KZG-Petition am 23. Juli noch mal im Landtag
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Mittwoch, 15. Juli 2015
Bei dieser Sitzung in München werden Schüler- und Elternvertreter und die Schulleitung anwesend sein.
Die Petition zur Nachnominierung des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums (KZG) Kronach für die zweijährigen Pilotphase ab dem Schuljahr 2015/16 zur Einführung einer Mittelstufe Plus wird am Donnerstag, 23. Juli, nochmals im Bildungsausschuss des Bayerischen Landtags in München behandelt.
Wie von der Schulleiterin des KZG, Renate Leive, am Mittwoch auf Anfrage zu erfahren war, werden bei dieser Sitzung Schüler- und Elternvertreter sowie auch die Schulleitung mit anwesend sein. "Ich bin gerade dabei den Bus festzumachen!"
Sie hofft, dass sie in München zu Wort kommt. Sie möchte deutlich machen, dass ihre Schule trotz der stark verkürzten Anlaufphase in der Lage sei, die Mittelstufe Plus umzusetzen.
Sie möchte darauf hinweisen können, dass "wir bereit und gewillt sind, zusätzliches Engagement zu zeigen".
Sie weist darauf hin, dass auch die SMV (Schüler mit Verantwortung) viel Bereitschaft zeigen und für die Einführung der Mittelstufe Plus mit kämpfen. Deshalb sei es auch in Ordnung, dass ein Teil davon mit nach München fährt. Selbst wenn die Chancen auf Erfolg gering sind, sei so eine Petition doch "gelebte Demokratie".
Dass die Petition nun innerhalb von drei Wochen zum zweiten Male im Kultusausschuss auf der Tagesordnung steht, ist außergewöhnlich. Soweit sie wisse, so Leive, sei der Antrag des Elternbeirates kurzfristig vor der letzten Sitzung gestellt worden. Aus Zeitgründen sei die Petition nicht abschließend besprochen worden. Die Abstimmung wurde vertagt.
Ob dies nun doch nun eine zweite Chance ist? Fakt ist, dass die Schüler wohl die längsten Schulwege innerhalb Bayerns und schlechtere Busverbindungen in Kauf nehmen müssen. Fakt ist auch, nachdem das Frankenwald-Gymnasium in das Modellprojekt mit aufgenommen wurde, dass damit ein Ungleichgewicht zwischen den Kronacher Gymnasien Schulen wurde. Für die neuen fünften Klassen haben sich ein Fünftel weniger Kinder angemeldet als im Vorjahr.
Abwanderung nach Thüringen?
Sollte die Petition keinen Erfolg haben, so meinte der Elternbeiratsvorsitzende Nikolaus Wiegand, dann werden in der Rennsteig-Region Eltern ihre Kinder verstärkt in Neuhaus/Rennweg (Thüringen) beschulen lassen. Wenn dann die Anmeldungen am KZG zurückgehen, "soll dies keiner auf den demografischen Wandel schieben".
Nikolaus Wiegand wird aller Wahrscheinlichkeit auch mit nach München fahren. Er hofft, dass sich - entgegen der ersten Sitzung - der Ausschuss mehr Zeit für diesen Tagesordnungspunkt nimmt und sich alle Argumente, die für die Einführung der Mittelstufe plus sprechen, anhört. "Ich hoffe, dass wir nicht durch den Rost fallen!"
Während MdL Jürgen Baumgärtner kaum Chancen sieht (wir berichteten), wollen die Freien Wähler dies nicht so akzeptieren.
So ist vom stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden, MdL Thorsten Glauber, zu hören (er betreut als FW-Landtagsabgeordneter den Landkreis), dass er sich vor Ort davon überzeugen konnte, dass das KZG die Anforderungen für "Mittelstufe Plus" auch in einer verkürzten Zulassungszeit bewältigen kann.
Er weist auf die besondere geographische Situation des flächenmäßig großen Landkreises hin. Für ihn hat das Kultusministerium keinen wirklich greifenden Grund, warum das KZG nicht am Modellversuch teilnehmen darf.
Die Mittelstufe Plus hätte den Vorteil, dass sich teilweise schon die einfachen Schulwege reduzieren. Schon dadurch hätten die Schüler mehr Zeit für außerschulische Aktivitäten. Steht mit dem G 8 noch verstärkt Nachmittagsunterricht auf dem Plan, geht die freie Zeit gegen null.