Ende Juli kommen rund 100 der mittlerweile auf ganzen Welt verstreuten Bauersachs-Nachfahren in Rödental zusammen.
Bei Carola Fischer steigt die Vorfreude. Denn vom 26. bis zum 30. Juli findet im Gasthof Grosch in Rödental wieder das jährliche Ahnentreffen statt. Das bedeutet, dass sich rund 100 Mitglieder aus der "Bauersachs-Gesellschaft" einfinden werden, um sich auszutauschen beziehungsweise um sich kennenzulernen. Diese Menschen kommen aus ganz Deutschland, Europa und aus den USA. Obwohl alle Teilnehmer nahezu überall auf der Welt verstreut sind, eint sie eines: ihre Herkunft.
Sie alle haben einen gemeinsamen "Ur-Ur-Ur-..."Vater, nämlich Hans Bauer Sachs, der in den Jahren 1499 bis 1573 in Judenbach lebte und als Förster im Dienste der Coburger Herzöge stand.
Die Bauersachs waren früher eine fruchtbare Familie, erklärt Carola Fischer. Mittlerweile gibt es rund 7000 registrierte Nachkommen, davon leben circa 4000 in den USA. Deshalb finden auch die "Familientreffen" jedes Jahr abwechselnd in Deutschland und Amerika statt.
Seit dem Jahre 1997 ist Carola Fischer bei den Ahnentreffen mit dabei. Damals wollte sie ihre Eltern abholen. Die herzliche Aufnahme, das gegenseitige Kennenlernen, das Bewusstsein für die gemeinsamen Wurzeln, das alles sei für sie sehr bewegend gewesen, erinnert sie sich. "Ich fühlte mich gleich wie in einer großen Familie!"
Tom Bowersox ergriff Initiative
Seit dem Jahre 1981 gibt es offiziell die genealogische Bauersachs-Großfamilie. In den USA, so Fischer, gebe es diese schon länger. Der Gründer der US-Bauersachs-Genealogie, Tom Bowersox aus Des Plaines, Illinois, blätterte damals in Chicago zufällig in einem Telefonbuch. Ihm fiel die Häufigkeit des Namens "Bowersox" auf. Zusammen mit Jan Bowersox suchte er seine Wurzeln in "Old Germany" und fand diese in Oberfranken und Südthüringen. Und somit wurde das Interesse der beiden an ihren deutschen Bauersachs-Verwandten geweckt.
Mit viel Akribie und Zeitaufwand hat der Unterlangenstädter Karl Kohdes in den letzten Jahrzehnten nach den deutschen Bauersachs-Linien gesucht. Die Ergebnisse hat er alle in einem rund 700 Seiten umfassenden Band dokumentiert. Leider sei Kohdes vor wenigen Wochen verstorben, bedauert Fischer. Jetzt sei man auf der Suche nach einem Bauersachs-Nachkommen, der die Aufgabe von Kohdes weiterführt.
Unvergessen wird für Carola Fischer das Familientreffen im vergangenen Jahr bleiben, als sie mit ihrer Tochter Julia nach Lewisburg/Pennsylvania reiste. Sie standen zusammen am Grab ihres Ur-Ur-Ur-Ur-Ahnen, Paul Bauersachs. "Für mich waren das bewegende Momente und ein unbeschreibliches Gefühl." Sie spricht von gastfreundlichen Menschen, die auf der Suche nach ihren deutschen Wurzeln sind. Einige "Verwandte" kommen nun nach Rödental.