Ein Meisterwerk von Louis Süe
Autor: Veronika Schadeck
Kleintettau, Donnerstag, 23. August 2012
Eine Zeitreise durch das 20. Jahrhundert gewähren Flakons im Glasmuseum von Kleintettau. Die Sammlerin Beatrice Frankl erklärte selbst ihre Kostbarkeiten.
"Es ist fantastisch. Die vielen Farben und Formen." Dorothea Jensch ist begeistert. Sie steht mit der Flakonsammlerin Beatrice Frankl an einer Vitrine. Geheimnisvoll und amethystfarben reflektiert das opake Glas in Form eines Apfels das Licht auf mysteriöse Weise. Wieder ein anderer Glasflakon, der "flacon carre" besticht mit seinen klaren Linien und dem Verschluss in Form eines rechteckig geschliffenen Kristalls.
Der Flakon "Worth" fällt durch sein blaues Glas auf. Dann gibt es des Weiteren den Flakon "Joy". Dieser goldene Flakon ist ein Meisterwerk des Designers Louis Süe. Die beiden Frauen bestaunen die Flakons.
Beatrice Frankl erzählt: "Berlin war in den 1920er und 1930er Jahren für die Parfumwelt ebenso wichtig, wie Paris. Doch im Krieg ist vieles verloren gegangen. Exponate aus der Hauptstadt gibt es kaum noch." Dorothea Jensch hört gespannt zu und stellt viele Fragen.
2000 Stücke sind zu sehen
Insgesamt 2000 verschiedene Flakons, Puderdosen, Duftlampen und Duftkarten wird sie in den nächsten Monaten begutachten können. Nicht nur sie, sondern alle Besucher, werden mit diesen kostbaren Ausstellungsstücken zugleich auch einen Einblick in die Geschichte erhalten.
Man hört die Leidenschaft für Flakons in ihrer Stimme, als Beatrice Frankl über ihre Sammlung spricht. Über Jahre hinweg habe sie Flakons gesammelt und sich mit deren historischen und künstlerischen Hintergründen von Verpackungsdesign, Mode und Duft befasst. Mittlerweile verfügt sie über 6000 verschiedene Exponate. In Kleintettau werden im Wesentlich Flakons aus der Mitte des 19. Jahrhunderts bis 1990 ausgestellt.
Angebote für die Kinder
Auch an die Kinder wurde bei dieser Sonderausstellung gedacht. Eingerichtet wurde eine Kindervitrine mit Eisenbahn sowie kleinen Duftfläschchen und zudem gibt es ein Suchspiel.
"Diese Ecke wird auch meine Enkel erfreuen", ist Dorothea Jensch überzeugt. Seit elf Jahren hat sie ihren Lebensmittelpunkt in Kleintettau, und einige Mal ist sie schon mit ihren Nachkommen im Glasmuseum gewesen. Seitdem weiß sie, dass sich dort auch Kinder wohlfühlen - und das nicht nur in der Kinderhöhle.