Der Landkreis Kronach sucht nach Wohnraum für Asylbewerber. Das Landratsamt ist bemüht, vor allem Familien unterzubringen. Aus Kreisen der Kommunalpolitik wird derweil gefordert, nicht nur die Unterbringung, sondern auch die Betreuung der Asylbewerber weiter voranzubringen.
Der Strom der Asylbewerber nach Europa und somit auch nach Deutschland hält an. Die Landratsämter müssen sich daher verstärkt um Wohnraum für eine dezentrale Unterbringung kümmern. Keine leichte Aufgabe. "Der Bedarf ist groß", stellt David Müller vom Kronacher Landratsamt fest und richtet einen Appell an die Bürger. Sie sollen der Behörde verfügbare Räumlichkeiten anbieten.
Wie viele Asylbewerber in den Landkreis kommen, hängt von der Schlüsselzuweisung der Regierung ab. Diese kann sich von Zeit zu Zeit verändern. "Momentan sind es sieben, im Höchstfall waren es zehn pro Woche", erklärt Müller. Die Zahl der Asylbewerber wird zwar vorgegeben, doch um wen es sich dabei handelt, versucht die Behörde im Rahmen ihrer Möglichkeiten "auf dem kurzen Dienstweg" abzusprechen. Den Fokus richtet man im Kreis Kronach auf Familien. Für diese Leute werden dann ganz übliche Wohnräume benötigt.
Die Vorgaben dafür sind nicht anders, als wenn ein Deutscher die Zimmer mieten möchte. "Die Wohnungen müssen ganz normal bewohnbar sein. Küche, Heizung und sanitäre Anlagen müssen vorhanden sein", schildert Müller die Ansprüche. Oft würden - im Hinblick auf Familien - größere Wohnungen gesucht, doch es gebe auch Einzelpersonen, denen mit einer kleinen Unterkunft genauso geholfen werden könne. Daher ist die Behörde für jedes Angebot von Vermietern dankbar.
Sichere Miete Müller räumt ein, dass eine so genutzte Wohnung durch den häufigeren Bewohnerwechsel natürlich etwas mehr beansprucht wird, als wenn zehn Jahre die gleiche Person darin lebt. Außerdem kann das Amt keine langfristigen Verträge abschließen, weil ja regelmäßig beobachtet werden muss, wie sich die Situation bei den Asylbewerbern und -gesetzen weiterentwickelt. Dafür winkt dem Vermieter eine zuverlässige Einnahme, die für gewöhnlich über der ortsüblichen Durchschnittsmiete liegt. Und laut Müller besteht außerdem die Aussicht, bei kleineren Maßnahmen, zum Beispiel bei einer Unterteilung von Räumen oder der Erstausstat-
tung, durch Zuschüsse unterstützt zu werden. Das ist für potenzielle Vermieter ein wichtiger Aspekt, denn "die Anfangsinvestition ist oft die Hemmschwelle", so Müller. Er ist sich sicher, dass es meistens eine finanzielle Frage - falls die Wohnung hergerichtet werden muss - oder eine Sache der Privatsphäre ist, wenn Wohnraum nicht vermietet wird. "Vorurteile spürt man - gerade im Landkreis Kronach - sehr wenige", freut sich Müller über einen vernünftigen Umgang mit den Asylbewerbern.
In der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses wurde von mehreren Kommunalpolitikern darauf hingewiesen, dass man nicht nur über die Unterbringung, sondern auch die Betreuung der Asylbewerber nachdenken müsse. "Wir probieren natürlich, zu helfen, wo's geht", versichert Müller das Engagement seiner Abteilung. Hierbei habe sich vor allem die Zusammenarbeit mit der Diakonie sehr bewährt. Allerdings müsse man auch sehen, dass zumindest der Ausländerbehörde am Landratsamt keine klassischen Sozialaufgaben zugeordnet seien. Die Abteilung sei schon gut damit ausgelastet, sich um alles rund um die Mietverhältnisse zu kümmern. "Der Aufwand ist groß. Was da alles dranhängt ..."
Die Idee der Teuschnitzer Bürgermeisterin Gabi Weber (CSU), alle Beteiligten an einen runden Tisch zu bringen, stellt für Müller jedoch einen guten Ansatzpunkt dar. Und auch die Überlegung ihres Ludwigsstadter Kollegen Timo Ehrhardt (SPD), die Asylbewerber besser zu integrieren und sie nach einem positiven Bescheid als festen Bestandteil der Gemeinschaft zu behalten, sei ein Ansatzpunkt. Zeit, um Kontakte aufzubauen, sei vielfach da. Oft nähmen die Asylverfahren ja eine größere Zeitspanne ein. Und in der Regel gelte für die Bewerber: "Wer hier ist, bleibt auch hier, bis über das Verfahren entschieden ist."
Hartz-IV-beziehende Teil der Gesellschaft wird i.d.R. schon mehr als ausreichend bedacht, keine Sorge!
doch wie sieht es mit unseren Hartz IV beziehenden Mitgliedern unserer Gesellschaft aus ?
Die Fürsorge möchte ich 'mal sehen!
m.f.G.