Eine Ehrung, der Bürgerbus, die Stadtsanierung, Großprojekte, Impulse für die Region und um Häuser, die zu verfallen drohen, ging es in der Bürgerversammlung in Ludwigsstadt.
Im Rahmen der Bürgerversammlung wurde am Donnerstagabend in der Hermann-Söllner-Halle Wolfgang Feuerpfeil mit der Bürgermedaille in Silber geehrt. Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) begründete dies mit dem Engagement des Ebersdorfers. Von 1990 bis 2014 war Wolfgang Feuerpfeil Stadtrat. Während dieser Zeit habe er seinen Sachverstand als Architekt in vielerlei Hinsicht zum Wohle der Bürger eingebracht. Durch sein Wirken seien mehrere Projekte der Stadtentwicklung vorangebracht worden.
Der Bürgermeister würdigte weiterhin das Wirken des Geehrten in der Regionalentwicklung. Unter anderem habe er die gemeinsame Tourismusinformation der Rennsteiggemeinden, die Erlebnis-Betriebsbesichtigungen durch Handwerk und Kultur, das Glasmuseum und das Tropenhaus mit vorangetrieben.
Feuerpfeil will Prioritäten setzen Wolfgang Feuerpfeil fühlte sich geehrt.
Er räumte ein, dass es ihm schwergefallen sei, bei der vergangenen Kommunalwahl nicht mehr als Stadtrat zu kandidieren. "Aber ich werde älter und muss daher Prioritäten setzen", sagte er. Feuerpfeil vertrat die Auffassung, dass er in der Regionalentwicklung für die Rennsteig-Region mehr als im Stadtrat bewegen könnte.
Vor der Ehrung ging Ehrhardt auf die Entwicklung der Kommune 2014 ein. Er sprach von einem Leitbild, von Impulsen und Visionen. Insbesondere in den Bereichen Kinder, Senioren, Vereinen, Wirtschaftsbetriebe und Einzelhandel sei einiges vorangetrieben worden. Er erwähnte den Bürgerbus, der zusammen mit dem BRK-Kreisverband und dem Edeka-Markt im April 2014 ins Leben gerufen wurde und dienstags im Stadtgebiet unterwegs ist. Leider werde der Bus nicht wie gewünscht angenommen.
Interessierte sollen sich melden Die Verantwortlichen wollen diese Einrichtung aber aufrechterhalten. Damit der Busfahrer künftig keine leeren Haltestellen anfahren muss, werden Interessierte gebeten, sich bei der Stadtverwaltung zu melden. Besser sei es mit dem "Bringdienst". Hier bekommen die Ludwigsstädter ihre Lebensmittel vom Edeka-Markt gegen einen Beitrag von vier Euro geliefert. Liegt der Einkaufswert über 40 Euro, erhalten die Kunden einen 2-Euro-Bonus.
Der Stadtplaner Franz Ulrich sprach den Rahmenplan der Stadtsanierung im Gemeindeteil Lauenstein und in der Stadt Ludwigsstadt an. Die Großprojekte sind die Revitalisierung der Jahns-Bräu-Brache und des KEZ-Gebäudes, in dem durch einen Investor ein adäquater Wohnraum geschaffen werden soll. All diese Maßnahmen sollen dazu beitragen, dem Bevölkerungsrückgang entgegenzuwirken.
"Ludwigsstadt wird aber an Einwohnern nicht zunehmen", sagte Ulrich. Außerdem seien bei Projekten auch die Bürger gefragt. Die Stadtlage von Ludwigsstadt mit den Hügeln, Wiesen und Wäldern brachte er mit Potenzial in Verbindung, das ausgebaut werden könnte.
50 000 Euro für Management Timo Ehrhardt verspricht sich durch die Einführung eines Stadtumbau- und Citymanagements mehrere positive Impulse für die Stadt. Rund 50 000 Euro sollen dafür pro Jahr ausgegeben werden.
Karin Weber fragte nach, ob denn nicht gegen Eigentümer, die ihre Häuser verfallen lassen, etwas unternommen werden könnte. Ehrhardt antwortete, dass man nur eingreifen könnte, wenn Leben gefährdet sei. In der Kerngemeinde und in Lauenstein stehen mittlerweile 80 Gebäude leer.
Timo Ehrhardt sagte, derzeit werde in Sachen Leerstände der Bestand im gesamten Stadtgebiet aufgenommen. Danach sollen die Eigentümer direkt angesprochen und zum Handeln bewogen werden.
Frank Fischbach fragte nach der Vorgehensweise beim Brückenbau im Stadtteil Ottendorf. Der Bürgermeister sagte, dass man während der Bauphase nicht um eine Vollsperrung herumkomme. Die Maßnahme soll in 2015 in Angriff genommen werden, der Verkehr werde umgeleitet.