Leuchtende Fenster für Unterrodach

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Franz Köstner hat sein Schaufenster schon für ein "leuchtendes Unterrodach" in Szene gesetzt. Foto: vs
Franz Köstner hat sein Schaufenster schon für ein "leuchtendes Unterrodach" in Szene gesetzt. Foto: vs

Zumindest im Dezember soll die Ortsmitte mit einer ungewöhnlichen Aktion belebt werden.

Der Ortskern von Unterrodach soll leuchten, er soll wieder mit Leben erfüllt werden. Zumindest an drei bevorstehenden Adventswochenenden. Dafür setzt sich der Arbeitskreis "Familienfreudiges Marktrodach" mit dem Bürgerprojekt "Zukunft Mitte" ein.

Geplant ist nun, dass drei ehemalige Läden mit neuen Inhalten gefüllt und für den vorweihnachtlichen Verkauf, beispielsweise von Kunstartikeln, an drei Adventswochenenden geöffnet werden. Das berichtete Claudia Ringhoff von der Geschäftsstelle "Demografie Pilotregion Oberfranken" und "Kronach Creativ", die dieses Bürgerprojekt mit begleitet.

Des Weiteren sollen fünf Schaufenster von drei ehemaligen Ladenobjekten mit Fotofolien beklebt werden. Dadurch sollen - zunächst für den Monat Dezember - die Gebäude verschönert werden.
Eine atmosphärische Beleuchtung der Gebäude soll als "Hingucker" fungieren und Anlass für die Bürger sein, einen Spaziergang zu unternehmen und zum Einkaufen anregen. Die vorhandenen Gaststätten und Geschäfte sowie das Flößermuseum sollen dabei durch den punktuellen Einsatz von farbiger Beleuchtung in den Vordergrund gestellt werden.

Bürger sollen sich begegnen

Wie Ringhoff weiter erläuterte, wollen die Verantwortlichen mit dieser Aktion die "Belebung der Ortsmitte Unterrodach" wieder in die Diskussion bringen. Die beleuchteten Schaufenster sollen aber auch zur Begegnung zwischen den Anwohnern, Eigentümern und den Bürgern aus den verschiedenen Straßen anregen.

Weiterhin versprechen sich die Initiatoren eine Stärkung von Eigeninitiativen und neue Nutzungsideen. Durchaus, so Ringhoff, könne sie sich vorstellen, dass einige Gebäude für "Wohnen im Alter" oder als Ferienwohnung mittelfristig genutzt werden könnten. Ringhoff geriet ins Schwärmen, sie sprach davon, dass Marktrodach als Beispiel fungieren könnte. Aber: "Ohne die Bürger funktioniert das nicht!"

Der Anwohner Franz Köstner war begeistert. Eigentlich halte er nichts von Konzepten, aber mit dem Projekt "Bürger Mitte" würde der Ortskern aufgewertet. Er habe sein Schaufenster schon gestaltet, meinte er.

Kosten: 3000 Euro

Für die Beleuchtung müssten allerdings 3000 Euro aufgebracht werden, erklärte Ringhoff weiter. Aufgrund ihrer "Connection" habe sie schon rund ein Drittel der Summe sammeln können. Der Arbeitskreis "Familienfreudiges Marktrodach", der für dieses Projekt zuständig ist, würde sich über jede Spende freuen.

Klaus Steger (SPD) schlug vor, die Erlöse aus dem Weihnachtsmarkt - statt für Kirche und ein paar Schiefer - für die Beleuchtung zu verwenden. Ringhoff meinte, man sollte da eher die Unternehmer angehen. Sie sei sicher, dass da jeder etwas übrig habe.

Sie wies darauf hin, dass jeder sich mit einbringen könne. In einem Gespräch werde mit dem Interessenten eine Schaufenstereinheit ausgesucht, es würden Fotoaufnahmen gemacht. Das auserwählte Foto wird in die vorhandene Ladenaufnahme eingeschnitten, so dass es sichtbar wird und wie ein Schaufenster der Zukunft aussehen wird. Die Fotoaufnahmen seien kostenlos. Lediglich der Foliendruck und die Aufbringung auf das Schaufenster wären mit 45 Euro pro Quadratmeter kostenpflichtig.

Zuvor befasste sich das Gremium mit der Änderung des Bebauungsplans für das Gebiet "Photovoltaik-Anlage Steinbruch Kleinvichtach". Hier geht es darum, dass der Investor neben seiner Photovoltaikanlage im Steinbruch Carportplätze mit Photovoltaik errichten möchte.

Gemeinde will kein Campen

Norbert Köhler von der Firma IVS wies darauf hin, dass bereits mehr als 60 Anfragen nach Unterstellmöglichkeiten für Wohnwagen und Campingmobile vorliegen. Er sprach von den Bedenken, die die Regierung von Oberfranken und das Landratsamt geäußert haben. Es ging im Wesentlichen dabei um die Befürchtung, dass sich daraus ein Campingplatz entwickeln würde.

Norbert Friedlein sprach sich gegen dieses Vorhaben aus. Er vertrat die Auffassung, dass dadurch die Landschaft "verschandelt" werde. Letztendlich nahm das Gremium Stellung und legte fest, dass eine temporäre oder dauerhafte Wohnnutzung von abgestellten Wohnwägen oder Campingmobilen am ausgewiesenen Standort nicht zulässig ist.

Des Weiteren stellte Tobias Ernst (SPD) das neue Logo in Form eines Wappens von Großvichtach vor. Bei einer Bürgerversammlung sei beschlossen worden, ein Logo zu entwerfen, da der Gemeindeteil kein eigenes Wappen habe. Die Kosten in Höhe von 650 Euro seien durch Spenden abgedeckt. Ohne Gegenstimme sprach sich das Gremium für die Übernahme des Logos von Großvichtach aus.

Unter dem Punkt "Sonstiges" berichtete Andreas Murrmann (SPD/SBM), dass er mit Leuten gesprochen habe, die mit der Qualität des Gemeindeblattes nicht zufrieden waren. Man sollte sich wieder auf die ältere Version besinnen, zumal darunter auch Gewerbetreibende seien, die mit ihrer Anzeige das Gemeindeblatt mit finanzieren. Katja Wich wies darauf hin, dass es in der Vergangenheit nicht immer einfach gewesen sei, den Wünschen der Bevölkerung zwecks Bilderauswahl zu entsprechen. Sie sprach von einem neuen Konzept, das ab 2015 greift.

Michael Linke (FW) fragte nach der Ferienbetreuung im Jahr 2015. Hier wolle man Anfang des kommenden Jahres zusammen mit der Schule ein Konzept entwerfen, antwortete Katja Wich.