Ein Stück Weltliteratur kommt aus Lauenstein
Autor: Veronika Schadeck
Lauenstein, Montag, 26. November 2012
Am Wochenende fanden im Posthotel die 16. Lauensteiner Werkstätten statt. Dabei verfassten die Autoren in 23 Stunden zwei bibliophile Editionen. Ihre Haiku-Gedichte haben drei Zeilen mit fünf, sieben und fünf Silben
"Zart die Sonne und Pralinen im Frankenwald, Weißburgunder passt", oder "Enkel auf dem Schoß und Schokolade im Haar, ein glücklicher Tag". Solche Haiku-Gedichte, in denen von Pralinen die Rede ist, gefallen Thomas Luger. Der Geschäftsführer ist von Anfang an, mit dabei. Er ist Autor und Sponsor bei den Lauensteiner Werkstätten.
Die Teilnahme an dieser Veranstaltung bereite ihm sehr viel Spaß, sagt er. Mittlerweile verfasst der Geschäftsführer der Confiserie Burg Lauenstein jeden Tag einen Dreizeiler. Seit Juni 2011 ist das Verfassen von solchen Gedichten ein fester Bestandteil in seinem Alltag. "Dadurch werden Augenblick und Bilder festhalten", schwärmt er.
Die Lauensteiner Werkstätten unterstütze er, da er einen Beitrag zu Kunst und Kultur in der Rennsteig-Region leisten möchte. Zudem vertrete er die Auffassung, dass Haiku-Gedichte und seine Pralinen toll zusammenpassen.
Drei Zeilen mit 17 Silben
Der Initiator, Ingo Cesaro, wies darauf hin, dass die Lauensteiner Werkstätten zu den kulturellen Highlights des nördlichen Frankenwaldes zählen. In diesem Jahr fertigten die Autoren und Büchermacher in 23 Stunden zwei Editionen, die unter den Themen "Vom Wind getragen" und "Zeitweise Stille" standen.
Wie Ingo Cesaro betonte, könne man bei dem japanischen Kurzgedicht Haiku Erlebnisse, Beobachtungen, Stimmungen und Gefühle in drei Zeilen und insgesamt 17 Silben verfassen. Haiku sei die kürzeste Form der lyrischen Weltliteratur und werde in Japan an der Grundschule bereits gelehrt.