Kronacher sollen mehr über die Biber erfahren

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Die Biber-Infotafel gibt Auskunft über das Tier. Im Bild (von links): Landrat Oswald Marr, Engelbert Singhartinger von der Unteren Naturschutzbehörde sowie die Biberbeauftragten Christine Zeit und Karl-Heinz Selk. Foto: Veronika Schadeck
Die Biber-Infotafel gibt Auskunft über das Tier. Im Bild (von links): Landrat Oswald Marr, Engelbert Singhartinger von der Unteren Naturschutzbehörde sowie  die Biberbeauftragten  Christine Zeit und Karl-Heinz Selk.  Foto: Veronika Schadeck

Auf dem Landesgartenschaugelände in Kronach wurde eine Infotafel über den Biber eingeweiht. Es geht darum, die Bevölkerung auf dieses bis zu einen Meter große Nagetier aufmerksam zu machen.

Steht man an der "Biberinsel", so entdeckt man eine Biberburg, die aus dem Wasser ragt. Die Eingänge befinden sich unter dem Wasser. Es gibt vier davon. Und mittlerweile sind die Biber auch, nach den Worten des Vorsitzenden des Flößervereins Neuses, Edgar Dunst, bei Floßfahrten so etwas wie eine Touristenattraktion.

Wie Landrat Oswald Marr (SPD) ausführte, wird künftig eine flächige Besiedlung des Landkreises durch den Biber erwartet. Die Tafel bei dem Naherholungsgebiet soll die Bevölkerung für dieses Thema sensibilisieren. Marr wies darauf hin, dass im Winter 2012/2013 eine landkreisweite Kartierung der Biberreviere erfolgt. Es soll ermittelt werden, wo diese Tiere bereits heimisch sind und welche Spuren sie hinterlassen haben.

Was ist nun der Biber? Biber bauen Dämme und Burgen. Sie verjüngen Gehölze, wenn sie Bäume fällen, deren Äste wieder ausschlagen.
Biber können Landschaften stark umgestalten, so wie es außer ihnen nur der Mensch vermag.


Das Leben des Bibers

Biber fressen Feldfrüchte und fällen Nutzholz oder Obstbäume, sie können mit ihren Dämmen Ackerflächen überfluten und Durchlässe unter Straßen oder Wasserzuläufe in Teichanlagen verstopfen.

Biber betreiben aber auch Naturschutz und regulieren den Wasserhaushalt. Alles was sie brauchen, ist Nahrung und Wasser. Auf der Infotafel gibt es nun eine Überblick über die Lebensweise und die konkrete Entwicklung vor Ort.

Landrat Oswald Marr wies darauf hin, dass Biber in unserer Landschaft hervorragend zurechtkommen, viele Menschen aber nicht mit dem Biber. Ein Bibermanagement soll nun die Interessen ausgleichen zwischen den Ansprüchen der Biber an ihren Lebensraum und denen der Besitzer an ihre Flächen. Insgesamt sieht Marr eine Bereicherung für die Landschaft durch den Biber.

Er wies darauf hin, dass bei den Pflege- und Unterhaltungsmaßnahmen durch das Wasserwirtschaftsamt und die Stadt Kronach die Belange des Bibers berücksichtigt würden. Der Fischereiverein, so Marr, gebe Infos auf seiner Internetseite über den Biber. Dadurch sollten Konflikte mit dem Tier beziehungsweise Störungen für den Biber vermieden werden. Marr äußerte sich überzeugt, dass das Miteinander von Mensch und Tier trotz der vielseitigen Nutzungsinteressen gut funktioniert. Als Beispiel nannte er die Flößerei, die Fischerei und Naherholung.