Druckartikel: Der Schweiß fließt arg in der Tracht

Der Schweiß fließt arg in der Tracht


Autor: Veronika Schadeck

Steinbach am Wald, Donnerstag, 09. Juli 2015

Die Steinbacher feiern am Wochenende ihre 25. Trachtenkirchweih. Die Veranstaltung bildet auch den Auftakt einer ganzen Reihe dieser traditionsreichen Feste in der Rennsteig-Region.
Iris Baier, Frank Hirschböck und Cosima Wiegand prüfen, ob die Tracht passt.  Fotos: Veronika Schadeck


Die Temperaturen waren hoch am Mittwochabend. Cosima Wiegand, Frank Hirschböck und Iris Baier befassten sich mit der Tracht. "Hoffentlich wird es nicht ganz so warm", bangt Iris Baier.

Sie und Frank Hirschböck waren vor 25 Jahren die Mitinitiatoren, als es darum ging, altes Brauchtum in ihrer Heimat wieder aufleben zu lassen.

Es war alles Neuland, berichten beide. Iris Baier erzählt, dass es in den Anfangsjahren nicht so einfach war, sämtliche Zubehörteile wie Rock, Schürze und Tücher für die Trachten einzusammeln. Mittlerweile wurden aus den Erlösen der Kirchweihen neue Trachten angeschafft, die an die Festtagskleidung früherer Jahre erinnern soll. Es war und ist auch heute noch schwierig, die Tracht anzuziehen. Und wenn es heißt ist, kommt man ganz schön ins Schwitzen.

Für die Jungs sei es einfacher. Sie tragen einen Hut und über dem Hemd eine Weste.

Dass in Steinbach und in der Rennsteig-Region in vielen Orten Trachtenkirchweihen gefeiert werden, finden Iris Baier und Frank Hirschböck eine schöne Sache, denn damit würden Traditionen aufrechterhalten.

Cosima Wiegand ist das erste Mal dabei. Sie ist gespannt, was so eine Trachtenkirchweih alles mit sich bringt. "Als junger Mensch sollte man schon einmal dabei gewesen sein", meinte sie. Sie ist sich bewusst, dass sie während der Festtage wenig Schlaf finden wird. "Aber auch das gehört dazu!" Mittlerweile beherrscht sie die drei Pflichttänze Walzer, Polka und Rheinländer. Sie wurden in den vergangenen Wochen einstudiert.

Wenn die Festlichkeiten zum 25. Jubiläum starten, werden die Zechgemeinschaften der benachbarten Ortschaften bei mindestens einer Veranstaltung präsent sein. Denn es ist Brauch im oberen Frankenwald und in den Gemeinden Welitsch und Neukenroth, dass man sich bei den Trachtenkirchweihen gegenseitig besucht. So manche Freundschaft entstand so, manchmal auch Beziehungen, die jahre ang halten.

Fragt man Frank Hirschböck und Iris Baier nach dem Besonderen, das so eine Trachtenkirchweih mit sich bringt, so sprechen sie vom Zusammenhalt, von der Verwirklichung gemeinsamer Ziele, dass die Kirba ein Erfolg wird. Und auch Disziplin ist gefragt. Denn es gilt, Kirchweihbaum und Zelt aufzustellen. Es müssen zudem Hilfskräfte für Bardienst, Ausschank, Kaffee- und Kuchenverkauf gesucht und eingeteilt werden.

Die Steinbacher hoffen, dass ihre wieder ins Leben gerufene Tradition weitergeführt wird. Aber - nicht zuletzt aufgrund der demografischen Entwicklung und der Vielzahl der Freizeitmöglichkeiten - wird es künftig wohl schwieriger werden, junge Menschen für Trachtenkirchweihen zu finden.


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