Denkmalgeschützte Häuser haben Charme, Flair und immer viel Geschichte. Auch für Bernd Holzmann, der in Kronach in der Oberen Stadt alte Gebäude modernisiert und zu den Kronacher Stadthotels umgebaut hat. Nebenbei ist noch eine kleine Brauerei im Gasthaus "'s Antla" entstanden.
Für Holzmann waren diese Projekte in den vergangenen 15 Jahren immer mit Herausforderungen verbunden. Ihm sei immer daran gelegen, bei der Sanierung den Spagat zwischen Erneuerung, Modernisierung, wirtschaftlicher Nutzung und Erhaltung der Kultur zu schaffen, erklärt er. Hinzu kommt, dass ihn die Obere Stadt mit den mittelalterlichen Wehrmauern und den Fachwerkhäusern beeindruckt und sie ihm auch am Herzen liegt.
Sie war von Anfang an die richtige Umgebung für sein Konzept. Der Ursprung der Gebäude, in denen die Hotels "Pfarrhof", "Am Pförtchen", "Zum Floßherrn" und das Brauhaus "'s Antla" untergebracht sind, stammen aus dem 15. Jahrhundert.
"Bei der Sanierung eines Baudenkmals muss eine Vielzahl von Auflagen beachtet werden", erzählt Holzmann.
Genehmigungspflichtig sind beispielsweise alle Maßnahmen, die auf das Erscheinungsbild, die schützenswerten Bestandteile und die Substanz des Hauses einwirken.
Neues Vorhaben Nicht zuletzt weil er mittlerweile Erfahrung mit der Verschönerung von denkmalgeschützten Gebäuden hat, wollte er ein weiteres altes Objekt in der Oberen Stadt in Angriff nehmen, das Haus in der Amtsgerichtsstraße 10. Mittlerweile befindet sich dieses Gebäude in seinem Eigentum. Auch gab es einen Sanierungsplan, der jedoch von Bernd Holzmann zurückgezogen wurde.
Den Frühstücksraum des Stadthotels, das unmittelbar angrenze, habe er unter anderem in dieses Gebäude erweitern wollen, da die vorhandenen Kapazitäten für die mittlerweile 42 Zimmer nicht mehr ausreiche, erzählt er.
Darüber hinaus habe er zwei Suiten für Familien mit Kindern und im Dachgeschoss einen kleinen Wellness- und Fitnessbereich einrichten wollen. Nun liege das Bauvorhaben vorerst auf Eis.
Hürden sind zu hoch Als Grund spricht er von nicht akzeptablen Hürden, beispielsweise wenn es um die Vorschriften bezüglich der Geschosshöhe und der Decken gehe. Durch den jahrelangen Wassereintritt seien die Decken völlig zerstört und mit einem wirtschaftlichen Aufwand nicht mehr wieder herzustellen. Sicherlich müssten Regeln im Denkmalschutz beachtet werden, aber Holzmann vermisst den pragmatischen Denkmalschutz. Zudem sagt er: "Ich weiß nicht, ob es Sinn macht, in Kronach weiter zu investieren."
In diesem Zusammenhang spricht er auch die wirtschaftliche Entwicklung der Loewe AG an.
Immerhin sind knapp 20 Prozent seiner Gäste Geschäftspartner beziehungsweise Kunden dieses großen Arbeitgebers. Auch beobachtet er die Verlagerung von Veranstaltungen in die untere Stadt mit Sorge sowie die Sanierung der Festung, im Zuge deren ein Veranstaltungsraum und auch Übernachtungsmöglichkeiten geschaffen werden, für die die Stadt Kronach auf der ITB in Berlin geworben hat.
Bedarf scheint bald gedeckt zu sein "Eine Investition muss sich amortisieren", so der Kronacher Geschäftsmann. Und er kommt zu der Annahme, dass - wenn auch diese Maßnahmen innerhalb der Festung vollendet sind - der Bedarf bezüglich Hotels, Gästehäusern und Übernachtungsmöglichkeiten für Gäste, Touristen und Geschäftskunde in Kronach gedeckt ist.
Mittlerweile ist dem Unternehmer, der neben den Kronacher Hotels mit dem "Seehof" auch ein Hotel in Leipzig betreibt
und die Wiederbelebung des Burghotels in Lauenstein im Jahr 2014 in Angriff nehmen will, auch die ehemalige Geschäftsstelle des Fränkischen Tags in der Amtsgerichtsstraße angeboten worden.
Trotz aller Bedenken, Holzmann hofft, dass bei der Amtsgerichtsstraße 10 noch Bewegung ins Spiel kommt. Nicht zuletzt weil für ihn die Erhaltung von denkmalgeschützten Gebäuden eine Kultur erhaltende Maßnahme ist. Zudem "sind diese Häuser in der Oberen Stadt Teil der Geschichte und sichtbare Zeugnisse fränkischer Tradition."