In Kronach entsteht ein Innovationszentrum

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Fotos: Schadeck
Fotos: Schadeck
 
 
 
 
 

22 Unternehmer und Institutionen unterzeichneten am Dienstagabend bei der Vorstellung des Konzeptes "Innovationszentrum Kronach" im Veranstaltungssaal der Sparkasse Kronach eine Absichtserklärung bezüglich der Gründung eines Trägervereins für ein Innovationszentrum in Kronach.

Es war eine gewisse Aufbruchstimmung vorhanden. Dabei wurde der feste Wille der Referenten und Anwesenden deutlich, das Problem der Demografie nicht als gottgegeben hinzunehmen oder auf München zu warten, sondern zu handeln.

Es wurde von hohen Potenzialen wie Hochschulen, Forschungsstätten und Unternehmen gesprochen, die auf engem Raum in Oberfranken vorhanden sind. Diese Kräfte sollen nun gebündelt und intensiv vernetzt werden, es wollen Mitarbeiter weitergebildet werden, um so den Landkreis Kronach langfristig vital und attraktiv zu entwickeln. Dafür soll schon in den nächsten Wochen ein Informationszentrum gegründet werden.

Der Vorsitzende der IHK Kronach, Hans Rebhan, sprach eingangs von großen Herausforderungen. Es gelte, Jugendliche heimatnah auszubilden und ihnen Perspektiven aufzuzeigen, ältere Arbeitnehmer müssten länger der Arbeitswelt erhalten und Frauen verstärkt in die Berufswelt eingebunden werden. Externe qualifizierte Arbeitskräfte müssten für den Landkreis begeistert werden. Der Raum Kronach müsse zeigen, dass er attraktiv sei und Chancen biete. So könnten nachhaltig Arbeitsplätze geschaffen und die Gründung neuer Unternehmen gefördert werden.

Realistisches Konzept


Und in der Tat: Die Mitglieder der Arbeitsgruppe "Innovationszentrum Kronach" haben sich in den letzten neun Monaten viele Tage und manchmal auch halbe Nächte die Köpfe zerbrochen, um ein realistisches Konzept auszuarbeiten, damit diese Ziele erreicht werden können.

Intensiv wurden sich Gedanken über Inhalte, Trägerschaft und Einbindung verschiedener Institutionen gemacht. Zwei Mitglieder der Projektgruppe, nämlich Thomas Kneitz (Hauptabteilungsleiter Heinz-Holding) und Gunther Herr (Hochschule Coburg) haben einen Dreistufen-Plan ausgearbeitet.

Demnach soll in der ersten Stufe ein Dienstleistungszentrum geschaffen werden. Es geht hierbei darum, eine eigene Definition der Beteiligten zu schaffen. Wo bin ich heute? Wo will ich hin? Wie erreiche ich diese Ziele? Durch Zusammenkünfte, in denen diese Fragen erläutert und nach Lösungen gesucht werden, sollen branchenübergreifende Nutzfunktionen wachsen. Eine intensive Beratung, das Bemühen um Fördermittel und das Schaffen von gezielten und auf die Betriebe abgestimmte Angebote für Weiterbildungsmaßnahmen sollen wesentliche Aufgaben des Zentrums sein.

Expertenwissen übertragen


Bei der nächsten Etappe geht es darum, das vorhandene Expertenwissen in der Region auf soweit als möglich auf andere Unternehmen zu übertragen. Durch die Verflechtung von Hochschule und Unternehmen verspricht sich die Projektgruppe einen intensiven Austausch von Wissen.

Das Konzept beinhaltet weiter, einen Innovationscampus zu etablieren. Es geht dabei um die Durchführung von Weiterbildungsangeboten für Mitarbeiter der regionalen Unternehmen. Zudem soll ein eigener Studiengang eingerichtet werden, in dem man Kurse belegen kann, die Mitarbeiter befähigen, Veränderungs- und Innovationsprozesse in ihren Unternehmen anzuschieben. Es wurde bei all den Ausführungen immer wieder der intensive Austausch zwischen den einzelnen Unternehmen und Hochschule gesprochen, die ähnlich wie Zahnräder ineinander greifen und somit die Region stärken. Durchaus können sich die Arbeitsgruppe und auch die Unterzeichner der Absichtserklärung vorstellen, dass durch diese einmaligen Angebote sich auch neue Unternehmen ansiedeln.

Banken zur Finanzierung gefragt


Auch die Banken werden gefragt sein, denn - so die Vorstellungen der Arbeitsgruppe - wenn Studenten, die nicht in Betrieben eingebunden sind, diesen Studiengang absolvieren und den Wunsch nach einer eigenen Existenzgründung haben, dann sollten die Banken in Verbindung mit Fördermitteln ihnen das notwendige Startkapital zur Verfügung stellen.

"Wir sind überzeugt, dass das Konzept funktioniert", so Thomas Kneitz. Auch Landrat Oswald und der Kronacher Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein sind überzeugt. Denn auch sie unterzeichneten die Absichtserklärung. Beiergrößlein schlug gar als Standort Räume in der sanierten Volkshochschule vor. Die volle Unterstützung sicherte auch der Präsident der IHK Oberfranken, Heribert Trunk, zu.

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