Die Tüftler aus dem Gymnasium haben Erfolg

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"Wir haben nichts gemacht", sagen die beiden Lehrer Alexander Heinlein und Martin Jungkunz, zeigen aber dennoch den Pokal, den die RobolutionS eingeheimst haben
"Wir haben nichts gemacht", sagen die beiden Lehrer Alexander Heinlein und Martin Jungkunz, zeigen aber dennoch den Pokal, den die RobolutionS eingeheimst haben
Moritz Singhartinger und Boris Zhou sind die Baumeister. Sie haben sich auch den Trick mit dem integrierten Ball für eine bessere Lenkfähigkeit des Roboters ausgedacht.
Moritz Singhartinger und Boris Zhou sind die Baumeister. Sie haben sich auch den Trick mit dem integrierten Ball für eine bessere Lenkfähigkeit des Roboters ausgedacht.
 
Sebastian Scherbel (14) programmiert am Laptop, was der Roboter auf dem Spielfeld machen soll.
Sebastian Scherbel (14) programmiert am Laptop, was der Roboter auf dem Spielfeld machen soll.
 
Aus lauter kleinen Einzelteilen bauen die Roboter-Kids in der AG die Roboter nach ihren Vorstellungen zusammen - Herzstück ist der NXT-Baustein.
Aus lauter kleinen Einzelteilen bauen die Roboter-Kids in der AG die Roboter nach ihren Vorstellungen zusammen - Herzstück ist der NXT-Baustein.
 
Kegeln macht Spaß, aber für einen Roboter ist das Kegeln eine Herausforderung. Denn schon eine leichte Schrägstellung macht alles zunichte.
Kegeln macht Spaß, aber für einen Roboter ist das Kegeln eine Herausforderung. Denn schon eine leichte Schrägstellung macht alles zunichte.
 
Kegeln macht Spaß, aber für einen Roboter ist das Kegeln eine Herausforderung. Denn schon eine leichte Schrägstellung macht alles zunichte.
Kegeln macht Spaß, aber für einen Roboter ist das Kegeln eine Herausforderung. Denn schon eine leichte Schrägstellung macht alles zunichte.
 
1 YannikYannik Geiger (15), Daniel Lenhardt (15) und Felix Stumpf (15) sind mit Feuereifer bei der Sache: Sie versuchen dem Roboter beizubringen, dass er den Hund von der Leine freilässt und zum Ausgangspunkt bringt.
1 YannikYannik Geiger (15), Daniel Lenhardt (15) und Felix Stumpf (15) sind mit Feuereifer bei der Sache: Sie versuchen dem Roboter beizubringen, dass er den Hund von der Leine freilässt und zum Ausgangspunkt bringt.
 
Moritz mit einem Rad
Moritz mit einem Rad
 
Moritz Singhartinger und Boris Zhou sind die Baumeister. Sie haben sich auch den Trick mit dem integrierten Ball für eine bessere Lenkfähigkeit des Roboters ausgedacht.
Moritz Singhartinger und Boris Zhou sind die Baumeister. Sie haben sich auch den Trick mit dem integrierten Ball für eine bessere Lenkfähigkeit des Roboters ausgedacht.
 

Kronacher Gymnasiasten programmieren Lego-Roboter. Sie waren beim Regionalwettbewerb von Lego Gesamtsieger. Jetzt geht's zum Halbfinale des Bezirks Süd nach Innsbruck.

Lego ist kein Spiel - zumindest nicht, wenn es um die Roboter mit dem schönen Namen "Mindstorms" geht. Seit Wochen bauen zwei Teams des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums in Kronach nachmittags Lego-Roboter, programmieren sie und tüfteln an Erleichterungen für Senioren. Mit Riesen-Erfolg.

Dass Senioren den Wunsch haben, möglichst lange selbstständig und ohne Beschwernisse unabhängig zu leben, das wissen natürlich alle Schüler des Kaspar-Zeuß-Gymnasiums. Doch die Robotik-Kids tüfteln seit Wochen an "Robotern", die Schützenhilfe leisten könnten. Zwar geht es erst einmal nur um Hilfestellungen auf einem von Lego festgelegten Spielfeld, doch die Aufgaben sind enorm. Und die Kronacher Schüler haben die erste Hürde schon geschafft: Sie waren beim Regionalwettbewerb von Lego Gesamtsieger.
Jetzt geht's zum Halbfinale des Bezirks Süd nach Innsbruck.

20 Leute fahren

"Wir fahren mit 20 Leuten nach Innsbruck", freut sich Lehrer Martin Jungkunz. Und auch sein Kollege Alexander Heinlein ist begeistert vom Erfolg. Nur einen Wermutstropfen gibt es noch: die Finanzen. Die Kinder würden sich sehr über Unterstützung freuen. Der Bus muss finanziert werden.

2009 wurde die Robotik-AG am Kaspar-Zeuß-Gymnasium ins Leben gerufen. "Das war nur möglich, weil wir von den heimischen Firmen unterstützt worden sind. Denn wir haben zwölf Sets angeschafft", erzählt Martin Jungkunz - und man merkt ihm an, dass er selbst ein "Lego-Fanatiker" ist. Zu den Sets, von denen das Basisset ohne Schnickschnack allein rund 300 Euro kostet, kommen noch Laptops dazu. Denn die sind nötig, um die Roboter, die die Schüler entwickeln, zu programmieren. Das Programming, wie die Kinder sagen, ist einfach. Es funktioniert über ein Bausteinsystem, das im Drag & Drop-Modus angelegt ist, sagt Sebastian Scherbel (14) aus der 9. Klasse und zeigt, wie man die Roboter zum Fahren, Rangieren oder zu sonstigen Aktionen bringen kann.

Für Nichttechniker: Die Programmierer ziehen einfach orange und grüne Kästchen mit der Computermaus auf dem Bildschirm in die richtige Position, stöpseln den Roboter, dessen Herzstück ein NXT-Baustein ist, an den Laptop an - und im besten Fall macht der Roboter dann auf dem Spielfeld genau das, was man ihm einprogrammiert hat. Manchmal aber eben auch nicht - und das ist das Dilemma.

Zwei Teams tüfteln

Inzwischen tüfteln zwei Teams an Lösungen: die erfolgreichen Robolutions, die das Bezirksfinale für sich entschieden haben und die Black Bots, die bei der Bezirksebene den siebten Platz geschafft haben.

Beim Parcours, den die Schüler meistern mussten, sollten Medizinflaschen sortiert werden. Moritz Singhartinger (14) und Boris Zhou (14) sind beide seit drei Jahren Roboter-Kids und wollen auch noch ein bisschen im RobolutionS-Team weitermachen. "Ich mache eigentlich alles. Das macht einfach wahnsinnig Spaß. Ich will auf jeden Fall später auch mal was Technologisches machen", sagt Boris Zhou.

Mit Reifen schneller

Moritz Singhartinger erklärt, warum der Roboter so ausschaut, wie er ausschaut: "Wir haben Reifen an den Roboter gebaut, weil er dann schneller ist. Eine Kette ginge auch, aber das macht den Roboter zu langsam", erklärt der Neuntklässler und greift schon wieder in die Bau steinkiste. Vielleicht könnte man noch ein bisschen etwas optimieren bis zum Halbfinale in Innsbruck.

Natürlich gilt es nicht nur, alle Aufgaben zu meistern, sondern auch, die Zeiten einzuhalten. Der Roboter, von dem die Kids drei Exemplare gebaut haben, falls beim Wettbewerb etwas passiert, birgt einen Trick in sich: Denn im hinteren Bereich ist eine große Kugel eingebaut. "Das macht das Rangieren leichter", weiß Singhartinger.
Die Mitglieder der Robotik-AG haben viel Arbeit in ihre Roboter gesteckt.



1 Yannik Geiger (15), Daniel Lenhardt (15) und Felix Stumpf (15) sind mit Feuereifer bei der Sache: Sie versuchen dem Roboter beizubringen, dass er den Hund von der Leine freilässt und zum Ausgangspunkt bringt.

2 "Wir haben nichts gemacht", sagen die beiden Lehrer Alexander Heinlein und Martin Jungkunz, zeigen aber dennoch den Pokal, den die RobolutionS eingeheimst haben: Sie waren Erster beim Bezirksfinale - und dürfen jetzt ins Halbfinale nach Innsbruck. Spenden zur Reisefinanzierung sind erwünscht.

3 Moritz Singhartinger (14) und Boris Zhou (14) sind seit drei Jahren in der Robotik-AG und tüfteln derzeit noch an baulichen Feinheiten.

4 Sebastian Scherbel (14) programmiert am Laptop, was der Roboter auf dem Spielfeld machen soll.

5 Kegeln macht Spaß, aber für einen Roboter ist das Kegeln eine Herausforderung. Denn schon eine leichte Schrägstellung macht alles zunichte.

6 Aus lauter kleinen Einzelteilen bauen die Roboter-Kids in der AG die Roboter nach ihren Vorstellungen zusammen - Herzstück ist der NXT-Baustein.

7 Moritz Singhartinger und Boris Zhou sind die Baumeister. Sie haben sich auch den Trick mit dem integrierten Ball für eine bessere Lenkfähigkeit des Roboters ausgedacht. Fotos: Sonja Adam