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Halloweennacht sorgt für Polizeieinsätze


Autor: Brigitte Krause

Haßfurt, Donnerstag, 01. November 2012

Der Halloweenabend verlief im Landkreis Haßberge verhältnismäßig ruhig, wie aus den Meldungen der Polizeiinspektion in Haßfurt hervorgeht. Es gab einen brennenden Altkleidercontainer in Knetzgau, gut angesäuselte Kinder und Jugendliche in Sand und eine 14-Jährige am Angelhaken in Haßfurt.
Die große Mehrheit der Halloween-Aktionen am Mittwochabend verlief friedlich und brachte den Beteiligten viel Spaß. Aber es gab auch einige kleinere Polizeieinsätze im Landkreis Haßberge.


Das Polizeipräsidium in Würzburg bilanziert allerdings für ganz Unterfranken reichlich Arbeit durch den aus dem amerikanischen Raum eingeführten Brauch: Von mehr als 300 zu bewältigenden Einsätzen hatten etwa 60 einen direkten Bezug zu Halloween-Feierlichkeiten, so berichtet Michael Zimmer von der Polizeipressestelle. "Dies sind allerdings deutlich weniger als im Vorjahr, als die Beamten wegen rund 170 zusätzlichen Mitteilungen ausrücken mussten."

Was passierte alles im Landkreis Haßberge?


Die Fälle im Landkreis Haßberge, zunächst Knetzgau: Auf dem Heimweg von der Arbeit, am Mittwochabend gegen 21.15 Uhr, stellte ein Mann am Alten Rathausplatz fest, dass aus einem Altkleidercontainer Flammen schlugen. Dieser musste von der sofort alarmierten Feuerwehr aufgebrochen werden, um den Brand bekämpfen zu können.

An dem zur Hälfte befüllten Container entstand ein Sachschaden von gut 500 Euro. Der Tatverdacht richtet sich gegen einige Vertreter aus umherziehenden - im Übrigen aber mehrheitlich im Landkreis sehr friedlichen und fröhlichen - Halloween-Gruppen.

In der Dunkelheit an den Angelhaken hängen geblieben


Und im Haßfurter Stadtteil Sylbach hatte ein Bub sich einen Halloween-Streich ausgedacht, bei dem er sicherlich nicht gedacht hatte, dass er sich zu so einer schmerzhaften Angelegenheit entwickeln würde.

Zum Glück passierte nichts Schlimmeres.

Der Zehnjährige hatte, wie die Polizei in Haßfurt berichtet, quer in seine Hofeinfahrt eine Angelschnur gespannt, die er mit mehreren Angelhaken bestückt hatte. Als bei Dunkelheit gegen 20.45 Uhr eine Gruppe Mädchen das Grundstück betreten wollte, um "Süßes oder Saures" zu verlangen, verhakte sich ein 14-jähriges Mädchen an einem der Drillingshaken und verletzte sich dabei leicht am Bein.

Schließlich wurden auch noch alkoholisierte Kinder und Jugendliche aufgegriffen in der Gemeinde Sand kurz vor Mitternacht. Da bemerkten Streifenbeamte in der Zeiler Straße drei Mädchen im Alter von 13 bis 14 Jahren. Ganz offensichtlich hatten die Mädchen dem Alkohol zugesprochen.

Als sie das Polizeiauto sahen, hatten sie - was sie umso verdächtiger machte - versucht, eine mitgeführte Flasche vor den Augen der Ordnungshüter verschwinden zu lassen. Bei der "Schnupperkontrolle" stellte sich heraus, dass dem Orangensaft auch Schnaps beigemischt war.

Der Alkoholpegel der Mädchen bewegte sich laut Alkotest zwischen 0,4 und 0,64 Promille. Die Polizeibeamten stellten die Personalien fest und übergaben die Mädchen ihren Erziehungsberechtigten.

Blick nach Unterfranken


Ganz allgemein bilanziert das Polizeipräsidium in Würzburg für Unterfranken, dass die Schwerpunkte im Bereich der Sachbeschädigungen und Ruhestörungen lagen. Der übermäßige Alkoholgenuss, der unterfrankenweit wieder festzustellen war, tat sein Übriges. Erst in den Morgenstunden flachte das generelle Feiergeschehen und Halloweentreiben ab.

20 Sachbeschädigungen mussten die Beamten in Unterfranken aufnehmen, wobei in 15 Fällen mit direktem Halloweenbezug Unverbesserliche auch Eier und Silvesterkracher zum Einsatz brachten. Fast 20 Mal war laut Pressesprecher Michael Zimmer die Polizei zum Ausrücken gezwungen, weil angeblich Jugendliche randalierten. Bei über 30 Ruhestörungen mussten Streifenbesatzungen eingreifen, allerdings war die Mehrzahl davon auch einfach der Tatsache geschuldet, dass der folgende freie Tag für Feierlichkeiten aus verschiedenen Anlässen genutzt wurde. Auch anlässlich von Körperverletzungen, Streitereien und hilflosen Personen, bei denen oft der Alkohol eine entscheidende Rolle spielte, mussten Polizeibeamte tätig werden.

Im Bereich Main-Rhön kam es nicht nur zu den Vorfällen im Landkreis Haßberge, auch in Bad Brückenau ein Altkleidercontainer Feuer, nachdem ein Zehnjähriger einen Feuerwerkskörper hineingeworfen hatte. Die Feuerwehr löschte, der Schaden beträgt 1000 Euro.

Würzburg war eine Partymeile


In Mainfranken glich die Würzburger Innenstadt beinahe einer Partymeile. Zig geschminkte und verkleidete Halloweenfans, die auf der Straße und in den Kneipen feierten, zählte die Polizei. Reichlich Alkohol war in vielen Fällen Anlass für ausufernde Aktionen, die die Polizei auf den Plan rief. So warfen schon am frühen Abend Jugendliche Eier gegen ein Hausfenster in der Hartmannstraße. Fast gleichzeitig wollte eine Horde von 50 Jugendlichen eine Party in der Keesburgstraße sprengen.

Eine Garage im Winterleitenweg wurde mit Zahnpasta und auf dem Heuchelhof mehrere Autos mit Ketchup beschmiert.

Zudem sorgten mehrere private Partys für übermäßigen Lärm, und die Polizei musste nach massiven Beschwerden von Nachbarn die Ruhe herstellen. Eine 20-jährige Radfahrerin wurde kurz vor Mitternacht aus dem Verkehr gezogen. Sie fiel auf dem Rennweg durch unsichere Fahrweise auf. Der Alkotest zeigte 2,54 Promille.

Aus polizeilicher Sicht erfreulich war zu verbuchen, dass sich die Gaststätten und Discos weitestgehend an die Regelung der Stillen Tage hielten und nach Mitternacht ihre Musik leise stellten, stellt die Polizei auch noch fest.