Vince Eberts bizarre Einkaufsliste

Computer haben keinen Humor – Menschen schon. „Lachen ist gesund und deshalb war es ein gesunder Abend“, sagte Vorstand Peter Siegel am Ende der Mitgliederveranstaltung der VR-Bank Kitzingen mit dem Kabarettisten Vince Ebert.
Siegel, der am 30. April sein Amt an Thomas Hemrich übergibt, bedankte sich in der ausverkauften Dettelbacher Maintalhalle für den hervorragenden Zuspruch. „Wir machen das jetzt seit zwölf Jahren. Es freut mich, dass diese Veranstaltung so gut angenommen wird.“ Siegel hat mit der Wahl seines Gastes noch einmal ins Schwarze getroffen: Denn was kann es Schöneres geben, als wenn an so einem Abend viel und herzlich gelacht wird?
Dafür war Vince Ebert zuständig, der am Untermain aufgewachsen ist und an der Uni in Würzburg sein Physik-Diplom erworben hat. Der 48-Jährige erklärte in seinem Programm „Big Dadaismus“ mit klarem Menschenverstand die digitale Welt. „Affengeiles Wissensentertainment und zudem noch lustig“, schrieb einmal ein Kritiker über die schrägen Einfälle des Kabarettisten.
Das trifft es, und Ebert hat eine beruhigende Erkenntnis für die Analog-Freunde unter den Zuhörern dabei. „Muss uns die Digitalisierung Angst machen?“, fragt er und antwortet umgehend mit einem klaren „Nein!“ Im Grunde seien Computer noch genauso beschränkt wie vor 50 Jahren: Bis heute „versteht“ ein Computer keine einfache Kindergeschichte die man ihm vorliest.
Der Mensch steht immer über dem Computer, so Ebert, denn er ist in all seinen Facetten deutlich mehr als eine große Datenmenge. Prozessoren wissen nicht, dass man nach dem Tod nicht mehr wiederkommt. Und sie begreifen auch nicht, dass man mit einem Bindfaden zwar an etwas ziehen, aber nichts damit schieben kann.
Andererseits: Noch vor zwölf Jahren wurde der Münchner Modezar Rudolph Moshammer mit einem Telefonkabel erdrosselt – heute wäre das rein technisch überhaupt nicht mehr möglich, frohlockt Ebert.
In der digitalen Welt können Handelsriesen aus dem Kaufverhalten junger Frauen erkennen, ob sie schwanger sind. Um die Datenbankexperten zu verwirren, kauft Ebert einmal die Woche zwei, drei Produkte, die nicht zueinander passen: Eine Flasche Weizenkorn, zwei Rollen Zahnseide und die neueste Ausgabe der Emma. Das lässt die Computerexperten vollkommen verwirrt auf seine bizarre Einkaufsliste starren. „Was zum Teufel ist das für ein Konsument? In welches soziodemografische Cluster fällt der bloß?“
Zu guter Letzt meinte Vince Ebert noch, dass sich das selbstfahrende Auto nicht durchsetzen wird, denn „einen fahren zu lassen, lieben wir nicht“.