Ebern
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Naturschutzgebiet im früheren Sperrbereich
Aus dem einstmals militärischen Sperrbereich in Ebern könnte ein Refugium für Tier- und Pflanzenarten werden. Daneben hat der Bund Naturschutz nun seine Bedenken gegen den Bau einer Photovoltaikanlage auf dem städtischen Gelände aufgeboben und eine entsprechende KLage zurückgezogen.

Noch stehen die Unterkonstruktionen für die Solarmodule verloren auf den Wiesen bei Eichelberg und Reutersbrunn. Die Arbeiten zur Fertigstellung der Photovoltaikanlage dürften bald fortgesetzt werden. Der Investor, die Gehrlicher Solar AG, will bis zum Jahresende ans Netz gehen. Foto: Eckehard Kiesewetter
Klage zurückgezogen, Bannstrahl erloschen. Das Hickhack zwischen Bund Naturschutz und Stadt um die künftigen Nutzungen auf dem ehemaligen Bundeswehrgelände ist seit einer Entscheidung des Stadtrates beendet. Die beim Verwaltungsgerichtshof anhängige Normenkontrollklage gegen den Bebauungsplan "ehemaliger Standortübungsplatz" wird zurückgenommen, versichert der Kreisvorsitzende des Bund Naturschutz, Klaus Mandery, in einem Schreiben.
Auch das vom Gericht angeleierte Vermittlungsverfahren (Mediation) des Verwaltungsgerichtes Ansbach wird durch die außergerichtlich erzielte Einigung hinfällig. Jetzt kann die bereits begonnene Photovoltaikanlage von der Gehrlicher Solar AG zu Ende gebaut werden. Die Leistung liegt bei 7,7 Mega-Watt-Peak. Bis zum Jahresende will der Investor ans Netz gehen. Der Anschuss erfolgt im Umspannwerk nahe dem Judenfriedhof. Die Arbeiten sollen so bald als möglich fortgesetzt werden, teilte Gehrlicher-Sprecherin Sarah Wulle mit.
Die Stadt erhält für die genutzten Flächen die entsprechenden Pachteinnahmen und die Mitglieder des Bund Naturschutzes dürfen wieder aufs Gelände, nachdem sie vom Stadtrat wegen der eingereichten Klage ausgesperrt worden waren. Und die Stadt verzichtet auf die letzten Module im Bebauungsplan, die noch aus dem Ziel Fahrsicherheitszentrum herrührten. Ein Hintertürchen hat sich der Stadtrat für Übungsfahrten für Feuerwehren und THW offen gehalten.
"Hausverbot aufgehoben"
Mit dem "Hausverbot" für den Bund Naturschutz (BN) hat es nun also ein Ende. Nunmehr darf der BN das Gelände wieder für die Landschaftspflege und Umweltbildung nutzen. Mehr noch: Auch die Aufstufung zum Naturschutzgebiet ist schon angedacht. Dies war laut Mandery von der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Unterfranken bereits 2005 angeregt worden.
"Ausdrücklich" begrüßt Klaus Mandery deswegen die Einladung an den Leiter der Höheren Naturschutzbehörden, der in der Novembersitzung des Stadtrates das Verfahren und die Vorzüge eines solchen Naturschutzgebietes vorstellen soll.
Herausgestellt wird in der BN-Stellungnahme, dass die Naturschutzvereinigung nur ausnahmsweise den Bau einer Photovoltaikanlage in einem FFH-Gebiet akzeptiert. "Das ist keinesfalls selbstverständlich." Denn: Die überbauten Wiesen hätten den Wert so genannter Flachland-Mähwiesen, ein Lebensraumtyp, der nach Vorgaben der Europäischen Union in Bayern eher vermehrt als reduziert werden dürfe.
Auf den Nicht-Waldflächen außerhalb der Photovoltaik-Pachtfläche müssen laut Manderys in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden dringend Pflegemaßnahmen stattfinden. "Dass sich der BN dabei einbringen will und kann, ist eigentlich selbstverständlich, war er es doch, der mit über 5000 Arten den Nachweis geliefert hat, dass er die Flächen kennt und am besten um die differenzierten Notwendigkeiten auf den unterschiedlichen Flächen Bescheid weiß", heißt es in der BN-Erklärung, die in Abstimmung mit den Geschäftsführern in Regensburg aufgesetzt wurde. Ebern könnte zur Biodiversitäts-Vorzeigekommune werden.
Ein "Haus der Artenvielfalt" hatte Mandery bereits im Frühjahr 2009 als Gegenstück zum Fahrsicherheitszentrum im Stadtrat vorgestellt. Mittlerweile hat sich der pensionierte Biologie-Lehrer mit einem Institut für Biodiversität in einem ehemaligen Kompaniegebäude eingemietet. Dort werden Arbeiten der ehemaligen Annahmestelle für biologisches Material (AnbiM), die bisher im Guttenberg-Schloss Steinhausen bei Kulmbach, am Zusammenfluss von rotem und weißem Main, angesiedelt war, fortgesetzt.
Auch das vom Gericht angeleierte Vermittlungsverfahren (Mediation) des Verwaltungsgerichtes Ansbach wird durch die außergerichtlich erzielte Einigung hinfällig. Jetzt kann die bereits begonnene Photovoltaikanlage von der Gehrlicher Solar AG zu Ende gebaut werden. Die Leistung liegt bei 7,7 Mega-Watt-Peak. Bis zum Jahresende will der Investor ans Netz gehen. Der Anschuss erfolgt im Umspannwerk nahe dem Judenfriedhof. Die Arbeiten sollen so bald als möglich fortgesetzt werden, teilte Gehrlicher-Sprecherin Sarah Wulle mit.
Die Stadt erhält für die genutzten Flächen die entsprechenden Pachteinnahmen und die Mitglieder des Bund Naturschutzes dürfen wieder aufs Gelände, nachdem sie vom Stadtrat wegen der eingereichten Klage ausgesperrt worden waren. Und die Stadt verzichtet auf die letzten Module im Bebauungsplan, die noch aus dem Ziel Fahrsicherheitszentrum herrührten. Ein Hintertürchen hat sich der Stadtrat für Übungsfahrten für Feuerwehren und THW offen gehalten.
"Hausverbot aufgehoben"
Mit dem "Hausverbot" für den Bund Naturschutz (BN) hat es nun also ein Ende. Nunmehr darf der BN das Gelände wieder für die Landschaftspflege und Umweltbildung nutzen. Mehr noch: Auch die Aufstufung zum Naturschutzgebiet ist schon angedacht. Dies war laut Mandery von der Höheren Naturschutzbehörde bei der Regierung von Unterfranken bereits 2005 angeregt worden.
"Ausdrücklich" begrüßt Klaus Mandery deswegen die Einladung an den Leiter der Höheren Naturschutzbehörden, der in der Novembersitzung des Stadtrates das Verfahren und die Vorzüge eines solchen Naturschutzgebietes vorstellen soll.
Herausgestellt wird in der BN-Stellungnahme, dass die Naturschutzvereinigung nur ausnahmsweise den Bau einer Photovoltaikanlage in einem FFH-Gebiet akzeptiert. "Das ist keinesfalls selbstverständlich." Denn: Die überbauten Wiesen hätten den Wert so genannter Flachland-Mähwiesen, ein Lebensraumtyp, der nach Vorgaben der Europäischen Union in Bayern eher vermehrt als reduziert werden dürfe.
Auf den Nicht-Waldflächen außerhalb der Photovoltaik-Pachtfläche müssen laut Manderys in enger Abstimmung mit den Naturschutzbehörden dringend Pflegemaßnahmen stattfinden. "Dass sich der BN dabei einbringen will und kann, ist eigentlich selbstverständlich, war er es doch, der mit über 5000 Arten den Nachweis geliefert hat, dass er die Flächen kennt und am besten um die differenzierten Notwendigkeiten auf den unterschiedlichen Flächen Bescheid weiß", heißt es in der BN-Erklärung, die in Abstimmung mit den Geschäftsführern in Regensburg aufgesetzt wurde. Ebern könnte zur Biodiversitäts-Vorzeigekommune werden.
Ein "Haus der Artenvielfalt" hatte Mandery bereits im Frühjahr 2009 als Gegenstück zum Fahrsicherheitszentrum im Stadtrat vorgestellt. Mittlerweile hat sich der pensionierte Biologie-Lehrer mit einem Institut für Biodiversität in einem ehemaligen Kompaniegebäude eingemietet. Dort werden Arbeiten der ehemaligen Annahmestelle für biologisches Material (AnbiM), die bisher im Guttenberg-Schloss Steinhausen bei Kulmbach, am Zusammenfluss von rotem und weißem Main, angesiedelt war, fortgesetzt.