Das weltweit bekannte Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth öffnet nach umfassender Modernisierung seine Türen.
Mödlareuth, das kleine Dorf an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen, ist ein Symbol für die deutsche Teilung – und auch für die Erinnerungskultur. Mit Zäunen, einer Mauer und Grenzsoldaten war der Ort jahrzehntelang ein sichtbares Zeichen für die Trennung zwischen BRD und DDR. Heute erinnert das weltweit bekannte Deutsch-Deutsche Museum Mödlareuth an diese bewegte Geschichte – und hat kürzlich seine modernisierten Ausstellungsräume feierlich eröffnet.
Für 22 Millionen Euro wurde das Museum um einen Neubau erweitert, sodass Besucherinnen und Besucher die Geschichte der Teilung nun auf über 500 Quadratmetern erleben können.
Mödlareuths "Little Berlin": Museum zur deutsch-deutschen Geschichte neu eröffnet
Das Museum verwebt die lokale Geschichte des einst geteilten Dorfes mit der deutsch-deutschen und internationalen Historie – und zeigt eindrucksvoll, wie absurd die Teilung tatsächlich war. Vom Neubau aus kannst du direkt auf das historische Außengelände blicken, wo einst Mauer und Grenzposten standen. Mödlareuth, oft als „Little Berlin“ bezeichnet, ist nicht nur ein Kraftort der Geschichte, sondern auch ein Ort der Hoffnung und des Erinnerns.
Der Bundespräsident war schon Anfang Oktober zur Einweihung da, nun öffnete am 9. November der Neubau des Deutsch-Deutschen Museums Mödlareuth samt neuer Dauerausstellung offiziell. Für rund 22 Millionen Euro ist das weltweit bekannte Museum umfassend modernisiert worden. Die Fläche für die Dauerausstellung habe sich deutlich erhöht, sagt der Hofer Landrat Oliver Bär (CSU): von bisher 270 auf mehr als 500 Quadratmeter. Vom Neubau aus können Besucherinnen und Besucher direkt auf das Außengelände blicken.
Die lokale Geschichte des einst geteilten Dorfes Mödlareuth an der Grenze zwischen Bayern und Thüringen verwebt sich im Museum mit der deutschen und internationalen Geschichte - und bietet so manch überraschenden Einblick. Die Instagramseite des Staatsministers für Kultur und Medien schreibt am Eröffnungstag: "Nirgendwo zeigt sich die Absurdität der deutsch-deutschen Teilung wie hier". Staatsminister Wolfram Weimer bezeichnet das Museum als "Kraftort".
Mödlareuth war schon vor dem Krieg geteilt - gestört hat es nicht
Die Mauer, die Zäune, die Grenzpolizisten machten die Teilung mehr als offensichtlich. In Mödlareuth prallten zwei Welten aufeinander: die BRD, eingewoben in westliche Bündnisse, und die DDR, fest an der Seite der Sowjetunion. Deshalb wurde das Dorf berühmt als "Little Berlin". Doch schon lange vor dem Zweiten Weltkrieg bestand der kleine Ort quasi aus zwei Teilen. "Mödlareuth war schon vor 1945 verwaltungstechnisch geteilt", sagt Museumschef Robert Lebegern.
Nur: Gestört hat es niemanden. 1810 wurde ein Grenzstein am Tannbach gesetzt, der mitten durch Mödlareuth fließt: Der eine Teil gehörte zum Königreich Bayern, der andere zum Fürstentum Reuß. Trotzdem gingen die Mödlareuther Kinder gemeinsam zur Schule, die Menschen trafen sich zum Gottesdienst im bayerischen Töpen. "Die Menschen arbeiteten zusammen in ihrer landwirtschaftlichen Struktur", sagt Ludwig Unger von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildung. Die Trennung existierte nur auf dem Papier - bis 1945.