Ex-Minister Friedrich feiert mit der CSU Johannisthal
Autor: Sonny Adam
Johannisthal, Freitag, 07. März 2014
Zusammen mit dem stellvertretenden Vorsitzenden der CSU-/CDU- Bundestagsfraktion, Hans-Peter Friedrich, feierte die CSU Johannisthal ihr 60-jähriges Bestehen.
Eigentlich sollte Hans-Peter Friedrich als Bundeslandwirtschaftsminister nach Johannisthal kommen, doch wegen der Edarthy-Affäre trat er vor drei Wochen zurück und kam "nur" als stellvertretenden Vorsitzender der CSU-CDU-Bundestagsfraktion nach Johannisthal. Der Stimmung tat dies keinen Abbruch, im Gegenteil. Friedrich schlug Solidarität und sogar Mitgefühl entgegen.
Mit tosendem Applaus empfingen die Johannisthaler den oberfränkischen Bundespolitiker. Und nicht nur zur Jubiläumsfeier der Johannisthaler CSU kam er, sondern Friedrich nahm auch gleich noch einen Vor-Ort-Termin wahr und schaute sich die örtlichen Gegebenheiten rund um den Bahndamm an.
Grundwerte sind wichtig
Und eins stellte Friedrich klar: Er lässt sich von Rückschlägen nicht unterkriegen und hadert auch nicht mit der Partei.
Hinter der Volkspartei stünden Grundwerte wie Freiheit und soziale Verantwortung.
Und diese Werte seien heute wichtiger denn je. "Als ich eintrat war die CSU eine Partei, die ganz unspektakulär neben all den Trotzkisten, Maoisten, Stalinisten und anderen Utopisten war - die CSU war ,unsexy', würde man heute sagen, sie hat sich einfach auf die Grundlage des christlichen Menschenbildes berufen", so Friedrich.
Er brach eine Lanze für Werte wie Freiheit und Verantwortung: "Lassen Sie sich nicht erzählen, dass die Volkspartei tot ist. Wir brauchen heute die Volkspartei", so Friedrich und warnte vor immer mehr zersplitternden Gruppierungen.
Er ging auf die Schuldenbremse ein und auf die Familienpolitik. Er machte Werbung für die Einheit Europas. Denn letztlich ist diese Einheit nötig, um auch sicherheitspolitisch Bestehen zu können.
"Ja, ich war traurig, dass ich vor zwei Wochen das Bundeslandwirtschaftsministerium verlassen musste", sagte Friedrich. Denn er hatte daran geglaubt, dass er die Weichen so würde stellen können, dass der ländliche Raum Zukunftschancen haben würde.
"Man muss an der Infrastruktur etwas drehen. Der vierspurige Ausbau von Kronach Richtung Süden ist wichtig, die Topographie hier ist sowieso schon schwierig. Aber man muss Investoren Argumente liefern, warum sie hier investieren sollten", so Friedrich.
Er brach eine Lanze für eine flächendeckende funktionierende Gesundheitsversorgung und für den Ausbau des Breitbandnetzes. "Und wir brauchen auch im ländlichen Raum einen Zugang zur Bildung. Das ist kein weicher Standortfaktor mehr, sondern ein knallharter", sagt Friedrich.
Schulleiterstelle erhalten
An diesem Punkt setzte die CSU-Marktgemeinderätin Ursula Eberle-Berlips an. Sie überreichte Friedrich auch im Namen des Elternbeirats und Fördervereins ein Schreiben, dass er sich für den Erhalt einer Schulleiterstelle für die Grundschule in Johannisthal einsetzen sollte.
Der Gemeinderat hatte dies - mit der Gegenstimme des Küpser Bürgermeisters Herbert Schneider - befürwortet, so Eberle-Berlips. Auch der CSU-Fraktionsvorsitzende aus Küps Bernd Rebhan hatte Schreiben für den Bundespolitiker parat - zum Thema B 173.
Bei der Jubiläumsveranstaltung blickte der Ortsvereinsvorsitzende Alfred Hartfil auf die vergangenen sechzig Jahre zurück. Am 28. März 1953 wurde die CSU Johannisthal von sieben Männern aus der Taufe gehoben. Aktuell hat Johannisthal zwar keinen Kandidaten im Gemeinderat, doch das soll sich bei den aktuellen Wahlen wieder ändern.
Auch der stellvertretende Landrat Gerhard Wunder freute sich über den Besuch des hohen Bundespolitikers und bezeichnete Friedrich als Minister b.w. "b.w. steht für bald wieder - wir brauchen in Berlin Leute vor Ort, einen Minister, der unsere Sprache spricht", gab Wunder Friedrich mit auf den Weg.
Bei der 60-Jahr-Feier der Johannisthaler CSU heftete Hans-Peter Friedrich Leni Treusch und Horst Vetter die bronzene Raute der CSU ans Revers. Dabei handelt es sich um eine Auszeichnung, die Personen, die mehr als fünfzig Jahre aktiv sind, verliehen wird. Leni Treusch ist seit 1959 im Vorstand der CSU und Horst Vetter hat sich einen Namen gemacht, weil er bei keiner Plakat-Aktion gefehlt und immer mit angepackt hat.