Lieferservice schließt Lücke in Kronacher Versorgung
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Freitag, 12. Oktober 2012
Die Kronacher Rewe-Filiale bietet Senioren an, dass sie am Dienstag Lebensmittel bestellen können, die ihnen dann am Donnerstag vor die Haustür gefahren werden.
Erstmals wird von einer größeren Kette des Lebensmitteleinzelhandels ein Lieferservice angeboten. Jeden Donnerstagnachmittag liefert die Chefin der Rewe in Kronach, Kerstin Brendel, oder einer ihrer Mitarbeiter auf Wunsch Lebensmittel an die Haustüren.
Der Initiator des Projekts, Georg Köstner von der Stadtverwaltung, erinnerte daran, dass sich der Stadtrat schon seit längerer Zeit Gedanken über die Nahversorgung des Stadtgebietes mache, zumal in Gundelsdorf und Glosberg Lücken vorhanden sind.
Keine Interessenten
Ursprünglich hatte man den Gedanken, ähnlich wie in Steinberg, eine Buslinie einzuführen. Man sei auf der Suche nach Partnern gewesen. Leider habe es hier bis auf eine Handelskette - die wollte nur in Kooperation mit einem Partner - keinen Interessenten gegeben.
Schließlich kam die Idee auf, "in umgekehrter Richtung die Nahversorgung" zu verbessern. Er sei glücklich darüber, dass sich die Rewe in Kronach bereit erklärt habe, dieses Geschäftsmodell auszuprobieren.
Serie hat Probleme gezeigt
Die Serie über die Nahversorgung im Landkreis habe er mit großem Interesse verfolgt. Sie habe gezeigt, dass das Thema viele Gemeinden beschäftige. Ein kleiner Meilenstein sei für ihn die Eröffnung des Kreuzbergmarkts gewesen.
Für Georg Köstner ist dies eine feine Sache. Es gibt schließlich nicht nur ältere Mitbürger, sondern auch solche, die gesundheitlich nicht fit sind.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (Freie Wähler) freute sich, dass dieses Angebot nun zustande gekommen sei. Er hofft, dass viele Bürger seiner Stadt, vor allem Senioren und Bürger, die nicht mobil sind, den Lieferservice in Anspruch nehmen.
Länger in eigenen Wänden leben
Im Hinblick auf dem demografischen Wandel werde eine funktionierende Nahversorgung für den immer größer werdenden Anteil der Generationen 70 plus das Nonplusultra der Lebensqualität.
Der Lebensmittel-Service, so ist der Bürgermeister überzeugt, trage dazu bei, dass die älteren beziehungsweise gesundheitlich beeinträchtigten Mitbürger so lange wie möglich in ihren eigenen Wänden leben können.