Der erste Baum gehört Anton

1 Min
Diana Aga mit ihrem Sohn Anton vor dessen Baum im "Garten der neuen Erdenbürger" unterhalb der Festung Rosenberg. Fotos: Veronika Schadeck
Diana Aga mit ihrem Sohn Anton vor dessen Baum im "Garten der neuen Erdenbürger" unterhalb der Festung Rosenberg. Fotos: Veronika Schadeck
Christian Mitter (links) pflanzt den ersten Baum im "Garten der neuen Erdenbürger. Mit dabei sind Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, Forstdirektor Fritz Maier und Lions-Club-Präsident Hans Hablitzel.
Christian Mitter (links) pflanzt den ersten Baum im "Garten der neuen Erdenbürger. Mit dabei sind Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, Forstdirektor Fritz Maier und Lions-Club-Präsident Hans Hablitzel.
 
 
 
 

In Kronach entsteht unterhalb der Festung Rosenberg, in der Haingasse, ein "Garten der neuen Erdenbürger". Am Mittwochvormittag war der Spatenstich für die Idee des Lions Clubs.

Anton Aga blinzelt in die Sonne. Er versteht noch nicht, warum so viele Leute um ihn herum stehen - und um einen Baum. Das zwei Monate alte Baby weiß auch nicht, dass dieser Apfelbaum, versehen mit seinem Namensschild, sein Eigentum ist, der bald Wurzeln schlagen und Früchte tragen soll. Es ist der erste Baum im "Götterhain".

Diana Aga will in den nächsten Jahren oft mit ihrem Sohn den "Garten der neuen Erdenbürger" begehen. Anton soll sehen, wie sein Baum wächst. Für sie sei ein Baum ein Symbol für Leben und Lebenskraft, gewissermaßen auch ein nachwachsendes Denkmal. Sie hofft, dass sich durch diesen Baum ihr Sohn auch im Erwachsenenalter immer an seine Wurzeln zurück erinnern wird. Auch wenn er vielleicht später einmal seine Heimat verlässt, der Apfelbaum soll für ihn Anlass und Anreiz zur Erinnerung, zum Besuch oder gar zu Rückkehr in die Heimat sein.
Zudem sei das Baumpflanzen bei der Geburt eines Kindes auch mit einer Wiederaufnahme einer Tradition und ein wenig Nostalgie verbunden.

Mit diesen Worten spricht die junge Mutter ganz im Sinne des Präsidenten des Lions Clubs Kronach, Hans Halbitzel. Sein Club war es, der zusammen mit der Stadt Kronach diese Aktion ins Leben gerufen hat.
Er spricht bezüglich Baumpflanzaktion von einem Aufgreifen einer uralten Tradition, die sich bis in keltische Vorzeiten nachweisen lässt. Er bezeichnet den Baum als Zeichen und Symbol für Leben, Hoffnung, Freude, Zuversicht.

Der Lions-Club-Präsident ist überzeugt, dass in den nächsten Jahren viele Bäume gepflanzt werden, zumal sein Lions-Freund Christian Mitter einen durchaus positiven Erfahrungsbericht aus Unterfranken geliefert habe.
Ulrich Stempel vom Lions Club erklärt, dass künftig Eltern, Großeltern, Paten und Verwandten angeboten wird, einen Obstbaum von Fachleuten pflanzen und pflegen zu lassen. Natürlich können auch die Angehörigen tatkräftig mithelfen und die Früchte ernten.

Ein Baum - zur Auswahl stehen Apfel, Birne, Zwetschge, Kirsche - kostet 100 Euro, wobei sich auch mehrere Personen beteiligen können. Angeregt wurde die Aktion von Erich Weber.
Der leitende Forstdirektor aus Nordhalben, Fritz Maier, betreut mit seinen Fachkenntnissen diese Aktion. Dieser weist darauf hin, dass alle Interessenten Bäume bestellen können, im Herbst soll dann eine größere Pflanzaktion stattfinden.

Stadt stellt Grundstück bereit

Als "eine tolle Sache" empfindet Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein die Baumpflanzaktion des Lions Clubs. Es sei etwas Besonderes, einen Erdenbürger auf diese Art willkommen zu heißen. Die Stadt habe gerne das Grundstück bereitgestellt. Beim Spatenstich wurden zudem im Eingangsbereich zwei Bäume gepflanzt und mit den Namensschildern der Stadt Kronach und des Lions Clubs versehen. Abschließend wurde auch Olaf Clausen von der Firma Sitec gedankt. Er ist es, der die Namensschilder spendet.