Leckere Tradition: Sebastian Zipfel bäckt Osterbrot

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Sebastian Zipfel legt den Teig für die Osterbrote aufs Backblech. Fotos: Veronika Schadeck
Sebastian Zipfel legt den Teig für die Osterbrote aufs Backblech.  Fotos: Veronika Schadeck
Osterbrot mit Zuckerguss glasiert.
Osterbrot mit Zuckerguss glasiert.
 
Sebastian Zipfel legt die Osterbrote in die Verkaufstheke.
Sebastian Zipfel legt die Osterbrote in die Verkaufstheke.
 
Bestreichen mit Eigelb.
Bestreichen mit Eigelb.
 
Die Teiglinge kommen in den Ofen.
Die Teiglinge kommen in den Ofen.
 
Das Kreuz wird eingeritzt.
Das Kreuz wird eingeritzt.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Früher war das Osterbrot wichtiger Bestandteil des Brauchtums: Am Morgen des Ostersonntags wurde damit das Fastenbrechen gefeiert. Und auch heute noch können sich viele ein Osterfest ohne das leckere Hefegebäck nicht vorstellen.

Der Geruch von frischem Brot liegt in der Luft an diesem Morgen. Sebastian Zipfel atmet tief durch. Seit 1.30 Uhr steht er in der Backstube der Bäckerei Fiedler, um Brot und Brötchen für die Kunden zu backen. Nun, bereitet er den Teig für das Osterbrot vor. Weizenmehl, Butter, Zucker, Eier, Hefe und Milch werden gemischt und geknetet, dann kommen getränkte Rosinen hinzu.

"Osterbrot zu backen, macht mir viel Spaß", sagt der 22-Jährige, während er aus der mit Rosinen gespickten Masse rund 500 Gramm schwere Portionen nimmt, zu einzelnen Klumpen formt und auf das Backblech legt. Er bestreicht die einzelnen Laibe mit Eigelb. Mit einem Messer ritzt jetzt der junge Bäcker Kreuze in die Mitte der noch ungebackenen Osterbrote, lässt diese etwa 30 Minuten gehen, bis sich das Volumen um etwa ein Drittel vergrößert hat.
Danach schiebt er das Blech in den Ofen.


Das Kreuz muss rein

"Das Ende der Fastenzeit naht, das Kreuz muss sein. Es ist Tradition", erklärt er, schließlich werden Osterbrote schon seit einigen hundert Jahren gebacken. Und: "Ostern ist nun mal ein christliches Fest, auch wenn sich viele Menschen heute gar nicht mehr über die Bedeutung der verschiedenen Bräuche im Klaren sind". Einige Zeit später färbt sich das Brot im Ofen allmählich knusprig braun und ein süßer Duft breitet sich aus.

Sein Chef, der Altbäckermeister Gerhard Fiedler, sitzt nicht weit weg. Er hört zu und bezuckert gebackene Osterlämmer. Das Osterbrot hat in seiner Bäckerei Tradition. Mehrere hundert Osterbrote, Osterkränze und -lämmer werden in der Woche vor Ostern gebacken. Bei einigen Kränzen werden auch, wenn diese abgekühlt sind, hartgekochte Eier in die Mitte gesteckt. "Das ist eine schöne Dekoration für den Frühstückstisch an den Osterfeiertagen."

Schon seit seiner Jugendzeit gehört für Gerhard Fiedler das Osterbrot zum Osterfest. Er weist auf die symbolische Bedeutung des Osterbrots hin, wonach die safrangelb Färbung des Brots, die auch andere Ostergebäcke aufweisen, die wiederkehrende Kraft der Sonne andeute. Osterbrot wird aber auch als Glücksbringer verschenkt, um Familie und Freunden damit einen besonderen Segen weiterzugeben. Das Osterbrot, so sagt er, weist auch nach einigen Tagen eine gute Verzehrfrische auf. Am Besten deckt man die Schnittfläche mit einem Pergamentpapier ab.