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Mittelstufe plus: Das KZG hofft noch


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Freitag, 12. Juni 2015

Die Staatskanzlei hat den Antrag der Schule und des Elternbeirates nicht abgelehnt, sagt Elternbeirat Nikolaus Wiegand.
Das Kaspar-Zeus-Gymnasium in Kronach  Foto: Archiv


Es wäre ein schönes Geschenk, wenn der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer am nächsten Samstag bei der CSU-Bezirksversammlung in Steinbach am Wald verkünden würde: "Das KZG ist bei der Pilotphase Mittelstufe Plus dabei!"

Zwar sind die Würfel mittlerweile gefallen, aber ein Schreiben aus der bayerischen Staatskanzlei an den Elternbeiratsvorsitzenden des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums, Nikolaus Wiegand, lässt einen Funken Hoffnung dahingehend zu, dass die Bildungseinrichtung doch noch mit berücksichtigt wird.

"Die Hoffnung stirbt zuletzt"

Die Staatskanzlei hat den Antrag der Schule und des Elternbeirates nicht abgelehnt, so Nikolaus Wiegand. Für ihn bedeute das, dass der Ministerpräsident in die Details geht und sich für die Belange der Region einsetzt.
"Die Hoffnung stirbt zuletzt", so die Schulleiterin des KZG, Renate Leive. Sie weist nochmals auf die besondere Situation an ihrer Schule hin.

Sie spricht von über 30 Kilometer langen Anfahrtswegen, die Schüler der Rennsteig-Region auf sich nehmen müssen, um das Gymnasium zu erreichen. Würde das KZG beim Pilotprojekt berücksichtigt werden, würde für zwei Jahre der Nachmittagsunterricht für die achten und neunten Klassen wegfallen.

Es sei nun mal Fakt, dass die Schüler aus dem Norden bei einer Mittelstufe Plus entlastet würden, da die Fahrtzeiten in den Mittagszeiten gegenüber denen am Nachmittag verkürzt sind.

Sie spricht von einer gewissen Ungleichbehandlung, wenn Schüler in der Ganztagsklasse - der Unterrichtet endet hier um 15.45 Uhr - über 30 Kilometer von Kronach aus zurück nach Ludwigsstadt mit dem Zug fahren und dort eine Stunde auf einen Anschluss nach Tettau warten müssen.

Schon jetzt weise sie Eltern aus dem Norden bei der Anmeldung für eine Ganztagsklasse darauf hin, dass sie für den Heimweg privat etwas organisieren müssten. "Das kann nicht sein!" Sollte das KZG nun doch noch in die Pilotphase Mittelstufe Plus rutschen, "dann legen wir sofort los!".

"Eine Fehlentscheidung"

Er hoffe - obwohl die CSU-Fraktion erklärt habe, dass die Pilotphase durchlaufen sei - dass sich doch noch etwas bewegt, so Landrat Oswald Marr. Er hat sich ebenfalls mit weiteren Mitstreitern für das KZG eingesetzt. Er spricht von einer Fehlentscheidung. Man hätte beim Thema "Pilotphase Mittelstufe Plus" alle sich bewerbenden Schulen berücksichtigen sollen.

Im Schreiben an den Elternbeiratsvorsitzenden ist von einer wichtigen Säule der Weiterentwicklung des bayerischen Gymnasiums die Rede. In der zweijährigen Pilotphase sollen Erkenntnisse und Erfahrungen gesammelt werden.
Es sei wichtig gewesen, Gymnasien in Städten und Großstädten sowie im ländlichen Raum in das Pilotprojekt mit einzubeziehen. Der Ministerpräsident habe veranlasst, dass das Schreiben des Elternbeirates an das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst mit der Bitte um Prüfung weitergeleitet wird.

Insgesamt hatten 71 Schulen aus ganz Bayern ihren Willen an einer Teilnahme bekundet. Zwei Drittel davon wurden in den Kreis der Pilotschulen aufgenommen. 47 Pilotschulen wurden ausgewählt, darunter das Frankenwald-Gymnasium in Kronach.