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KZG-Eltern kämpfen weiter für Einführung der Mittelstufe Plus


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Mittwoch, 08. Juli 2015

Der Elternbeirat hat eine Petition zur Nachnominierung des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums Kronach für die zweijährigen Pilotphase ab dem Schuljahr 2015/16 zur Einführung einer Mittelstufe Plus auf den Weg gebracht.
Das Frankenwald-Gymnasiums wurde für das Pilotprojekt "Mittelstufe plus"ausgewählt, das KZG nicht. Das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst habe mit seiner Entscheidung eine unnötige Wettbewerbssituation zwischen den beiden Gymnasien im Landkreis Kronach geschaffen, heißt es in der Petition.  Foto: Archiv


Der Elternbeirat des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums kämpft weiterhin um die Aufnahme in die zweijährige Pilotphase zur Einführung einer Mittelstufe Plus. Deshalb wurde nun eine Petition verfasst.

Am Donnerstagvormittag tagt nun im bayerischen Landtag der Ausschuss für Bildung und Kultus. Bei dieser Sitzung wird diese Beschwerde auf der Tagesordnung stehen. Ziel ist die Nachnominierung der Bildungseinrichtung für die zweijährige Pilotphase ab dem Schuljahr 2015/16.

"Es ist die letzte Chance", so der Elternbeiratsvorsitzende Nikolaus Wiegand. In der Petition wird nochmals auf die besondere Situation, beispielsweise dass die Schüler teilweise über 40 Kilometer Anfahrtsweg in Kauf nehmen müssen etc. hingewiesen.

Anmeldezahlen gingen zurück
Ergänzend wurde hinzugefügt, dass die Anmeldezahlen am Kaspar-Zeuß-Gymnasium dramatisch zurückgegangen sind. Offensichtlich, so ist zu lesen, habe das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst mit seiner Entscheidung eine unnötige Wettbewerbssituation zwischen den beiden Gymnasien im Landkreis Kronach geschaffen (Anmerkung der Redaktion: Das Frankenwald-Gymnasium wurde für das Pilotprojekt ausgewählt). Durch diesen verzerrenden Eingriff würden sich nun die Eltern gegen das KZG entscheiden.

Wie Nikolaus Wiegand erklärte, habe die Schulleitung erst vor wenigen Tagen zum wiederholten Mal ihren Willen bekundet, auch jetzt noch das Pilotprojekt ab dem kommenden Schuljahr erfolgreich umsetzen zu können und zu wollen. Zudem liege eine Zusicherung vor, dass dem Ministerium keine weiteren Kosten in der Pilotphase - damit sind Anrechnungsstunden für Lehrer gemeint - entstehen würden. Dies bestätigte der Mitarbeiter der Schulleitung, Thomas Carl, auf Anfrage.

Alles versucht
Nikolaus Wiegand spricht (und es ist auch in der Petition zu lesen) von den zahlreichen Versuchen, wie Unterschriftensammlung, Schreiben an die Staatskanzlei, beziehungsweise Ministerpräsidenten etc.. Bedauern äußerte er darüber, dass das von der Staatskanzlei weitergeleitete Schreiben an das Kultusministerium ebenso wie eine telefonische Nachfrage unbeantwortet blieb.

Auch habe er persönlich den Ministerpräsidenten bei seinem Besuch bei der Bezirksversammlung in Steinbach angesprochen. Jedoch erfolgte hier keine Reaktion. Hinzu komme, dass bis Mittwoch die zwei vom Kultusministerium angekündigten Schreiben an den Landrat und an ihn nicht eingetroffen seien. Auch die Frage nach einer Antwort blieb unbeantwortet. Deshalb sei nun diese Petition verfasst worden.

Jeder habe das Recht, eine Petition zu verfassen, so MdL Jürgen Baumgärtner (CSU). Aber es werde nichts bringen. In diesem Zusammenhang betonte er: "Ich habe gekämpft, aber auch ich stoße manchmal an meine Grenzen!"

Projekt ist bereits gestartet
Wie Baumgärtner ausführte, habe er die Antwort aus dem Kultusministerium erhalten, dass das Pilotprojekt bereits gestartet sei. Man sei nun nicht mehr in der Lage, "vergleichbare Parameter" zu schaffen.

Damit meint der Landtagsabgeordnete Faktoren wie beispielsweise die Dauer der Vorbereitungsphase. Zudem wären bei einer Nachnominierung keine gleichen Rahmenbedingungen und Chancengleichheiten mehr gegeben.

47 von 71 Bewerbern ausgewählt
Dass in Ober- und Niederbayern sämtliche sich bewerbenden Gymnasien in das Pilotprojekt aufgenommen worden sind, begründet Baumgärtner mit der geringeren Anzahl von Bewerbungen. Er bestätigte zudem, dass ein nominiertes Gymnasium in Südbayern - trotz Nominierung - am Pilotprojekt nicht teilnehmen könne, da keine Klasse zustande kam.
Er wies auch darauf hin, dass drei Gymnasien in Bayern mit ähnlichen Situationen wie das KZG konfrontiert seien.
Von den 71 Bewerbungen wurden 47 ausgewählt. In seinem Stimmkreis gab es vier interessierte Schulen. Abgelehnt wurde neben dem KZG das Gymnasium in Burgkunstadt. Die Petition sei nun die letzte Chance, aber "die wird abgelehnt!"
Wichtig sei, weiterhin auf eine Verbesserung der Schulwegsituation zu pochen. Denn diesbezüglich habe sich, abgesehen vom Fünfteiler-Zug am Freitag, seitens des Landratsamtes nichts bewegt.
Er werde dieses Thema deshalb in der nächsten Kreistagssitzung angehen, so Baumgärtner.
Denn die Schülerbeförderung "passt nach wie vor hinten und vorn nicht!"