Fotografien voller Poesie im Kronacher Hexenturm

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Die Wandinstallation "Lighting Garden" im Hexenturm besteht aus zehn Fotografien, die durchleuchtet werden. Die Fotos sind mit einer billig in China produzierten Mittelformatkamera aufgenommen - eine Kamera mit Plastiklinse, die nur zwei Zeit-Blendeneinstellungen kennt und sensibel auf Lichteinfälle reagiert. Nach der Entwicklungen wurden die Negative lange Zeit der Witterung ausgesetzt und anschließend gescannt.
Die Wandinstallation "Lighting Garden" im Hexenturm besteht aus zehn Fotografien, die durchleuchtet werden. Die Fotos sind mit einer billig in China produzierten Mittelformatkamera aufgenommen - eine Kamera mit Plastiklinse, die nur zwei Zeit-Blendeneinstellungen kennt und sensibel auf Lichteinfälle reagiert. Nach der Entwicklungen wurden die Negative lange Zeit der Witterung ausgesetzt und anschließend gescannt.
Monika Meinhardt
Monika Meinhardt
 
Die hinterleuchtete Rose empfängt die Besucher im Untergeschoss des Hexenturms
Die hinterleuchtete Rose empfängt die Besucher im Untergeschoss des Hexenturms
 
 
Die Collage von Monika Meinhart und Hans Kronenberg aus Stegaurach ist eine Überraschung im Hexenturm, denn die Künstlerin will sich erst in letzter Minute überlegen, wie die Fotografien angeordnet werden .
Die Collage von Monika Meinhart und Hans Kronenberg aus Stegaurach ist eine Überraschung im Hexenturm, denn die Künstlerin will sich erst in letzter Minute überlegen, wie die Fotografien angeordnet werden .
 

Die Künstlerin Monika Meinhart zeigt mit Hans Kronenberg aus Stegaurach bei "Kronach leuchtet" im Hexenturm Fotografien, die durch Licht zu Kunstobjekten werden.

Höhepunkt der Präsentation ist die Arbeit "Lightning Garden" - ganz oben im Hexenturm. Wir haben schon vor "Kronach leuchtet" mit der Künstlerin Monika Meinhart über ihre Arbeit gesprochen:

Wie kam der Kontakt zu "Kronach leuchtet" zu Stande?
Monika Meinhart: "Ich habe letztes Jahr im Zuge der Landesgartenschau im Kesselhaus Bamberg die Arbeit "Lightning Garden" ausgestellt. Hartmut Nenninger hat mich gefragt, ob ich Interesse hätte bei Kronach leuchtet meine Arbeiten zu zeigen. Und natürlich war ich gerne dazu bereit.

Was charakterisiert Ihre Arbeiten?
Ich möchte einfachen Dingen Bedeutung geben. Meine Arbeiten sind durch große Emotionalität gekennzeichnet. Ich baue aber auch immer wieder Störungen im Bildmaterial mit ein. Das hat einen besonderen Reiz.
Mit welcher Kamera fotografieren Sie - und warum?
Ich fotografiere mit verschiedenen Kameras. Sehr gerne fotografiere ich mit digitalen Kameras. Ich habe zum Beispiel eine Holga, das ist eine chinesische Plastikkamera, die Mittelformat-Fotografien macht. Sie ist analog. Die Bilder, die ich mit der Holga gemacht habe, habe ich dann gescannt.

Wie kamen Sie zum Fotografieren?
Mich haben Fotografen mit ihren "technischen Gerätschaften" schon als Kind beeindruckt. Schon damals war mir klar, dass ich so etwas unbedingt auch machen wollte. Und das habe ich dann ja auch.

Welche Motive zeigen denn die Bilder im mittleren Geschoss, und was ergeben die einzelnen Elemente? Was möchten Sie mit diesen monochromen Bildern aussagen?
Ich möchte mit diesen monochromen Bildern einfachen Dingen Bedeutung verleihen. All diese Bilder, die ich hier zeige, sind ausschließlich bei Spaziergängen entstanden. Sie geben also den Wert des erlebten Augenblickes wieder.

Der "Lightning Garden" im dritten Obergeschoss des Hexenturms ist sicherlich die experimentellste Arbeit. Was möchten Sie damit aussagen, und wie erzielen Sie die Effekte?
Bei der experimentellen Arbeit "Lightning Garden" handelt es sich um atmosphärische Detail- und Momentaufnahmen eines Gartens. Die Fotos wurden mit der Holga, einer billig in China produzierten Mittelformatkamera aufgenommen, eine Kamera mit Plastiklinse, die nur zwei Zeit-Blendeneinstellungen kennt und sensibel auf Lichteinfälle reagiert. Nach weiterer Bearbeitung entstand ein stark verfremdeter, gleichzeitig aber äußerst intensiver Farbeindruck. Die stimmungsvollen, von Vergänglichkeit und Melancholie geprägten Motive sind auf Duratransfolie belichtet.

Wurden die Bilder speziell für "Kronach leuchtet" gemacht - unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten?
Nein, sie sind schon länger in Arbeit - aber ich habe natürlich Arbeiten ausgesucht die für mich in diese Örtlichkeit passen.

Welches Kunstwerk ist Ihr Lieblingswerk?
Momentan die Rose.

In welchem Zeitraum sind die Bilder entstanden?
Die Werke selbst sind im vergangenen Jahr entstanden, die Negative existieren teilweise schon länger. Die monochromen Bilder im mittleren Geschoss sind im letzten Jahr entstanden.

Wie kamen Sie überhaupt zur Kunst?
Über Ausstellungen, die ich gesehen habe, als Jugendliche. Mich haben die Gedanken von Künstlern fasziniert.

Sind Sie hauptberuflich Künstlerin oder haben Sie noch einen anderen Beruf?
Ich habe Fotodesign und Grafik studiert und arbeite selbstständig in diesem Beruf.

Was möchten Sie mit Ihrer Kunst bewirken?
Inspirieren!

Welche Hobbys haben Sie sonst?
Kino, lesen, spazieren gehen.

Sie haben noch einen Kunstpartner - Hans Kronenberg. Welche Rolle spielt der?
Er hilft mir bei der Präsentation der Arbeiten. Wir suchen gemeinsam nach neuen Präsentationen für Fotografien. Seit letztem Jahr beschäftigen wir uns mit hinterleuchteten Fotografien.

Wer ist Ihr künstlerisches Vorbild oder was möchten Sie erreichen?
Ein direktes Vorbild habe ich nicht. Aber mich interessieren poetische Umsetzungen in der Fotografie.