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Junge Frau sorgt für die Senioren in Teuschnitz


Autor: Veronika Schadeck

Teuschnitz, Mittwoch, 10. April 2013

Janet Januszewski aus Frohnlach leitet seit Kurzem die Caritas-Initiative "In der Heimat wohnen" in Teuschnitz. Sie trat die Nachfolge von Isabella Ettlich an.
Janet Januszewski hat an ihrem Job viel Spaß. Foto: Veronika Schadeck


Ihr Lachen ist ansteckend. "Na ja, es fehlen zwar ein paar Kleinigkeiten, aber hier lässt es sich aushalten", sagt Janet Januszewski und führt durch das Erdgeschoss des Gebäudes "In der Heimat wohnen".

Sie zeigt die modern eingerichtete Küche, den behaglich gestalteten Gemeinschaftsraum. "Nun müssen diese Räume noch mehr mit Leben erfüllt werden!" Schon jetzt, so die 24-Jährige, findet einmal im Monat ein Mittagstisch für Senioren statt. Dieser wird von den Bürgern aus Teuschnitz sehr gut angenommen. Auch tagen die Krebs-Selbsthilfegruppe "Prognose Hoffnung" und die Aktionsgruppe "Familienfreudiges Teuschnitz" regelmäßig und es fanden in den vergangenen Monaten Vortragsreihen zum Thema "Pflege" statt.

Aber das ist nur der Anfang.

Begeisterung ist aus ihrer Stimme zu hören, wenn sie von Mitbürgern erzählt, die ehrenamtlich für die Teilnehmer typisch fränkische Gerichte zubereiten. Für einige der Teilnehmer, so weiß sie, geht es bei dieser Zusammenkunft nicht nur vorrangig ums Essen, sondern vielmehr um Abwechslung und um einen Gesprächsaustausch.


Sie fühlt sich "pudelwohl"

Obwohl die angehende Sozialpädagogin Janet Januszewski erst wenige Wochen in Teuschnitz ist, fühlt sie sich "pudelwohl". Für sie ist die Arbeit mit der Projektgruppe "In der Heimat wohnen" mit neuen Erfahrungen verbunden. Sie ist überrascht und begeistert vom Elan, Engagement, der Tatkraft und dem offenen Miteinander.
Die Fronlacherin kam durch ihre Vorgängerin Isabella Ettlich nach Teuschnitz: "Wir kennen uns durch die Hochschule Coburg." Und sie hat ihre Entscheidung bisher noch keine Sekunde bereut. Abgesehen davon, dass sie über das Projekt ihre Bachelorarbeit schreibt, spricht sie auch von Zielen.

"Mir geht es darum, die Arbeit von Isabella Ettlich erfolgreich weiterzuführen." Nicht zuletzt bedingt durch deren Einsatz und durch die Zusammenarbeit mit der Projektgruppe wurden beispielsweise der Lieferservice und die Mitfahrzentrale ins Leben gerufen.


Das "Gute-Laune-Frühstück"

Als nächstes Projekt steht nun die Etablierung des "Gute-Laune-Frühstücks" an, das am 16. April zum ersten Mal im Gemeinschaftsraum des Caritas stützpunkts "In der Heimat wohnen" stattfindet. Im Rahmen einer Kooperation mit dem St. Anna Kindergarten, der vor wenigen Wochen vom Erzbistum Bamberg und dem Caritasverband als Familienstützpunkt ausgezeichnet wurde, sollen nun Kinder und Senioren einen schönen Vormittag zusammen verbringen, miteinander Gespräche führen und auch Aktivitäten wie gemeinsames Basteln durchführen.

Als Nächstes gehe es auch darum, einen reibungslosen Einzug der künftigen Mieter der acht Wohnungen zu gewährleisten. Im Juli 2013 soll die Einweihung stattfinden. "Hier wird eine Menge Arbeit auf mich zukommen." Denn es geht darum, vielfältige Angebote zu organisieren, bei Bedarf hauswirtschaftliche und handwerkliche Hilfe zu vermitteln und - das zählt schon bisher zu ihrem Aufgabengebiet - die Bewohner und auch die Bürger bei der Bewältigung von bürokratischen Hürden zu unterstützen, beziehungsweise sie zu beraten, wenn es um Pflegeleistungen und -möglichkeiten geht.

"Das Haus wird voll, zumal schon bisher zehn Interessenten vorhanden sind!" ist Janet Januszewski überzeugt.
Als eine tolle Sache empfindet sie es, dass bei diesem Caritas-Projekt auch der BRK-Kreisverband Kronach, genauer die Sozialstation oberer Frankenwald, mit einbezogen ist, der bei Bedarf die ambulante Pflege übernehmen wird. Und sie freut sich, dass auch der Kontakt zu ihrer Vorgängerin Isabella Ettlich über die Hochschule Coburg und die vorgesehene Einbindung von Studenten durch die stattfindende Projektwerkstatt "Sozialraumorientierung in der Altenhilfe" erhalten bleibt. Durch diese Zusammenarbeit kann eine positive Weiterentwicklung des Caritasprojekts "In der Heimat wohnen" resultieren.

Und was bringt ihr der Job persönlich? Nur einen kurzen Moment denkt Janet Januszewski nach. "Es ist eine Erfüllung, mit Menschen zusammenzuarbeiten, Senioren und hilfsbedürftigen Menschen ein paar frohe Stunden zu ermöglichen, beziehungsweise sie zu unterstützen". Und außerdem: "Es imponiert mir sehr, wenn ich mitbekomme, wie rüstige Senioren aktiv sind und sich für ihre Mitbürger einsetzen."


"In der Heimat wohnen"

Wohnmodell Das Projekt "In der Heimat wohnen", ist ein Wohnmodell, das von der "In der Heimat wohnen GmbH & Co. KG Teuschnitz" realisiert wird. Projektträger ist der Caritas-Kreisverband. Im März wurde ein bestehendes Gebäude in der Hauptstraße 36 in Teuschnitz abgerissen und ein Gebäude aus Sandstein erbaut. Die Einweihung des Gemeinschaftsraums fand am 31. Oktober 2012 statt.

Kosten Insgesamt kostet das Bauprojekt 1,7 Millionen Euro. Circa 80 Prozent der Kosten werden durch Zuschüsse abgedeckt.

Förderung Fördergelder gibt es von der Regierung von Oberfranken, der bayerischen Landesstiftung, der Oberfrankenstiftung, dem Landkreis, der Stadt Teuschnitz und dem Caritasverband Kronach. Die restlichen 20 Prozent finanziert der Bauträger über Mieteinnahmen. Bauträger ist der Diözesancaritasverband Bamberg, Bauherr die Joseph-Stiftung Bamberg.