In Steinbach am Wald wurden in den vergangenen Jahren durch Investitionen von Unternehmen Arbeitsplätze erhalten und geschaffen. Nun will auch Rauschert weiter investieren.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, die Änderung des Bebauungsplans "Gewerbegebiet Steinbach am Wald" von 1996 aufzuheben, um Rauschert den Weg freizumachen. Wie von Geschäftsführer Roland Rauschert zu erfahren war, will er noch in diesem Jahr - nicht zuletzt wegen der neuen Förderkulisse ab 2014 - seinen Betrieb um eine Kunststoffspritzerei erweitern.
Zehn neue Arbeitsplätze "Die Auftragslage ist gut, die Kapazitäten werden zu eng", so der 59-Jährige Unternehmer. Im Wesentlichen sollen im Erweiterungsbau Teile für die Automobilindustrie produziert werden, wie er erklärte. Im Zuge dessen sollen neben den vorhandenen 230 Arbeitsplätzen zehn weitere entstehen.
"Uns gefällt's in Steinbach, und wir können auf einen guten und motivierten Stamm von Mitarbeitern zurückgreifen", betonte Rauschert.
Geschäftsleitender Beamter Thomas Kotschenreuther führte aus, dass im Rahmen der Prüfung des Bauantrages der Firma Rauschert festgestellt worden sei, dass das Vorhaben eine öffentliche Verkehrsfläche überbauen würde, die in der ersten Änderung des Bebauungsplanes vorgesehen sei. Diese Erschließungsstraße könne bautechnisch nach der Erstellung des Bereiches "Am Dammbach" so ohnehin nicht mehr erstellt werden. Nach dem Beschluss gilt es nun, das Aufhebungsverfahren durchzuführen.
Die Verabschiedung des Haushaltes für 2013 bildete einen weiteren Schwerpunkt der Sitzung. Die Steinbacher waren stolz, zwölf Jahre in Folge einen ausgeglichenen Haushalt verabschieden zu können.
Sowohl von Bürgermeister Klaus Löffler (CSU) als auch von den Fraktionssprechern wurde immer wieder die Richtigkeit des eingeschlagenen Weges betont. "Ein gutes Miteinander, Zusammenhalt, gemeinsame Ziele und Vorgehensweisen, Wirtschafts- und Familienfreundlichkeit, standorttreue Unternehmer", das waren die Schlagworte, mit denen der Erfolg der Gemeinde begründet wurde.
Am Konzept festhalten Es waren sich alle einig, dass am bestehenden Konzept festgehalten werden soll, nämlich die Infrastruktur zu verbessern, auf die Bedürfnisse der Bevölkerung, der Arbeitgeber und Arbeitnehmer einzugehen und die laufenden Ausgaben "im Zaum" zu halten. "Mehr kommunalpolitisches Handeln geht nicht!", meinte Bürgermeister Löffler. Investieren will man weiterhin in Kindertagesstätten, Abwasseranlagen, Brandschutz und Infrastruktur.
Es war schon ein gewisser Stolz aus der Stimme des Bürgermeisters zu hören, als er an seinen Amtsantritt vor zwölf Jahren erinnerte. Damals sei die Gemeinde mit 6,5 Millionen Euro verschuldet gewesen. Während seiner Amtszeit seien Schulden abgebaut, richtige Rahmenbedingungen geschaffen und keinerlei Erhöhungen von Verbrauchsgebühren beschlossen worden. "Es wurde konsolidiert und Investitionen auf die Bedürfnisse der Bürger angepasst!"
Als eine Stärke der Gemeinde bezeichnete er auch das Auftreten nach außen. Steinbach habe mit seinem Projekt "Lebensqualität für Generationen" auch in der überregionalen Presse und bis auf Bundesebene Beachtung gefunden.
Der Fraktionssprecher der CSU, Markus Löffler, sprach von einer vorausschauenden Finanzpolitik und einem sorgsamen Umgang mit dem vorhandenen Geld.
Er betonte, dass Steinbach einen erheblichen Beitrag zur Weiterentwicklung des Landkreises leistet.
"Wir haben schon andere Zeiten erlebt, und die anderen haben sich ins Fäustchen gelacht!", meinte Günter Künzel (SPD). Er sprach von möglichen Neidern, "aber damit können wir leben". Und er vertrat die Auffassung, dass von den Zahlungen, die Steinbach leistet, auch die anderen Gemeinden keinen Schaden haben.
Gut gewirtschaftet "Wir können mit stolzer Brust sagen, wir haben einen ausgeglichenen Haushalt und konnten trotzdem Rücklagen bilden", so Josef Hermann (FW), der zugleich den "Finanzminister" Karl-Heinz Häusler für die Erstellung des Zahlenwerkes lobte.
Häusler ging auf den Haushalt ein. Unter anderem teilte er mit, dass die Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt mit 968 250 Euro veranschlagt ist. Er sprach zudem von voraussichtlichen Rücklagen in Höhe von 108000 Euro.
Die Gemeinderäte von Steinbach am Wald geben das Geld aus, dass bei den Firmen Wiegand und Rauschert verdient wird und zwar in Form der Gewerbesteuer und Umsatzsteueranteil von den genannten Firmen und in der Form von Einkommensteuerbeteiligung von den Mitarbeitern der Firmen.
Selbstlob von den Gemeinderäte an sich selbst sind deshalb Selbstbeweihräucherung. Dank gilt den Firmen und ihren Mitarbeitern dafür, dass die Gemeinderäte das Geld ausgeben, was in der Industrie verdient wird.