Brücke ab April dicht: Vollsperrung
Autor: Veronika Schadeck
Lauenstein, Mittwoch, 11. November 2015
In Lauenstein teilte Bürgermeister Timo Ehrhardt die Einzelheiten zur Sanierung der sogenannten Ewigen Brücke mit. Das Bauwerk wird pro Tag von über 2600 Fahrzeugen überquert.
Ab April 2016 soll nun der Restbereich der "Ewigen Brücke" auf der B 85 zwischen Lauenstein und Ludwigsstadt in Angriff genommen werden. Das teilte Ludwigsstadts Bürgermeister Timo Ehrhardt (SPD) am Dienstagabend bei der Bürgerversammlung in Lauenstein mit. Die Bürger und auch die Kraftfahrer werden dann eine sechsmonatige Vollsperrung in Kauf nehmen müssen. Und: Die Schüler des Stadtteiles Lauenstein werden nicht mehr mit den herkömmlichen Schulbussen nach Ludwigsstadt gebracht werden können. Ob die Schüler dann mit sogenannten Achtsitzern zur Grundschule oder zum Bahnhof gebracht werden, oder ob die Jugendlichen - die eine weiterführende Schule in Kronach besuchen - in Probstzella/Thüringen in den Zug steigen müssen, ist derzeit noch offen.
Wie Horst Moser vom Staatlichen Bauamt, Servicestelle Kronach, auf Anfrage berichtete, ist der Beginn der Maßnahme für April 2016 vorgesehen.
Er wies ebenso, wie Bürgermeister Timo Ehrhardt bei der Bürgerversammlung, darauf hin, dass während der Bauphase der Pkw-Verkehr und auch Kleinbusse über die vor drei Jahren geschaffene etwa 700 Meter lange Umfahrung geleitet werden. Die rund 200 000 Euro teure Ausweichstrecke läuft aus Richtung Ludwigsstadt vor der Brücke über die Kneippanlage, überquert die Loquitz und passiert dann die Bahnunterführung beim ehemaligen Bahnhof in Lauenstein. Der Lkw-Verkehr soll großspurig, also über Gräfenthal und Probstzella, umgeleitet werden.
Bus kann wenden
Wie Horst Moser weiter erklärte, wurde auch der Einmündungsbereich nach Lauenstein erweitert und ein Probeversuch durchgeführt, ob auf diesem Areal ein Bus wenden kann. Es funktioniert, nichtsdestotrotz soll ein zweites, angrenzendes Stück als Ausweichmöglichkeit mit angegliedert werden.Es sei schon in enger Zusammenarbeit mit der Stadt eine Menge an Vorarbeiten getätigt wurden, so Moser. Es wurden Gespräche mit den Rettungskräften geführt. Fest steht, dass die Rettungswagen des BRK die Umleitung nutzen können. Bei Einsätzen der Feuerwehren sei die Lauensteiner Wehr vor Ort, bei größeren Einsätzen soll - die Feuerwehr aus Probstzella mit eingebunden werden, da größere Feuerwehrfahrzeuge die Umleitung wegen der Bahnunterführung nicht befahren könnten.
Bezüglich der Schulwegförderung meinte der Geschäftsführende Beamte der Stadt Ludwigsstadt, Frank Ziener, dass angedacht sei, die Grund- und die Mittelschüler mit Achtsitzern an die Schulstandorte Ludwigsstadt beziehungsweise Windheim zu bringen. Für die Heranwachsenden, die eine weiterführende Schule in Kronach besuchen, wird eine zusätzliche Option, nämlich der Einstieg in den Zug in Probstzella in Erwägung gezogen. Zu klären sei allerdings, wer die Fahrtkosten für die Schulwegbeförderung übernehme. Diesbezüglich meinte der Pressesprecher des Landratsamtes, Bernd Graf, dass - falls "keine öffentliche Verkehrsanbindung von Lauenstein nach Ludwigsstadt realisiert werden kann und deshalb auf die nächstgelegene Haltestelle in Probstzella ausgewichen werden muss, die bestehenden Anspruchsvoraussetzungen der Schüler für die Schulwegkostenerstattung davon unberührt bleiben".
Weitere Splitter
aus der Bürgerversammlung
Anrainer Ein weiteres Thema war eine mögliche Sanierung des "Berliner Rings" in Lauenstein. Hier sah Erhard Witte nicht ein, dass die Anrainer 90 Prozent der anfallenden Kosten übernehmensollten.Wie zu erfahren war, weist diese als Ortsstraße gewidmete Zufahrt zur der einstigen Feriensiedlung erhebliche bauliche Mängel auf. Erhard Witte sprach von drei "Anrainern, die permanent in Lauenstein wohnen". Die übrigen Eigentümer nutzen ihre Häuser während der Urlaubszeit. Er wies
darauf hin, dass diese Strecke überwiegend von Traktoren befahren werde. "Ich sehe nicht ein, dass ich für andere die Straße bezahlen soll". Er forderte den Bürgermeister auf, dafür Sorge zu tragen, dass zumindest Ausbesserungsarbeiten durch den Bauhof getätigt werden.
Bänke Rainer Seiferth sprach die "wunderbaren Bänke" an, die in der Umgebung von Lauenstein im Naturpark angebracht wurden. Leider würden sich an diesen Sitzgelegenheiten Schimmel bilden, da unbehandeltes Holz verwendet worden sei.
Bilanz Am Anfang der Bürgerversammlung ging Bürgermeister Timo Ehrhardt auf die aktuelle Entwicklungen in der Stadt ein. Die Bilanz kann sich sehen lassen. Insgesamt wurden in den vergangenen Jahren 7 426 000 Euro investiert. Der Eigenanteil der Stadt betrug 32 Prozent, also 2 383 000 Euro. Der restliche Anteil wurde über Förderungen finanziert. In diesem Zusammenhang bedankte sich Ehrhardt bei der Regierung von Oberfranken und der Staatsregierung. Nur dank der Unterstützung habe investiert und gleichzeitig der Schuldenstand unter zehn Millionen Euro gesenkt werden können. Daneben bekam die Stadt 1,1 Millionen Euro an Stabilisierungshilfen. In Angriff genommen werden sollen unter anderem die Revitalisierung der Jahns-Bräu Brache und das KEZ-Gebäude. Ehrhardt gab weiterhin die Sanierung des zweiten Bauabschnitts in der Bahnhofstraße bekannt. Hier werde es eine Vollsperrung geben.
Demografie Bezüglich der demografischen Entwicklung sprach Ehrhardt für das laufende Jahr von bisher 119 Zuzügen. Dem stünden 105 Wegzüge gegenüber. Das sei aber nicht das Problem, sondern es würden einfach zu wenig Kinder geboren, so Ehrhardt. So verstarben 60 Bürger, geboren wurden aber nur 18 Kinder. vs