Vorsitzender Heinz Köhler verweist in einem Pressegespräch auf die Vorgabe von 2009, auf erneuerbare Energien zu setzen.
Die Fernwasserversorgung Oberfranken (FWO) hat mit der Inbetriebnahme der Photovoltaikanlage in Trainau/Landkreis Lichtenfels ihre Maßnahmen bezüglich Investitionen in erneuerbare Energien abgeschlossen. Die Anlage auf dem Pumpwerk wird circa 40 000 kw/h erzeugen. Rund 90 Prozent davon wird die FWO nutzen, um den eigenen Bedarf vor Ort zu decken. Die restlichen zehn Prozent werden ins Netz eingespeist.
Bei einem Pressegespräch am Freitagvormittag zogen der Vorsitzende, Heinz Köhler und der Geschäftsführer der FWO, Markus Rauh, Bilanz. Insgesamt hat die FWO in den vergangenen Jahren 5,5 Millionen Euro in erneuerbare Energien investiert.
Der Wasserversorger verfügt nun über acht Photovoltaikanlagen, darunter eine Freiflächenanlage in Eichenbühl/Weißenbrunn. Bei den Baumaßnahmen fungierte Münch-Energie als Partner beziehungsweise als bauausführendes Unternehmen. Die Photovoltaikanlagen erbringen insgesamt eine Leistung von über 1300 kwp. Wie Köhler erläuterte, wird ein großer Teil des über die regenerativen Anlagen erzeugten Stroms noch eingespeist. Künftig will die FWO aber einen wachsenden Anteil zum Pumpbetrieb verwenden.
Weiterhin ist die FWO an drei Windparks, nämlich in Töpen, Feilitzsch und Hochfranken mit insgesamt knapp 1,35 Millionen Euro beteiligt. Hier sollen in fünf Teilabschnitten circa 24 Windräder mit einer Gesamtleistung von über 60 MW entstehen. Zudem gibt es ein Wasserkraftwerk in Zobelberg.
Wie Heinz Köhler erläuterte, sei nun das Potential ausgeschöpft. Denn seitens der Regierung von Oberfranken lautet die Vorgabe, dass sich die zu erzeugende Energie auf die Menge zu beschränken habe, die der Deckung des eigenen Bedarfs entspricht. Die Energiekosten betragen bei der FWO pro Jahr rund 800 000 Euro.
Ausgangspunkt für die Entscheidung, in erneuerbare Energien zu investieren, sei er Grundsatzbeschluss in der Verbandsversammlung im Jahre 2009 gewesen. Es hieß damals, die FWO soll mittel- beziehungsweise langfristig das benötigte Energievolumen durch Projekte im Bereich erneuerbare Energien kompensieren.
Die FWO verfolge mit den Investitionen in regenerativen Energien mehrere Gründe, erklärte der Vorsitzende. Es soll ein weiterer Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz geleistet werden. Immerhin könnten dadurch innerhalb von 20 Jahren rund 120 000 Tonnen CO2 -Ausstoß vermieden werden.
Köhler sprach auch davon, dass bereits seit Jahren ein Umweltmanagementsystem bei der FWO existiere. Als erstes Wasserversorgungsunternehmen bayernweit habe die FWO im Jahre 2003 das europäische System EMAS und die entsprechende DIN EN ISO 14001 eingeführt.
Weiterhin will die FWO mit den Maßnahmen in die erneuerbaren Energien Rücklagen schaffen, um künftige Reparatur- und Sanierungsmaßnahmen möglichst ohne Erhöhungen der Wasserpreise durchführen zu können. Das sei wichtig, so Markus Rauh, denn immerhin habe die FWO ein 500 Kilometer langes Leitungsnetz zu unterhalten werde. Die älteste Leitung, nämlich der Bamberger Ast, sei immerhin schon 43 Jahre alt.
Köhler betonte weiter, dass sich die FWO angesichts des derzeitigen Zinsniveaus auch eine höhere Rendite verspreche.
Mit den Abschluss dieser Maßnahme sei nun der Grundsatzbeschluss der FWO erreicht, nämlich den eigenen Strombedarf in Höhe von bis zu 7,5 Millionen kw/h pro Jahr summarisch durch mit erneuerbarer Energie erzeugtem Strom zu ersetzen.