Die religiösen Kulturen leben zusammen
Autor: Veronika Schadeck
Ludwigsstadt, Freitag, 12. April 2013
Bis zum 26. April können Bürger die interreligiöse Wanderausstellung "Dialog Türen" in den Räumen der Sparkassen-Geschäftsstelle in Ludwigsstadt besuchen. Dann wird sie in Küps und Kronach zu sehen sein.
Bei der Eröffnung der Ausstellung vor Vertretern aus Kirchen, Politik und des türkisch-islamischen Kulturvereins Tettau wurde am Donnerstagabend ein feierlicher Rahmen geboten. "Dialog Türen" ist eine interreligiöse Wanderausstellung, die zu einem Zusammenwachsen unterschiedlicher Kulturen und zu einem besseren Verständnis, Miteinander und zum Abbau von Vorurteilen zwischen der Bevölkerung beitragen soll.
Fünf Türen mit insgesamt 20 Tafeln eröffnen dem Besucher Themen zum Dialog der Religionen. Dabei geht es um Positionen der Religionen zum Dialog, um Vorurteile in der Begegnung, um Lernen und Formen des Gebetes, aber auch um gemeinsame Ziele und Visionen für den Frieden.
Tipps für den Dialog
Die Ausstellung gibt auch Tipps, wie der Dialog mit Angehörigen anderer Religionen beginnen kann.
Geht man durch die Türen, wird man mit bunten
Sparkassendirektor Klaus Scherr betonte, dass zu einem Dialog auch offene Türen gehören. Nicht zuletzt deshalb habe das Geldinstitut seine Türen gerne geöffnet. Er definierte Dialog unter anderem mit Zuhören, respektieren und artikulieren und Kompromiss."
Der stellvertretende Dekan, Albrecht Bischoff, erläuterte die Inhalte. Er sprach von einem miteinander Lernen und einem offenen Miteinander. Er freute sich, dass diese Ausstellung in seiner Kirchengemeinde ermöglicht wurde.
Respekt und Toleranz
Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) erinnerte daran, dass viele Kriege wegen Religionen geführt wurden. Er erklärte den Begriff "Dialog" mit Respekt und seine "Meinung äußern dürfen". Er wies darauf hin, dass Toleranz schon im kleinen Bereich, sei es auf der Straße, in der Nachbarschaft etc. seinen Anfang nehme. Und er wies darauf hin, dass gerade in der Rennsteig-Region neben der katholischen und evangelischen Religion auch der Islam praktiziert werde. Er sprach von einem funktionierenden Zusammenleben der verschiedenen Kulturen.
Das bestätigte auch Adem Elkol vom türkisch-islamischen Kulturverein in Tettau. Seit knapp 40 Jahren wohne er in der Rennsteig-Region. "Ich bin mittlerweile Kleintettauer geworden, aber ich habe nie meine Wurzeln vergessen!". Er wies darauf hin, dass die christlichen Mitbürger bei islamischen Festen wie das Fastenbrechen nach Ramadan, oder die Feierlichkeiten anlässlich der Geburt von Mohammed, gern gesehene Gäste sind. "Wenn alle die in den großen Religionen aufgeführten Werte gelebt würden, dann wäre die Welt in Ordnung", so der Imam des türkisch-islamischen Kulturvereins, Hakki Yassi. Als gemeinsame Werte bezeichnete er Frömmigkeit, Aufrichtigkeit, Hilfe für Schwache, Alte , Kranke und funktionierende Familien.
Auch die weitere Stellvertreterin des Landrats, Jutta Laczò, sprach von einem Zusammenwachsen zwischen christlichen und muslimischen Bürgern in der Rennsteig-Region. Anwesend war auch die Mitorganisatorin Pfarrerin Anne Salzbrenner.