Kluge Köpfe erhalten Kaspar-Zeuß-Preis

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Den Zeuß-Preis verliehen Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (links) und Harry Weiß, Vorstandsmitglied der Sparkasse Kulmbach-Kronach (Zweiter von links) an (von links): Robert Wachter, Daniel Schneider, Ilona Wachter, Lisa Kastner und Laura Körner. Foto: Corinna Igler
Den Zeuß-Preis verliehen Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (links) und Harry Weiß, Vorstandsmitglied der Sparkasse Kulmbach-Kronach (Zweiter von links) an (von links): Robert Wachter, Daniel Schneider, Ilona Wachter, Lisa Kastner und Laura Körner. Foto: Corinna Igler
 
 
 
 
 
 
 
 
Lisa kastner
Lisa kastner
 

Lisa Kastner ist für ihre wissenschaftliche Abschlussarbeit in Lebensmittelchemie mit dem Kaspar-Zeuß-Preis ausgezeichnet worden. Diesen erhielten auch vier weitere Kronacher.

Chemie und chemische Prozesse haben Lisa Kastner schon immer interessiert, deshalb wählte sich Lebensmittelchemie als Studienfach. "Es ist so eine Mischung aus Theorie und Praxis, das habe ich einfach interessant gefunden", sagt Lisa Kastner, ganz ohne Starallüren. Und ihr Interesse bringt ihr jetzt neuen Ruhm ein. Denn sie hat nicht nur den Fakultätspreis Chemie und Pharmazie der Universität Würzburg eingeheimst, sondern erhielt am Montagabend auch den Kaspar-Zeuß-Preis. "Ich war ja am Kaspar-Zeuß-Gymnasium. Das freut mich natürlich besonders", sagt die Fischbacherin.

Ihre Arbeit ist in einen dicken blauen Einband gebunden. Sie umfasst 70 Seiten und besteht noch einmal aus einem ebenso dicken Teil an Anhängen. "Eigentlich ist die Arbeit nicht so dick", findet Lisa Kastner und stapelt tief. Denn viele Seiten sind mit kryptischen Formeln gefüllt. Und alles musste sie selbst erstellen und in der Praxis erproben.
Das bedeutete: Lisa Kastner arbeitete ein halbes Jahr täglich im Labor am wissenschaftlichen Hintergrund, dokumentierte die Versuche und die Ergebnisse.

Die Arbeit der 25-Jährigen befasst sich mit der "Reaktivität von Patulin gegenüber Nukleophilen". Patulin ist ein Gift, wie es beispielsweise bei Braunschimmelbefall von Äpfeln vorkommt. Und dieses Gift geht mit Erbgut nachgewiesenermaßen Reaktionen ein. "Es kann sein, dass die DNA dann falsch abgeschrieben wird", erklärt Kastner die schlimmen Auswirkungen. Durch ihre Arbeit hat sie bewiesen, dass Patulin "gentoxisch" ist. Allerdings ist dieser Nachweis nicht in Zellen erbracht worden, sondern isoliert, erklärt die Chemikerin. In einer Doktorarbeit wird dann die Auswirkung in Zellen untersucht. "Ich habe eigentlich nur einen kleinen Beitrag geleistet", erklärt Lisa Kastner das Puzzlespiel.

Lisa Kastner hat an der Universität Würzburg studiert. Seit Juni ist sie an der Landesanstalt für Gesundheit- und Lebensmittelsicherheit in Erlangen. Und im Mai wird sie an diesem Institut ihr zweites Staatsexamen ablegen. "Was ich dann machen werde, weiß ich noch nicht. Es gibt viele Betätigungsfelder - in der Industrie, in amtlichen Stallen, in der Forschung", will Lisa Kastner jetzt erst einmal alles auf sich zukommen lassen.

Zwillinge bekommen Preis

Lisa Kastner ist aber nicht die einzige, die den Johann-Kaspar-Zeuß-Preis bekam. Robert Wachter erhielt ihn für seine Doktorarbeit über "Kirchenbauten im Erzbistum Bamberg während der Amtszeit von Erzbischof Dr. Josef Schneider". Seine Doktorarbeit wurde mit "magna cum laude" ausgezeichnet. Seine Zwillingsschwester Ilona Wachter hat im Rahmen eines Doktorandenstudienprogramms "Business Management" über Analyse und Bewertung der Erfolgsfaktoren für den Vertriebserfolg von ausländischen Fondsgesellschaften an der Comenius Universität Bratislava in der Slowakei promoviert. Auch sie erhielt am Montagabend den Kaspar-Zeuß-Preis.

Daniel Schneider aus Vogtendorf bekam den Preis für seine Bachelorarbeit im Studiengang Wirtschaftsrecht mit dem Titel "Unwirksamkeit einer Selbstanzeige bei Vorliegen von Ausschlussgründen" und Laura Körner aus Gundelsdorf für ihre Bachelorarbeit "Innovative Sortiments- und Produktentwicklung in der Verkehrsgastronomie" im Rahmen des Studiengangs "Food Management".