Druckartikel: KZG war seine "zweite Heimat"

KZG war seine "zweite Heimat"


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Freitag, 31. Juli 2015

Der stellvertretende Schulleiter des Kronacher Kaspar-Zeuß-Gymnasiums, Günther Helmreich, wurde in den Ruhestand verabschiedet. 36 Jahre hat er an der Schule unterrichtet.
Schulleiterin Renate Leive (Mitte) verabschiedete zwei "Altgediente": stellvertretenden Schulleiter Günther Helmreich und Sekretärin Doris Schwarz. Foto: Veronika Schadeck


Es war eine heitere Stimmung auf dem Sportgelände und eine große Schulfamilie, die sich zusammenfand, um Schüler für ihre Erfolge bei Wettbewerben zu ehren, um aber auch Kollegen zu verabschieden.

Einer davon ist der stellvertretende Schulleiter, Günther Helmreich, der Hunderten von KZG-Gymnasiasten als Mathe- und Physiklehrer im Gedächtnis geblieben ist. "Es ist Zeit für mich zu gehen!", meinte der 64-Jährige.
36 Jahre lang unterrichtete er am Kronacher Gymnasium. Eine Zeit in der sich vieles, wie beispielweise die Einführung der Ganztagsklasse, des G 8, der Bau der Mensa etc. geändert habe. Die Übertrittsquote ist enorm gestiegen, die Eltern haben mehr Erwartungen an die Lehrer. Hinzu kommen die Bürokratie und die zunehmenden Vorgaben seitens des Kultusministeriums.

"Das Unterrichten ist nicht einfacher geworden!"

Eines ist jedoch bei Helmreich während all der Jahre gleich geblieben, nämlich sein Bestreben, möglichst viele seiner Schützlinge zu einem erfolgreichen Abitur zu führen. Das KZG nennt er seine "zweite Heimat!".

Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, wenn er sich an seinem ersten Abiturjahrgang 1981/83 erinnert. "Damals war ich mehr aufgeregt, als meine Schüler!" Weiter spricht er von "seinen Kindern", die er sicherlich vermissen wird, aber er habe nun das Alter für einen Absprung erreicht.

"Ich bin gern am KZG gewesen"

Helmreich betont aber auch: "Ich bin gerne am KZG gewesen!". Denn die Schule habe von den Menschen gelebt, die dort lernen und arbeiten. Er hoffe, dass dies weiterhin so bleiben wird. An seinen ersten Schultage erinnerte. Damals habe er sich nicht vorstellen können, dass er über 50 Jahre seines Lebens in Schulen verbringen wird.
Dass er ein beliebter Lehrer war, wird schon daran deutlich, dass er am Tag seiner Verabschiedung von Mario Götz und seinen Musikern an der Haustür abgeholt und zur Schule begleitet worden ist.

Die Schülersprecherin Lilly Geißler bezeichnete Helmreich als einen "meist gut gelaunten Lehrer". Sie überreichte ihm ein Zeugnis. Darin schnitt der Studiendirektor immerhin bei den Fächern Gerechtigkeit, Humor, Kreativitiät mit der Note "zwei", bei Mathematik und Physik mit der Note "eins" ab.

Schulleiterin Renate Leive sprach von einer "Institution", die die Schule verlässt. Helmreich sei für sie ein "Beichtvater und Prellbock" gewesen. Sie rechnete ihrem Stellvertreter hoch an, dass er nie auf den Gedanken kam, in seiner Heimatstadt Hof zu unterrichten.

Verabschiedet in den Ruhestand nach 34 Jahren am KZG wurde auch eine andere "Institution": Sekretärin Doris Schwarz. "Ich werde meine Kinder sehr vermissen!". Leive bezeichnete sie als eine Persönlichkeit, die Ruhe ausstrahlte. Lilly Geißler meinte, sie sei eine freundliche und hilfsbereite Person gewesen, die stets für die Anliegen der Schüler ein offenes Ohr hatte.

Vorgestellt wurden auch die Nachfolger der beiden. So wird Nicole Müller künftig im Sekretariat zu finden sein, Thomas Müller wird die stellvertretende Schulleitung übernehmen.