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Marienplatz Kronach: Bauarbeiten beginnen


Autor: Marco Meißner

Kronach, Montag, 08. Sept. 2014

Die Fahrbahn wird im Bereich um den Marienplatz in Kronach erneuert. Am Montag begann die aufwendigen Baumaßnahme, die mehrere Wochen dauern wird. Die Geschäftsleute spüren schon die Auswirkungen.
Die Fahrbahn wird im Bereich um den Marienplatz in Kronach erneuert. Foto: Marco Meißner


"Die ganze Stadt ist ja dicht", stellt ein Passant überrascht fest, als er die Schwedenstraße und den Marienplatz in Kronach nur noch durch einen Gitterzaun betrachten kann. Obwohl die umfangreichen Bauarbeiten lange im Vorfeld angekündigt waren, hat sich die grundlegende Erneuerung der gepflasterten Fahrbahn offenbar doch noch nicht bei allen herumgesprochen.

Die Sperrung geht aber nicht nur mit Umwegen für Autofahrer und Fußgänger einher, sie trifft vor allem die Geschäftswelt in der Innenstadt. Diese hatte sich zwar im Vorfeld mit der Stadtverwaltung mehrheitlich auf diesen Termin geeinigt, leichter macht das die Sache für die Geschäftsleute aber nicht.

"Die Kunden wollen am liebsten bis vor die Tür fahren", kennt Sabine Scholz vom City Sub in der Schwedenstraße ihre Pappenheimer. Schon am ersten Morgen der Bauarbeiten spüre man, dass es in der Stadt viel ruhiger zugehe.

Mit einem "Baustellen-Rabatt" will der Imbiss seinen Kunden den Fußweg zum Laden schmackhaft machen. "Wir hatten gleich die Idee dazu, als wir von den Arbeiten erfahren haben", sagt Sabine Scholz. Deshalb sei man auch optimistisch, dass die Bauphase nicht zu sehr ins Kontor schlage. Außerdem könne die Kundschaft ja bereits in zwei Wochen wieder zum Geschäft fahren.


Land in Sicht

Mitte September soll die Zufahrt zur Schwedenstraße von der Europabrücke aus wieder möglich sein - zumindest, wenn die Arbeiten planmäßig vorankommen. Dann können alle Geschäfte, die hinter dem Marienplatz liegen, wieder aufatmen. Wer jedoch zwischen Zitterstraße und Marienplatz auf Kundschaft wartet, braucht einen längeren Atem. Dort sollen die Arbeiten zwei Wochen mehr benötigen.

Das betrifft zum Beispiel das Kaufhaus Weka. Geschäftsführer Paul Schnell hat Verständnis für die Baumaßnahme. "Die Straße muss ja gemacht werden. Da konnte ja keiner mehr fahren, und die Leute sind auf die Nase gefallen", stellt er fest.

Was ihm allerdings zu denken gibt, sind zwei Dinge. Zum einen ist das der Zeitpunkt. Er hätte einen Termin im Sommer - vor dem Freischießen - für sinnvoller gehalten. Diesen hätten auch die Stadtwerke bevorzugt, wie deren Leiter Peter Maaß erläutert.

So aber sieht Schnell kritisch, dass der 3. Oktober in das Zeitfenster der Arbeiten fällt. Immerhin ist der Tag der deutschen Einheit traditionell ein verkaufsoffener Feiertag in Kronach, der mit seinem Rahmenprogramm stets zahlreiche Kunden in die Innenstadt gelockt hat. "Die Aktionsgemeinschaft hat aber auf einen späteren Termin bestanden", bedauert der Weka-Geschäftsführer.

Kronach wird feiern

Der Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft, Dietrich Denzner, blickt dem Feiertag jedoch zuversichtlich entgegen. Man werde am 3. Oktober als Festtag in Kronach auf alle Fälle festhalten. Man müsse jetzt einfach abwarten, wie der Baufortschritt bis dahin ist und welche Flächen dann zur Verfügung stehen. Ausweichflächen gebe es auf alle Fälle. "Die Anmeldungen gehen schon ein", betont Denzner.

Das zweite Problem, das Schnell für das Kaufhaus sieht, ist die Anlieferung. Bis zu 15 Lieferungen erreichen täglich das Geschäft. "Heute war erst eine da", zieht er kurz vor 11 Uhr mit skeptischer Mine eine erste Bilanz. "Die Firma Lekkerland hat uns gefunden. Die Paketdienste fehlen aber noch."

Mutige Fahrer würden sich wohl trauen, vom Kühnlenzhof durch die Rolltore über den Marienplatz zur Weka-Lieferzone zu fahren, aber nicht jeder Lieferant sei am Steuer mutig befürchtet Schnell, dass es zu schmerzhaften Lieferausfällen oder -verzögerungen für Weka kommen könnte. Der teilweise verhangene Gitterzaun mache die Anfahrt für Ortsfremde schwer, weil das Kaufhaus hinter einer weißen Wand verschwinde. Auch die Kundschaft verliere das Geschäft aus den Augen. Am Eingang am Marienplatz herrsche daher "tote Hose". Doch da die Arbeiten mit Dreck verbunden sind, hat er für diese leidige Notwendigkeit Verständnis.