Druckartikel: "Mit dem Rad zur Arbeit" ist gut für die Gesundheit

"Mit dem Rad zur Arbeit" ist gut für die Gesundheit


Autor: Veronika Schadeck

Alexanderhütte, Freitag, 17. Mai 2013

"Mit dem Rad zur Arbeit!" Das haben sich etwa 15 Mitarbeiter der Gerresheimer Gruppe in Alexanderhütte auf die Fahnen geschrieben. Am Donnerstagnachmittag fand die Auftaktveranstaltung für diese Veranstaltung, die vom 1. Juni bis 31. August läuft, auf dem Firmenparkplatz statt.
Sie starteten mit dem Rad zur Arbeit: Im Bild vorne: Sabine Müller, Dagmar Stauch, hinten Personalleiter Ingbert Löffler und Uwe Zipfel. Foto: Veronika Schadeck


Einer, der seit zehn Jahren ab April täglich von seinem Wohnort Buchbach zu Gerresheimer Tettau fährt, ist Uwe Zipfel. Er ist es auch, der diese Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit" bei seinem Arbeitgeber initiierte. Mit einem Plakat im Jahr 2004 fing alles an, berichtete er. In unterschiedlichen Abteilungen sei er gewesen, um seine Kollegen auf diese Aktion aufmerksam zu machen. Seitdem lässt er auch in den Sommermonaten sein Auto in der Garage stehen und radelt mit dem Fahrrad zu seinem Arbeitsplatz.

Mit gutem Beispiel voran

"Ich bin total begeistert", erzählt er strahlend. Und außerdem: "Als Aktionsleiter muss ich mit gutem Beispiel vorangehen!" Er habe die Erfahrung gemacht, dass Sport und Bewegung vor Arbeitsbeginn sich positiv auf Körper und Geist auswirken. Er fühle sich munter und leistungsfähig.

Und mit dem Rad zur Arbeit sei ein guter Ausgleich zum Berufsleben und zu seinem politischen Engagement auf Kommunal- und Bundesebene.

Seit vergangenem Jahr hat sich Uwe Zipfel nun ein E-Bike angeschafft. Das möchte er auf keinen Fall mehr missen, zumal sein Heimatort und die gesamte Rennsteig-Region von einer Hügellandschaft geprägt sind.
Uwe Zipfel fährt bei Wind und Wetter mit dem Rad die sieben Kilometer lange Strecke nach Alexanderhütte. Selbst wenn es regne, sei es ein Genuss, durch die Landschaft zu fahren und die frische, saubere Luft einzuatmen. Und außerdem: "Es gibt kein schlechtes Wetter, es gibt nur eine unpassende Kleidung."
Auch für ganz heiße Tage ist er gerüstet, denn da zieht der Buchbacher ein "Kühl-T-Shirt" an, das er zuvor für etwa zehn Sekunden ins kalte Wasser gelegt hatte.

Zwei Gleichgesinnte

Glücklich ist er, dass er in Dagmar Stauch und Sabine Müller zwei gleich gesinnte Arbeitskolleginnen hat. Dagmar Stauch fährt täglich die zwei Kilometer von der Kerngemeinde Tettau nach Alexanderhütte. Sie erreiche keineswegs erschöpft ihren Arbeitsplatz, sondern die frische Luft am Morgen bewirke kleine Wunder, was die Motivation und Konzentrationsfähigkeit betrifft. "Mein Kopf wird frei". Zudem könne sie dabei hervorragend abschalten. In diesem Zusammenhang erklärt sie, dass vor Arbeitsbeginn das Frühstück gerichtet, die Kinder zur Schule geschickt werden müssen und einige kleine Hausarbeiten zu erledigen sind. "So ein Morgen ist manchmal mit Hektik verbunden und auf dem Weg zur Arbeit mit dem Rad werde ich einfach ruhiger!"
Für Sabine Müller steht der Spaß beim Radfahren im Vordergrund. Zudem, gerade mit zunehmendem Alter sollte man auf seine Gesundheit achten und hierfür eigne sich das Radfahren hervorragend.

Nun haben die Aktionsteilnehmer bei Gerresheimer sich ein Ziel gesetzt: Bis zum Ende der Aktion wollen sie weitere 15 Arbeitskollegen für das Fahren mit dem Rad zur Arbeit begeistern.

Weitere Gesundheitsthemen

Einer, der darüber nachdenkt, ist der Personalleiter der Gerresheimer Tettau, Ingbert Löffler. Er nahm zwar an der Eröffnungsfahrt von Gerresheimer Tettau bis zum Schauberger Wirtshaus "Steiner" mit teil, aber sonst bevorzugt er lieber das Auto. Allerdings, so räumt der Hirschfelder ein, "20 Tage mit dem Rad zur Arbeit pro Aktionszeitraum müssten drin sein". Die Gerresheimer Tettau hat sich neben der Radaktion auch weitere Gesundheitsthemen im Rahmen eines betrieblichen Gesundheitsmanagements auf die Fahnen geschrieben. Zwei- bis dreimal pro Jahr finden so genannte Gesundheits-Aktionstage im Betrieb statt. Bei diesen Veranstaltungen dabei sind Vertreter der Berufsgenossenschaft und Krankenkassen. Demnächst steht das Thema "Hautprobleme" auf dem Programm. Für Ingbert Löffler steht außer Zweifel, dass ein betriebliches Gesundheitsmanagement durchaus seine Berechtigung hat. Die Arbeitskräfte werden weniger und müssen länger arbeiten, und da müsse ein Betrieb mit einen Beitrag leisten, dass die Mitarbeiter möglichst lange gesund bleiben und dass dadurch auch Ausfallzeiten vermieden, beziehungsweise zumindest minimiert werden.

Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit"

Der Bereichsleiter Firmenkunden der AOK, Hubert Carl, erläuterte zur Aktion "Mit dem Rad zur Arbeit", dass vom 1. Juni bis 31. August in Bayern alle Beschäftigten aufgerufen werden, für den Weg zur Arbeit aufs Rad zu steigen. Dadurch haben diese mehr Bewegung und beugen Zivilisationskrankheiten vor. Alle, die 20 Radtage schaffen, egal ob von zu Hause direkt zur Arbeitsstelle oder als Pendler von/zu öffentlichen Verkehrsmitteln, erhalten attraktive Preise. Wer im Team mitradelt, hat Chancen auf den Teampreis.