Monatelang hatte das Orchester der Cäcilia für den "Karneval der Tiere" geprobt. Die Stars waren am Freitagabend aber nicht die Musiker, sondern die Kinder, die die Musik in kunterbunten Tierkostümen verbildlichten.
Ein Spaß für kleine und große Kulturfreunde und solche, die es werden wollen, sollte der Karneval der Tiere aus der Feder des Komponisten Camille Saint-Saens werden. Dirigent Johannes Enders und seine Musiker hatten sich viel Mühe gemacht, um die von Rico Reinwarth arrangierte Version mit Pfiff und Musikalität umzusetzen. Und das Experiment gelang. Dafür sorgten die Kinder des Rosenbergkindergartens. Denn sie illustrierten die Musik - und verkleideten sich als tierische Schauspieler. Das Publikum war begeistert - und spendete immer wieder Szenenapplaus.
Gefährlich waren die Löwen nicht Zur majestätischen Parade der Löwen marschierten David Engelhard und Max Hausmann ein. Die Kinder hatten nicht viel geprobt, doch sie gingen in ihren Rollen auf.
So hatten die beiden Löwen furchterregende Tatzenbewegungen drauf und setzten sich dann auch - wie es sich für die Könige der Tiere gebührt - auf den Thron, am Rande der Bühne und beobachteten dort die weiteren tierischen Impressionen. Ein stolzer weißer Hahn flatterte mit einer braunen Hühnerschar auf die Bühne, gar aufgeregt und in schillernden Kostümen. Die Esel traten auf und sorgten für Lacher. Ganz gemütlich krabbelten zwei Schildkröten auf die Bühne. Sie waren nicht die Schnellsten mit ihren ehrwürdigen Panzern auf dem Rücken, doch die Musiker spielten ja auch nur ein langsames und erhabenes Andante maestoso. Eile wäre also völlig fehl am Platze gewesen.
Live-Sendung aus dem Aquarium Die drei Elefanten des Rosenberg-Kindergartens hatten ihre Rolle besonders gut einstudiert.
Sie trampelten pompös wie echte Dickhäuter auf die Bühne, ließen sich durch das tobende Publikum nicht beirren. Die Känguruhs hatten kleine Baby-Känguruhs bei ihrem hüpfenden Auftritt im Beutel stecken und sehr schön anzuschauen war auch die "Unterwassermusik" mit Live-Eindrücken aus dem Aquarium. Denn die Kinder hatten sich Fische gebastelt, die sie dann vor einem blauen Tuch, das die "Wesen mit den langen Ohren" hielten, hin und herschwimmen ließen.
Daniel Leistner gibt den Erzähler Den großen Auftritt der Holzbläser mit ihrem einzigartigen Kuckuck-Ruf illustrierten Kuckucks und kunterbunt schwirrten dann "Tausende Kolibris" auf die Bühne, wie Sprecher Daniel Leistner sagte.
Dass er dabei ein wenig übertrieb, verzieh ihm das Publikum gerne, denn Daniel Leistner bereicherte das berühmte Konzert mit witzigen Bemerkungen, mit Texten von Loriot und Rainer Steiger. Die Art seines Vortrages trug zur gelösten Atmosphäre bei. Denn Daniel Leistner hatte sich wirklich einiges einfallen lassen. Er beschrieb die Musik, beschwor die Bilder, die die Kindergartenkinder vermittelten herauf und war kurzum eine echte Bereicherung.
Schließlich traten noch zwei naseweise und am Klavier hochbegabte Eichhörnchen auf und ein stolzer Schwan, der grazil zu einem Andante grazioso seine Federn spreizte.
Doch nicht nur die Kinder vom Rosenbergkindergarten begeisterten beim Karneval der Tiere, sondern auch die "Vorband", die Baby Elephant Walk und "Pink Panther" spielte und natürlich die Kids vom Ring.
Die Kids vom Ring gestalteten mit Tom Sauer den gesamten ersten Teil und hatten Ohrwürmer wie "Der Löwe schäft heut Nacht", "Der Gorilla mit der Sonnenbrille", "Die Affen rasen durch den Wald" oder den Disney-Superhit "Hakuna Matata" einstudiert. Denn schließlich spielten sie einen Affenaufstand nach und steckten mit ihrer Natürlichkeit und Begeisterung das Publikum an.
Natürlich durfte auch der Elefantenmarsch von General Hirti und der legendäre Disney-Hit "Versuch's mal mit Gemütlichkeit" nicht fehlen. Und aus dem bekannten "Drunken sailor" wurde die deutsche Version "Wie kriegen wir die Eule wieder wach?" - denn schließlich hatten wirklich alle gespielten Werke irgend etwas mit Tieren zu tun.