Die Toiletten im Feuerwehrgerätehaus sollen nach mehr als vier Jahrzehnten saniert werden. Allgemein soll sich damit nach Vorstellung des Feuerwehrvereins die Raumsituation verbessern. Sorgen bereitet der Mangel an Kommandanten im Eberner Stadtgebiet.
Nach 45 Jahren wird es höchste Zeit, die Toiletten im Feuerwehrgerätehaus in Ebern zu modernisieren. "Der Zustand ist einfach nicht mehr tragbar, es gibt keine komplette Trennwand zwischen den Toiletten und auch sonst könnte der Zustand wesentlich besser sein" , klagte Vorsitzende Anton Gerstenkorn bei der Jahresversammlung des Feuerwehrvereins in Ebern.
Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD), selbst über viele Jahre hinweg Aktiver der Feuerwehr, stimmte dem zu. Er sei froh, der Versammlung berichten zu können, dass der Bauausschuss die Ausgaben für das Material genehmigt hat. "Arbeitsleistung will der Verein möglichst viel selbst erbringen", lobte er das Engagement der Feuerwehrleute in Ebern, versprach aber auch Unterstützung durch den Bauhof.
Die Pläne im Detail Was genau an baulichen Veränderungen geplant ist, stellte Gerstenkorn in der Versammlung vor. So soll ein bislang ungenutzter Abstellraum (ehemals Duschen) komplett entfallen, dafür die Küchennische des Schulungsraumes vergrößert werden. "Hier hatten wir auch das Glück, aus der ehemaligen Bundeswehrkantine eine Edelstahl-Theke zu bekommen", freute sich Anton Gerstenkorn. So könne in Zukunft nicht nur die Getränkeausgabe besser organisiert werden. Auch der Schulungsraum könne dann endlich wieder in seiner ganzen Fläche genutzt werden, ohne Teilflächen für die Getränkeausgabe oder andere Küchentätigkeiten hergeben zu müssen.
Die Toilettenbereiche werden komplett umgestaltet. Laut Gerstenkorns Ausführungen entsteht ein gemeinsamer (Hände-)Waschbereich für Damen und Herren, von dem aus man die eigentlichen Toiletten erreicht. "So können wir den vorhandenen Platz optimal nutzen", versprach der Vorsitzende. Zudem bekommen so auch die Frauen endlich Tageslicht auf ihrer Toilette.
Ein weiterer wichtiger Punkt der Jahresversammlung war die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens (MTW) durch den Verein. So konnte nicht nur stellvertretender Kommandant David Pfeufer, sondern auch der Bürgermeister vermelden, dass endlich die Zusage der Regierung gekommen ist. "Wir dürfen loslegen und gehen jetzt in die Ausschreibung", informierten die Verantwortlichen. Das neue Feuerwehrfahrzeug soll, wie es in einer Mitteilung der Würzburger Regierung heißt, einen Kommandowagen (KdoW) mit Baujahr 1995 ersetzen. Besonders angenehm: Die Regierung bezuschusst den Kauf mit 10 500 Euro. Ehe man die genauen Kosten nennen kann, muss allerdings die Ausschreibung abgewartet werden.
Die Kommandanten fehlen Ein weiteres Problem, dem die Wehren in Ebern vor allem gegenüberstehen, wie Kreisbrandinspektor Thomas Habermann ausführte, ist, dass sich immer weniger Menschen bereiterklären, einen Kommandanten-Posten zu übernehmen. "Aktuell haben von den 18 Wehren im Stadtgebiet zehn keinen Kommandanten", mahnte er die Politik an, endlich den versprochenen Bedarfsplan vorzulegen. "Ohne Leithammel an der Spitze fällt die Mannschaft auseinander", warnte er vor immer mehr inaktiven Wehren auf den Ortsteilen. "Auf Grund der akuten Situation der Eberner Feuerwehren dürfte der Punkt Feuerwehr eigentlich auf keiner Tagesordnung des Stadtrats fehlen" mahnte der KBI an.
Darauf konnte Jürgen Hennemann allerdings erwidern, dass der Bedarfsplan endlich auf bestem Wege ist. "Das Problem war, dass die Integrierte Leitstelle)die Daten aus Datenschutzgründen erstmal nicht weitergeben wollte. Aber das ist geklärt und die Daten sind mittlerweile beim zuständigen Ingenieurbüro", erklärte der Bürgermeister. Nun hoffen alle Beteiligten auf eine zügige Bearbeitung.
Noch funkt's nicht Auch der Digitalfunk war wieder Thema der Sitzung. So erklärte Habermann, dass die Geräte zwar mittlerweile da seien und auch funktionierten, aber ohne funktionierende Technisch Taktische Betriebsstelle (TTB), die momentan am Landratsamt eingerichtet wird, nichts geht. "Es dauert also noch eine ganze Weile bis wir flächendeckend digital funken." Zudem müsse vor allem die Feuerwehr Ebern, deren Einsatzradius sich mittlerweile auch nach Oberfranken erstreckt, noch längere Zeit parallel analog und digital funken. Oberfranken gehöre zu den letzten Regierungsbezirken die auf Digitalfunk umstellen, erklärte Habermann.
Bürgermeister Hennemann würdigte den hohen und vielfältigen Einsatz der Ehrenamtlichen. Zudem nahm er bereitwillig Anregungen aus der Versammlung mit nach Hause. So soll künftig den Feuerwehrmitgliedern die Möglichkeit gegeben werden, in den Wintermonaten regelmäßig zusammen Sport zu machen. Dafür will Hennemann in der Verwaltung einen freien Termin in einer der Eberner Turnhallen finden. Fest eingeplant werden sollen, laut Bürgermeister, in den kommenden Jahren auch Anschaffungen, wie Ersatz für mehrere alte Fahrzeuge. "Da kommen wir nicht drum rum und das wollen wir entsprechend gut in die Finanzplanung aufnehmen", versprach Hennemann.
"Wir haben 2017 ein Jubiläum" kündigte Anton Gerstenkorn bei der Versammlung an. Die Feuerwehr wird 150. "Es mag für manchen vielleicht ein bisschen bald erscheinen, aber wir sollten heute schon einen Festausschuss gründen, der sich damit beschäftigt" rief er seine Kameraden zur Mitarbeit auf. Wer Interesse hat mitzuarbeiten, kann sich in Listen im Feuerwehrgerätehaus eintragen.
Hauptamtlicher Feuerwehrmann? Wegen der vielen Probleme die, bedingt durch immer weniger Aktive, in der Zukunft auf die Wehren im Stadtgebiet zukommen werden, regte Walter Reuter an, über die Einstellung eines hauptamtlichen Feuerwehrmannes nachzudenken.
Kommandant Michael Wüstenberg nutzte die Gelegenheit einen Personalmangel seinerseits zu beheben: Zum ersten Januar war der bisherige dritte Kommandant Andreas Freibott beruflich bedingt aus dem Stadtgebiet weggezogen. Nun ließ er von der Versammlung Daniel Bayersdorfer als neuen dritten Kommandanten wählen.
Ehrungen Für 40 Jahre bei der Feuerwehr wurden Hubert Einwag, Peter Müller, Günther Vetter, Gottfried Müller und Georg Drummer geehrt. Eine Ehrung für 50-jähriges Engagement bei der Feuerwehr erfuhr Heinrich Vogel.
Statistik Mitglieder Feuerwehrverein: 157, davon Aktive: 57, Passive: 64, Fördernde: 17 und Feuerwehranwärter: 12; Neuzugänge 4; Übertritte von der Jugendfeuerwehr 4
Neuzugänge: Patrick Oehrl, Peter Weiglein, Moritz Schmitt, Daniel Neubauer
Übertritte von Jugendfeuerwehr: Sandra Lerche, Daniel Hüttinger, Lukas Müller, Simon Plott
Ich hab ja nichts dagegen wenn die Feuerwehr Ebern umbaut, allerdings sollte man bei den finanziellen Zuwendungen seitens der Stadt die anderen Wehren im Stadtgebiet nicht vergessen, die wesentlichen gravierendere Mängel in ihren Gerätehäusern schon seit Jahren anprangern und bisher nichts geschehen ist.
Ich finde das toll, wie die Stadt sich um seine Feuerwehren im Stadtgebiet kümmert. Ähhhh, sich um seine Feuerwehr in Ebern kümmert. Es gibt Feuerwehrhäuser im Stadtgebiet, da sind nicht mal Toiletten, geschweige denn geeigenete Waschbecken vorhanden.