Druckartikel: Bilder mit neuen Spuren

Bilder mit neuen Spuren


Autor: Veronika Schadeck

Kronach, Mittwoch, 28. Oktober 2015

In der Galerie des Servicezen trums im Finanzamt Kronach setzt die Schau "Apokalypse 2015" Akzente. Künstler Udo Rödel bearbeitet weggeworfene Objekte.
Von links Künstler Udo Rödel, Gerdi Baumgärtel, Ingo Cesaro, der Leiter des Finanzamtes Günter Wolkersdorfer und Kronachs Dritter Bürgermeister Markus Wich. Foto: Veronika Schadeck


Noch bis zum 25. Januar können Kunstinteressierte und solche die es werden wollen, in der Galerie des Servicezen trums des Finanzamtes Kronach, am Melchior-Otto-Platz 20, die Ausstellung "Apokalypse 2015" besichtigen.
Worum geht es? Zu sehen sind insgesamt 42 Exponate von Udo Rödel. Mit seinen Werken, so der Künstler, wolle er Betroffenheit und Nachdenklichkeit aufgrund der aktuellen Situation beim Betrachter erzeugen. Er wies darauf hin, dass oftmals das politische Geschehen in Künstlerkreisen keine Beachtung findet. Dem wolle er entgegenwirken.
Zu sehen sind verschiedene Eindrücke in Malereien und Zeichnungen. Udo Rödel sucht und findet seine Objekte, Ideen auf Halden, in Papierkörben, auf Plakatwänden, in Resten von Illustrierten, nicht beachtet, achtlos weggeworfen.

Er benutzt diese gefundenen Reste, hinterlässt an diesen seine Arbeitsspuren, verändert somit die Gestaltung und Form und schafft neue Eindrücke.
Das Ergebnis sind Bilder, die Spuren hinterlassen. Udo Rödel hat dabei verschiedene Techniken entwickelt. Es wird konzipiert, neu textiert. Dadurch entstehen neue Licht-Farb-Flecken und Farbkonstellationen auf Bildern, die spannend ausfallen.
Udo Rödel, der auch die Junge Kunstschule im Landkreis Hof gründete, wurde in Marktleugast 1947 geboren. Seit 1967 ist Münchberg sein Lebens- und Arbeitsmittelpunkt. Die Kabarettistin Gerdi Baumgärtel bezeichnete ihn als einen "Künstler und engagierten Kulturarbeiter" und als einen "Verfechter der lebendigen Kunstszene".
Jeder Eindruck, den man finde, sei eigentlich schon ein Bild, betonte sie. Doch diese Bilder entdecken zu können, die Spuren lesen und diese dem Betrachter nahe zu bringen, das sei eine Kunst für sich. Diese beherrscht Udo Rödel. Dem Betrachter wird es leicht gemacht, Schönes und Schreckliches für sich zu entdecken, lobte sie den Künstler.
Der Dritte Bürgermeister der Stadt Kronach, Markus Wich, bezeichnete es als ein Novum, dass Kunst und Politik so miteinander verbunden seien. Er meinte dies auch vor dem Hintergrund, da Udo Rödel in seiner Heimatgemeinde lange Jahre in der Kommunalpolitik aktiv war.
Der Leiter des Finanzamtes, Günter Wolkersdorfer, freute sich, dass in seinem Haus die Ausstellung stattfinde. Er bedankte sich ebenso wie Markus Wich beim Organisator Ingo Cesaro, der durch sein Netzwerk in der Kunstszene immer wieder attraktive Ausstellungen nach Kronach bringe.