Druckartikel: Ein tapferes Weib haut in Kronach tüchtig drauf

Ein tapferes Weib haut in Kronach tüchtig drauf


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Sonntag, 19. April 2015

Beim Viertelmeister-Tag in Kronach ging es lustig zu - und auch der Genuss von Speiß und Trank kam nicht zu kurz. Es wurde die ellenlange Kronacher Bratwurst aufgetischt, die Kunigunden-Maß wurde mit besten Schmäuß gefüllt. Wir zeigen den Viertelmeistertag in einer Bilderstrecke.
Das "tapfere Weib", Hilde Vonberg stach das erste Fass Schmäußbräu an.  Fotos: Veronika Schadeck


Der eine oder andere Bürger hat sein Anliegen der Obrigkeit vorgetragen. Dabei waren vor allem die Leerstände ein Thema. So wies Karl-Heinz Pohl die Viertelmeister an, eine Empfehlung an den Oberbürgermeister dahingehend weiterzugeben, dass dieser doch einen Appell an die Hausbesitzer der oberen Stadt richten möge. Er könne sich vorstellen, wenn die Mieten sänken, würde das eine oder andere Haus auch wieder belebt. Ein anderer Bürger schlug vor, statt für die Studenten ein "Silo" zu bauen, die Leerstände der oberen Stadt zu nutzen.


Unliebsame Hausviecher

Eine Bürgerin forderte die Viertelmeister und das Stadtoberhaupt auf, die "unliebsamen Hausviecher" (Tauben) zu vertreiben.

Diese schädigten die Dächer durch Kot.

Stolz, dass die Festung Rosenberg den Kronachern und nicht dem Freistaat Bayern gehört, war Walter Schnitzel-Lang Als eine tolle Sache empfand er, dass dieses Wahrzeichen der Stadt restauriert wird.

Zuvor wussten die Viertelmeister Neues aus ihren Vierteln in der oberen Stadt zu berichten. So sprach Jürgen Dietsche von seinem ersten Bezirk, nämlich der Amtsgerichtsstraße. Am Pfarrhof stehe derzeit ein "Eifelturm". Weiter befürchtete er, dass demnächst das Gebäude, in dem einst die SPD ihr Büro hatte, zusammenfallen wird.
Stefan Wicklein war glücklich, dass im Bezirk II wieder ein Wirtshaus vorhanden ist. Er sprach vom schönsten Viertel und dass demnächst im Feuerwehrhaus genügend Wohnraum für Kinder geschaffen wird.


Eine große Ehre

Jens Schick bezeichnete seinen dritten Bezirk mit dem Rathaus als den wichtigsten Teil der oberen Stadt. Er lobte den Fleiß des Oberbürgermeisters, der seinen Stadtrat im Griff habe.

Dass er - da er in Coburg arbeite - mit einem großen Makel behaftet sei, davon sprach der Viertelmeister des vierten Bezirks, Markus Steller.

Zum Programm gehörte auch der "Eyd der Viertelmeister". Diese dürfen ihr Amt für ein weiteres Jahr behalten.
Vor dem offiziellen Teil wurden Kronachs Brunnen und Cranachs Jungbrunnen auf dem Weg zur Markthalle ins Visier genommen. Auch musste das erste Fass des Schmäußbräu angestochen werden. Diese Ehre übernahm das "tapfere Weib", Hilde Vonberg. Die erledigte die Aufgabe mit wenigen Schlägen.

Unter Fanfarenklängen zog man schließlich in die Alte Markthalle ein. Stadtvogt Hans Götz bedankte sich bei allen historischen Gruppen.

Zum 20. Mal fand nun der Viertelmeistertag statt. Man wolle damit, so Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein (FW), die Kronacher historische Szene weit über die Grenzen hinaus bekannt machen.

"Wir kommen gerne nach Kronach", so Norbert Neugebauer von Nordhalben Historische anno 1635. Seine Aufwartung machte zudem auch Dominic Hanakam von den "Thrudheimskriegern". Musikalisch umrahmt wurde das mittelalterliche Spektakel vom Spielmannszug Nordhalben.