Landwirte packen im Kreis Kronach gemeinsam an

1 Min
Die jungen Landwirte (v. l.) Markus Köhler, Steffen Weid und Thomas Bauer arbeiten als Team sehr gut zusammen. Nur so können sie auch große Maschinen anschaffen und unterhalten. Foto: Marco Meißner
Die jungen Landwirte (v. l.) Markus Köhler, Steffen Weid und Thomas Bauer arbeiten als Team sehr gut zusammen. Nur so können sie auch große Maschinen anschaffen und unterhalten. Foto: Marco Meißner

In der Landwirtschaft ist die Idee vom so genannten Sharing nichts Neues. Der Maschinenring nutzt diese Möglichkeit des Teilens schon lange. Drei Landwirte aus dem südlichen Kreis Kronach sehen darin große Vorteile.

Einer für alle, alle für einen - das Motto der drei Musketiere trifft auch auf den Kaltenbrunner Steffen Weid, den Beikheimer Thomas Bauer und den Sonnefelder Markus Köhler zu. Gemeinsam arbeiten die drei jungen Landwirte in der Halle bei Steffen Weid an ihrem Häcksler. Das riesige Gefährt mit seinen mannshohen Reifen in Schuss zu halten, wäre für einen einzelnen ebenso schwer zu schultern wie die Anschaffungskosten. Selbst gebraucht - wie ihres ist - geht ein solches Arbeitsgerät gehörig ins Geld. Vom Neupreis, der sich in Richtung einer halben Million Euro bewegt, ganz zu schweigen.

Seit 2014 arbeiten die drei Männer zusammen, Weid und Köhler gar schon seit 2012.
Sie zeigen, wie Landwirtschaft auch in unserer Region mit ihren kleineren Nutzflächen funktionieren kann, ohne dass sich ein Beteiligter finanziell übernehmen muss und doch auch so, dass die angeschafften Geräte vernünftig ausgelastet werden.
Sie investieren gemeinsam in die Fahrzeuge, nutzen sie dann auch gemeinsam - und sie vermieten sie an andere Landwirte. Inzwischen haben sie schon einen festen Kundenstamm, der meistens direkt auf sie zugeht. Am Anfang mussten diese Kunden natürlich erst einmal gefunden werden.


Maschinen und Betriebshilfe

Profitieren könnten Landwirte in solchen Situationen vom Maschinenring (MR), wie Steffen Weid meint. "Nicht nur Maschinen, sondern auch Betriebshilfe wird dort organisiert", erklärt er, dass moderne Sharing-Ideen für den MR eigentlich ein alter Hut sind.

Köhler stellt klar, dass der Maschinenring keine eigenen Gerätschaften hat oder Personal stellt. Sondern er sei ein Vermittler, "der Dreh- und Angelpunkt". Landwirte kommen nach Bauers Erfahrung in den meisten Fällen frühzeitig mit dem MR in Kontakt und wachsen oft von Anfang an hinein. "Jeder landwirtschaftliche Betrieb ist auf andere angewiesen", ergänzt Weid. Dieser Berufszweig sei nichts für Einzelkämpfer.

Mit dem gegenseitigen Aushelfen sowie dem Verleihen von Maschinen und Personal sei allerdings noch nicht der letzte Schritt getan. Irgendwann fänden manche Bauern - so wie auch unsere drei Gesprächspartner - zusammen, um gemeinsam Geräte zu kaufen.


Maschinenring ist wie ein Relais

"Es gibt dann regelmäßig ein Rundschreiben, welche Maschinen im Ringgebiet angeschafft wurden, wer sie hat und wo man sich deswegen melden kann", sagt Weid. Das sei natürlich eine wichtige Triebfeder, um über den MR andere Landwirte als Kunden zu finden. Weid & Co. haben inzwischen Kundschaft vom Kreis Lichtenfels bis an den Rennsteig. Das System funktioniert also.

"Die Rechnungserstellung wird in großen Teilen vom Maschinenring erledigt", zeigt Weid einen weiteren Vorteil der Zusammenarbeit mit dieser Relaisstation auf. Bauer ergänzt: "Dann hat auch steuerlich alles seine Art." Und egal wie sie die Gerätschaften nutzen - Weid vorwiegend für die Vermietung, Köhler hauptsächlich für den eigenen Betrieb und Bauer gemischt - rentierten sich eine solche Kooperation und auch die Zusammenarbeit im Maschinenring für alle Beteiligten.