Kreiskulturraum in Kronach wird entkernt

2 Min
Die Entkernung des Kreiskulturraums läuft. Fotos: Marco Meißner
Die Entkernung des Kreiskulturraums läuft. Fotos: Marco Meißner
Früher war hier die Schulverwaltung untergebracht, wie Schulleiter Rudolf Schirmer erklärt.
Früher war hier die Schulverwaltung untergebracht, wie Schulleiter Rudolf Schirmer erklärt.
 
Die Klasse 10a (Hochschule dual) mit ihren Mechatronikern und Industriemechanikern gehört zu den wenigen Klassen, die in den Containern auch Unterricht haben.
Die Klasse 10a (Hochschule dual) mit ihren Mechatronikern und Industriemechanikern gehört zu den wenigen Klassen, die in den Containern auch Unterricht haben.
 
Die Sitzreihen sind zu einem großen Teil bereits demontiert.
Die Sitzreihen sind zu einem großen Teil bereits demontiert.
 
Vom Kreiskulturraum (hinten) ist die Verwaltung der Berufsschule in die zweistöckigen Container (vorne) umgezogen.
Vom Kreiskulturraum (hinten) ist die Verwaltung der Berufsschule in die zweistöckigen Container (vorne) umgezogen.
 
Rudolf Schirmer
Rudolf Schirmer
 
Gisela Lang
Gisela Lang
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Viele Räume sind schon leer, die Stuhlreihen vor der Bühne werden abmontiert und die Berufsschule hat ihre Zelte im Gebäude abgebrochen. Der Kreiskulturraum in Kronach wird in den kommenden Monaten generalsaniert. Die Arbeiten nehmen Fahrt auf.

Statt in den Räumen des Kreiskulturraums sitzt der Leiter der staatlichen Berufsschule Kronach, Rudolf Schirmer, im Container. Seine Laune hat ihm der Umzug nicht verdorben. Er hat sich schnell mit der neuen Situation arrangiert, genau wie seine Kollegen in der Schulverwaltung. Die vermeintliche Notlösung ist nämlich recht wohnlich geraten. Eine gemütliche Einrichtung, ein bisschen Grün hier und da - wenn man nicht bewusst auf die Nahtstellen achtet, fällt es dem Besucher kaum auf, dass er sich in Containern nur wenige Schritte vor der Berufsschule befindet.

Notwendiger Umzug der Schule

Der Umzug war notwendig und nach Schirmers Ansicht auch sinnvoll, weil die Bauarbeiten zur Generalsanierung des Kreiskulturraums voranschreiten. "Ab 7. April haben wir geräumt", blickt Kreiskulturreferentin Gisela Lang zurück.
Nun laufe die Entkernung des Gebäudes, in dem früher auch die Verwaltung der Berufsschule untergebracht war. "Damals konnte der Kreiskulturraum nur gebaut werden, weil er gemischt genutzt wurde", erinnert sich Schirmer an das von Anfang an enge Zusammenspiel zwischen der Schule und den Nutzern der kulturellen Einrichtung.

"Für die Sanierung hat sich die Situation geändert." Heute stehe die kulturelle Nutzung des Gebäudes im Fokus. Die Schule, die im ersten und zweiten Stock Räume hatte, wird deshalb dauerhaft ausziehen. Und diesen Schritt gleich jetzt zu vollziehen, war für den Schulleiter das Vernünftigste. Zwei Seminarräume, die Verwaltung, die Registratur mit ihren Unterlagen aus 40 Jahren, ein Putzraum, Toiletten und der EDV-Raum sind nun nebenan in den Containern untergebracht.

Für diese Entscheidung ist Gisela Lang dem Schulleiter sehr dankbar. Und Schirmer spielt den Ball zurück, spricht von einer sehr guten, vertrauensvollen Zusammenarbeit mit dem Landratsamt. So hätten auch anfängliche Bedenken seiner Kollegen gegenüber dem Arbeitsleben im Container schnell ausgeräumt werden können. "Ich hatte vom Landratsamt Gewissheit, dass wir in keine Baucontainer kommen, sondern etwas Vernünftiges gemacht wird", sagt Schirmer. Alle Räume im Übergangsquartier sind auch an den gewohnten Plätzen zu finden. "Daher war es für mich keine schwierige Entscheidung."

Sinnvollere Lösung

Dass im Gegensatz zu anderen Schulen nicht die Klassenzimmer, sondern die "Chefetage" in die Container gewandert ist, hat auch seinen Grund. Viele Schüler brauchen ihr Handwerkszeug und müssten daher immer wieder zwischen dem Hauptgebäude mit den Fachräumen und den Klassenzimmern nebenan pendeln. Darum beschloss Schirmer: "Bevor ich immer 100 Schüler wandern lasse, geht die Verwaltung rüber."

Natürlich gab es auch kleine Hindernisse zu überwinden. Schirmer erinnert sich an die Verkabelung, die vom Serverraum aus komplett neu vorgenommen werden musste. Doch das nimmt er gerne in Kauf, zumal sich ja auch schon die Hauptgebäude-Sanierung seiner Schule am Horizont abzeichnet. "Im Frühjahr wird der Raumbedarf ermittelt. Wenn alles klappt, sollte nächstes Jahr im Sommer der Architekten-Wettbewerb stattfinden", prognostiziert er.

Vorbereitungen für Kulturring

Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg. Und was den Kulturraum angeht ein sehr (bau)arbeitsreicher, wie Gisela Lang versichert. "Es hat schon jetzt ziemlich geschlaucht", erklärt sie, dass man vieles gar nicht sieht, was im Kreiskulturraum bereits abgelaufen ist.

"Es war ziemlich aufwendig, auch weil wir zwei kostbare Flügel haben, die eingelagert werden mussten." Andere Dinge mussten für eine spätere Nutzung ebenfalls erst untergebracht werden. Zwischenzeitlich war ein Akustikerteam aus Planegg vor Ort, um Tipps zu geben. "Wenn wir's jetzt machen, wollen wir's auch richtig machen", stellt Lang zur Sanierung fest.

Sie selbst hat den Blick weit nach vorne gerichtet. Im Dezember 2015 oder Januar 2016 soll der Kulturring wieder anlaufen. Dafür müssen schon jetzt organisatorisch die Weichen gestellt und die Daumen gedrückt werden, dass die Arbeiten weiter nach Plan verlaufen.