Berufsschule: Ihr werdet sehnlichst erwartet

„Sie haben, wie man so sagt, etwas Gescheites gelernt, einen ordentlichen Beruf“, sagte der Leiter des Staatlichen Beruflichen Schulzentrums Kitzingen-Ochsenfurt Frank Delißen. 459 junge Leute haben an der Berufsschule ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen und dafür am Freitag in Kitzingen bei der Abschlussfeier ihr Zeugnis erhalten.
Delißen lobte das Durchhaltevermögen der Schüler: „Nach dem so genannten Zauber des Anfangs gab es auch harte Zeiten.“ Dabei dankte er den Eltern, Lehrern und Ausbildungsbetrieben, die die Absolventen auf ihrem Weg unterstützt haben. Angesichts des Fachkräftemangels in der Region werden die Absolventen bei den Betrieben sehnlichst erwartet, so Delißen.
Das Lernen hört nie auf
Landrätin Tamara Bischof gratulierte den Jugendlichen aus ganz Mainfranken. „Der Abschluss ist ein einschneidender Punkt in ihrem Leben, denn die Schule ist um“, sagte Bischof. Doch auch, wenn sie so bald keine Prüfungen mehr schreiben würden, gebe es in Zukunft jeden Tag etwas zu lernen, so die Landrätin.
Schülersprecher Steffen Ziegler wünschte alles Gute auf den unterschiedlichen Wegen, die die Absolventen jetzt einschlagen: „Manche fangen an zu arbeiten, andere studieren noch einmal, manche machen ihren Meister.“ Doch erst einmal am Wichtigsten sei, dass alle ihren Abschluss in der Tasche haben.
Das Handwerk gegen Ikea
Einen Einblick in ihre Berufsausbildung gaben fünf Schreiner. „Ganz Deutschland ist von Massenmöbelherstellern besetzt. Doch wir sind bereit, dem schwedischen Imperium die Stirn zu bieten“, stellten sie ihre Berufsgruppe in Anlehnung an den Comic Asterix vor. Sie zeigten Bilder ihrer Übungsstücke, zum Beispiel Hängeschränke, Beistelltische und einen Brotkorb – und wie sie sich im Laufe der Zeit verbessert haben.
Gelungene Integration
Als Beispiele für gelungene Integration stellten sich vier Geflüchtete aus Syrien, dem Irak und Afghanistan vor, die an der Berufsschule ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen haben. Sie dankten Lehrern und Mitschülern für die Unterstützung und sorgten mit ihren Beobachtungen über die deutsche Sprache für Lacher: „Ich verstehe viele Sprichwörter nicht: Warum laufen in Deutschland die Nasen und die Füße riechen?“
Viele Klassenbeste und drei Ehrenpreise
Besonders geehrt wurden zum Abschluss die Klassenbesten sowie drei Ehrenpreisträger. Landwirtin Jana Emmert und Kauffrau für Büromanagement Lena Engert erhielten für ihre herausragenden Leistungen einen Preis von der Regierung von Unterfranken. Fachlagerist Lukas Kamm wurde vom Förderverein der Staatlichen Berufsschulen geehrt.