Auf der Festung Rosenberg wurde eine Gedenktafel an Charles de Gaulle vorgestellt. Der ehemalige französische Staatspräsident war 1917 als Kriegsgefangener in dem Gebäude.
Was Charles de Gaulle mit der Festung Rosenberg zu tun hat? Der große Staatsmann kam im Jahre 1917 nicht etwa als Besucher dorthin, sondern vielmehr als Kriegsgefangener. Der damals 27-Jährige nahm als Hauptmann am ersten Weltkrieg teil. In der Schlacht von Verdun wurde er verwundet von den Deutschen gefangen genommen, zunächst nach Ingolstadt und später in das Offizierslager auf die Festung Rosenberg verlegt.
Es gab damals Freigang um die Festung, wenn die Herren versprachen, nicht zu fliehen. De Gaulle gelang aber sogar gleich zweimal die Flucht, einmal über die Mauer, das zweite Mal lief er verkleidet an den bayerischen Wachen vorbei. Jedes Mal wurde er aber wieder gefasst. Das Kriegsgericht verurteilte ihn wegen der Fluchtversuche zweimal zu 60 Tage verschärftem Arrest.
Nach Kriegsende wurde er im Jahr 1918 nach Frankreich entlassen und bekam dort für insgesamt fünf Fluchtversuche den "Ausbrecherorden".
Im Jahre 1940 emigrierte er nach England und gründete mit den Widerstand gegen Hitler-Deutschland. Als General zog er 1944 in das befreite Paris ein. 14 Jahre später wurde er Staatspräsident und begann mit Konrad Adenauer die deutsch-französische Versöhnung, die durch den Elysée-Vertrag besiegelt wurde.
All das erfährt man jetzt auf einer Gedenktafel, die auf der Festung Rosenberg angebracht wurde. Es war ein feierlicher Moment, als Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein, zusammen mit Lions-Club-Mitgliedern die Gedenktafel enthüllte, die Gäste aus der französischen Partnerstadt Hennebont begrüßte und Brunhilde Lorenz die Worte des Stadtoberhauptes in französischer Sprache wiedergab.
Der Bürgermeister bezeichnete die Festung Rosenberg als
Perle der Stadt, die es zu bewahren gelte. Er ging auf die Historie ein und äußerte mit Stolz in der Stimme, dass "die Festung noch nie bezwungen wurde". Die Gedenktafel an den großen Franzosen runde nun die Geschichte ab. Sein Dank galt dem Lions Club Kronach, durch dessen Unterstützung man nun auf der Festung einem der großen maßgeblichen Initiatoren des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages gedenken könne.
Ein bewegender Moment war es auch für den Präsidenten des Lions Clubs Kronach, Hans Hablitzel, der seine Rede in deutscher und französischer Sprache hielt.
Dank an Ulrich Stempel Es sei für den Lions Club eine Selbstverständlichkeit gewesen, die Anbringung der Gedenktafel mit zu unterstützen. Diese soll erinnern und eine Mahnung für Frieden und Versöhnung sein.
Sein Dank galt seinem Lions-Freund Ulrich Stempel, der einen großen Beitrag zur Realisierung der Gedenktafel geleistet habe. Stempel setzte damit seine Arbeit - er hat bereits einen Audio-Guide geschaffen, in dem die Stationen europäischer Geschichte in Kronach festgehalten sind -fort.
Bürgermeister Wolfgang Beiergrößlein sprach in diesem Zusammenhang die Freundschaft zwischen Kronach und Hennebont, die durch seinen Vorgänger Manfred Raum etabliert worden war, an.
Für den Präsidenten des Lions Clubs Kronach, Hans Hablitzel, steht fest, dass mit dieser Gedenktafel dem Geist des Lions Clubs, nämlich gegenseitiges Verständnis zwischen den Völkern zu erhalten, Rechnung getragen werde.