Gesundheitsministerin Huml über Pflegekräfte: "Ich habe großen Respekt"
Autor: Veronika Schadeck
Kronach, Montag, 11. Mai 2015
Beim Besuch der Gesundheitsministerin Melanie Huml nutzten Roland Beierwaltes und Harald Schubert auch die Gelegenheit, auf ihre BRK-Seniorenhäuser in Kronach und Ludwigsstadt hinzuweisen. Beierwaltes sprach von zunehmenden Problemen, qualifizierte Pflegekräfte zu finden.
Beim Besuch der Gesundheitsministerin Melanie Huml nutzten Roland Beierwaltes und Harald Schubert auch die Gelegenheit, auf ihre BRK-Seniorenhäuser in Kronach und Ludwigsstadt hinzuweisen. Es wurde auf den Neu- und Erweiterungsbau mit der Schaffung von Wohngemeinschaften für Demenzkranke in Kronach hingewiesen. Rund 400 Mitarbeiter/innen hat der BRK-Kreisverband beschäftigt, davon zwölf Auszubildende. Beierwaltes sprach von zunehmenden Schwierigkeiten, qualifizierte Pflegekräfte zu finden. Dabei sei der Pflegeberuf mit Perspektiven verbunden und durchaus auch für ältere Menschen geeignet.
Große Herausforderungen
Dies bestätigte Renate Bauer. Die 53-Jährige übte zuvor lange Jahre einem kaufmännischen Beruf aus. Mario Stief berichtete, dass er zuvor eine technische Ausbildung absolviert habe und über seinen Zivildienst die Liebe zum Altenpflegeberuf entdeckt habe. Mittlerweile ist der junge Mann nur nachts im Einsatz im BRK-Seniorenhaus in Ludwigsstadt. "Das hat den Vorteil, dass in den Nachtstunden mehr Ruhe ist und ich somit besser auf die Senioren eingehen kann!"
"Wir sind froh, dass es solche Leute gibt!", lobte die Ministerin. Sie betonte aber auch, dass es nicht nur ausreiche, einen Pflegeberuf zu ergreifen, sondern die Leute müssten nach der Ausbildung in diesem Beruf auch weiterarbeiten. "Ich habe großen Respekt!"
Klar wurde bei dem Gespräch auch, dass die Sicherung einer qualitativen und bezahlbaren Pflege mit großen Herausforderungen verbunden ist. Beierwaltes sprach von einer Imageverbesserung des Pflegeberufes, Huml will eine Ausbildungsumlage in Bayern einführen.Denn, so die Ministerin, es gehe nicht, dass einige Pflegeheime ausbilden und andere profitierten nur davon. Sie wies daraufhin, dass die Ausbildungskosten nicht durch die Pflegekassen bezuschusst werden, sondern von den ausbildenden Pflegeeinrichtungen getragen werden müssten: "Es sollen alle Seniorenheime ihren Beitrag leisten!". Zudem sollte auch ein einheitlicher Tarifvertrag für alle Auszubildenden zum Tragen kommen. Weiterhin, so die Ministerin, müsse die Dokumentationspflicht auf dem Prüfstand kommen. Es solle nicht alles regelmäßig, sondern nur das Besondere festgehalten werden. Dadurch verspricht sich die Huml eine Entlastung der Pflegekräfte und auch mehr Zeit für die Heimbewohner.
Zwecks "Nachtdienstbesetzung", die für das BRK-Seniorenhaus mit einigen Unannehmlichkeiten verbunden waren (wir berichteten), betonte die Ministerin, dass sie sich angesichts der 600 vorhandenen Pflegeheime in Bayern grundsätzlich mit dieser Thematik befasst habe. Sie habe die Situation insgesamt beleuchten wollen. Es gehe darum, jeden Bewohner eine gute Pflege zukommen zu lassen, das benötige aber Zeit und koste Geld. Über solche Gegebenheiten müsse offen miteinander diskutiert werden. Und, darin sei sich auch die Koalition einige: "Für den Menschen dürfe die Pflege nicht teurer werden!"