Druckartikel: Das Brotbacken ist gar nicht so einfach

Das Brotbacken ist gar nicht so einfach


Autor: Sonny Adam

Stockheim, Montag, 04. Februar 2013

Sieben Kinder aus Stockheim feiern in diesem Jahr ihre Erstkommunion. Schon im Vorfeld befassten sie sich mit dem Thema Brot. Dabei erfuhren sie von professioneller Seite, wie es hergestellt wird.
Bäcker Ulrich Müller zeigt Julian Pötzinger und Florian Zapf die richtigen Handgriffe. Mit der alten Waage wird die Brotmenge abgewogen. Denn ein "Ein-Pfund-Brot" muss auch wirklich ein Pfund wiegen. Foto: Adam


Eigentlich hätte sich Bäcker Ulrich Müller (28) vom gleichnamigen Backhaus mittags aufs Ohr legen können, doch für die Kommunionkinder aus Stockheim blieb er länger im Backhaus. Er wollte den Kids zeigen, wie Brot gebacken wird.
Den Sauerteig hatte er schon einen Tag vorher angesetzt. "Sonst wird das nichts. Das dauert", erklärte der Experte. Die Kinder konnten aber den Teig selbst kneten. "Man schlägt den Teig immer ein", zeigte Ulrich Müller den Acht- und Neunjährigen die richtige Technik. Und so mancher Naseweis staunte. "Das ist echt schwierig. Man braucht richtig Kraft zum Kneten", wunderte sich Elena Heinlein und ließ sich das Einschlagen gerne noch einmal zeigen.

"Aber spannend ist das schon, wie Brot gebacken wird. Denn zu Hause backen wir normal kein Brot. Aber vielleicht mache ich das jetzt mal", erklärte Ebony Wrobel (8). "Bei mir klappt das nicht so. Das ist echt schwer.

Also Bäcker ist, glaube ich, nichts für mich. Ich werde lieber Fußballer", tönte unterdessen Julian Pötzinger (9). Und auch Leon Scheler (8) staunte, wie schwierig es ist, ein schönes rundes Brot zu formen.
Die vorbereiteten Brote wurden dann in die Gärkörbe gelegt und müssen bei 34 Grad und 80 Prozent Luftfeuchtigkeit reifen. Später werden sie dann bei 200 bis 220 Grad gebacken.

Doch so lange wollten die Kommunionkinder nicht warten. Bäcker Ulrich Müller hatte schon einige Brote vorbereitet und abkühlen lassen. Und die konnten die Kinder nun mit "totem Teig" - also mit Teig, der nur aus Wasser und Mehl besteht - verzieren und zu echten Kommunionsbroten machen. "Ich möchte einen Fisch drauf machen", schnappte sich Leon Scheler die große Fischform. Und Edith Müller gab dem kleinen Bäcker noch ein paar Tipps. Denn damit der Fisch auch wie ein Fisch ausschaut, muss er ein Auge bekommen, und einen Einschnitt am Kopf.

"Ich mache lieber ein Herz oben drauf - und vielleicht meinen Namen", sagte Ebony Wrobel. Andere Kinder entschieden sich für den Abendsmahlkelch oder für ihre Namen. Erlaubt war, was gefällt. "Ich zeige euch auch noch, wie man Ähren macht", erklärte Edith Müller.
"Brot ist jedenfalls unser wichtigstes Nahrungsmittel. Wir essen das gleich, aber ich teile es", hat Ebony die Botschaft verstanden. Doch vor allem die Jungs hätten auch gerne mal bei einem Metzger über die Schulter geblickt. Denn irgend wie gehört Wurst auch zum Brot, befanden sie.