erzielt werde, so Rechtsanwalt Kollerer. Es gelte, nach einvernehmlichen Lösungen zu suchen, erklärte Jürgen Woll. Er wertete es als ein gutes Zeichen, dass die "Tür nicht zugeschlagen wurde". Weitere Gespräche sollen demnächst stattfinden. Damit ist klar, dass am Mittwoch keine Einigung erzielt wurde.
Zwei Beschwerden
Ein zeitnaher Spatenstich für die von vielen Zeyerner Bürgern herbeigesehnte Ortsumgehung ist unwahrscheinlich, zumal CSU-Bundestagsabgeordneter Hans Michelbach von zwei weiteren Beschwerden von Grundstücksnachbarn spricht. Inwieweit diese noch in den Planungen zu berücksichtigen sind, konnte gestern nicht mehr geklärt werden.
Das Projekt ist von der Priorität her im aktuellen Verkehrswegeplan ganz weit oben angesiedelt. Mit dem Planfeststellungsbeschluss wurde zudem eine rechtliche Grundlage geschaffen, die der Sportverein mit seiner Klage allerdings anzweifelt. Die Mittel für die 2,6 Kilometer lange und rund elf Millionen Euro teure Maßnahme sind in der mittelfristigen Finanzplanung von 2013 bis 2015 vorgesehen. Allein der Zeitpunkt der Bereitstellung der Mittel war noch nicht geklärt. "An der Finanzierung wird die Ortsumgehung Zeyern auf jeden Fall nicht scheitern," gab sich Michelbach allerdings trotz der Klage optimistisch. Sollte es mit dem Baubeginn in 2013 nichts werden, würden die Investitionskosten in der Haushaltsplanung 2014 Berücksichtigung finden. Er stehe, so Michelbach, permanent mit dem Leiter der Obersten Baubehörde, Staatssekretär, Gerhard Eck in Verbindung. "Er ist in die Situation mit eingebunden und hält seine Leute an, gemeinsam mit den Beteiligten nach einvernehmlichen Lösungen zu suchen."
Aber was könnten diese Lösungen sein? Beispielsweise, so Michelbach, dass der Lärmschutz höher als vorgesehen ausfallen wird - und dass der Sportverein eine ausreichende Entschädigung erhält, die auch weiterhin einen Spielbetrieb gewährleistet. Es komme jetzt darauf an, dass alle Beteiligten in den Gesprächen mit eingebunden werden und möglichst schnell zufrieden stellende Ergebnisse erzielt werden, machte der Bundestagsabgeordnete deutlich.
Das Verhalten des DJK/SV Zeyern/Roßlach stieß in der Bevölkerung mitunter auf Kritik. In der Jahresversammlung des Vereins am 8. März kam es deshalb auch zu teilweise emotional geführten Diskussionen. Am Ende kam man jedoch überein, gemeinsam nach Wegen zu suchen. Es kam in der Sitzung auch zum Ausdruck, dass der DJK/SV eine Ortsumgehung befürwortet, allerdings nicht auf Kosten seiner Existenz.