Druckartikel: Fachmann klärt über das genaue Vorgehen im Zeilberg Steinbruch auf: Arbeiten im Steinbruch rollen voran

Fachmann klärt über das genaue Vorgehen im Zeilberg Steinbruch auf: Arbeiten im Steinbruch rollen voran


Autor: Helmut Will

Maroldsweisach, Dienstag, 20. November 2018

Besucher des Steinerlebnispfades auf dem Zeilberg werden künftig in ein noch tieferes Loch blicken können.
Blick auf das Betriebsgelände am Zeilberg: Die Mulde im Hintergrund soll durch den Abbau von Basalt noch 60 Meter tiefer werden. Fotos: Helmut Will


In der Sitzung des Marktgemeinderates Maroldsweisach am Montagabend gab es Informationen zum Stand des immisionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens durch Thorsten Honkisch von der Basaltaktiengesellschaft.

Bürgermeister Wolfram Thein (SPD) stellte zu Beginn der Sitzung fest, dass das Genehmigungsverfahren für den Steinbruch schon seit dem Jahr 2015 laufe. Er hieß Thorsten Honkisch, der die Abteilung Umwelt, Rohstoffe und Liegenschaften des Unternehmens der Hartsteinwerke Bayern-Mitteldeutschland leitet, willkommen. Honkisch stellte die geplanten Maßnahmen auf dem Zeilberg vor. "Schon vor etwa drei Jahren stand ich an gleicher Stelle, damals wurde das Genehmigungsverfahren eröffnet und es hat sich an unseren Plänen nichts wesentliches verändert", sagte Honkisch.

Vergrößerung um acht Hektar

Anhand einer Powerpoint-Präsentation verdeutlichte Honkisch die geplanten Maßnahmen. Nach seinen Worten soll der Steinbruch um etwa acht Hektar vergrößert werden und es sollen drei neue Gewinnsohlen oder Abbaustufen angelegt werden. Die Basaltsteingewinnung soll bis zu einer Tiefe von 310 Metern über Normalhöhe Null vorangetrieben werden, was 60 Meter tiefer wäre als die derzeitige Talsohle des Steinbruchs.

Das veranlasste Gemeinderat Dieter Hepp (CSU) zur Aussage: "Das Loch ist ja dann 320 Meter tiefer als das Niveau des Ortskerns von Allertshausen." Die Außenkonturen des Basaltsteinwerkes würden größtenteils unverändert bleiben. Da auf der sogenannten "Allertshäuser Abraumhalde" auf der Nordseite nicht verwertbares Material gelagert wird, werde sich der Blick von Allertshausen geringfügig ändern. Allerdings rücke der Tagebau nicht näher an die Ortschaft heran.

Honkisch zeigte anhand von Grafiken auf, wie sich der Blick einmal darstellen könnte. Die Erweiterung des Bruches bedürfe, dass von dem kleinen Wäldchen an der Nordseite knapp vier Hektar Wald gerodet werden müssen. Geplant sind jährlich um die 900 000 Tonnen Basaltmaterial abzubauen. Das Gesamtvorhaben innerhalb der nächsten 50 Jahre umfasse eine Gewinnmenge von 45 Millionen Tonnen.

Quelle in Voccawind schützen

Wie Honkisch weiter darlegte, seien seit dem Jahr 2005 umfangreiche geologische Erkundungen per Tiefbohrungen erfolgt und artenschutzreiche Betrachtungen angestellt worden. Dabei hatte man auch im Auge, die Quelle in Voccawind zu schützen. Schäden durch Sprengungen sind an Häusern der Ortschaften rund um den Zeilberg nicht zu befürchten.

So wurde auf Veranlassung eines Gerichts ein Gutachten erstellt, welches zum Schluss kam, dass sprengwerte Beschädigungen ausgeschlossen wären. Da hakte Gemeinderat Stefan Böhm (JCU) aus Eckartshausen ein: "Wenn gesprengt wird, wackeln bei mir die Gläser im Wohnzimmerschrank." Honkisch versicherte, dass die Dimensionen unter dem zulässigen Grenzwert lägen, bot aber Messungen bei Böhm an.

Alle Sprengungen gemessen

Bürgermeister Thein wies darauf hin, dass es seit dem Jahr 2013 Messstellen gebe, eine in Maroldsweisach und eine in Allertshausen am Anwesen Braun, bei dem alle Sprengungen gemessen und registriert würden.

Es hätten sich keine Anwohner gemeldet, die wegen Sprengungen neue Risse an ihren Häusern geltend machten, sagte Honkisch auf Frage von Gemeinderat Helmut Berwind (SPD). Eine Garantie könne man geben, dass die Voccawinder Quelle nicht beeinträchtigt werde, sagte Honkisch. Schließlich teilte er mit, dass im Februar noch ein Erörterungstermin wäre und man dann hoffe, den Genehmigungsbescheid zu erhalten, um das Vorhaben über die nächsten 50 Jahre umsetzen zu können. Hinsichtlich einer Nachnutzung sagte er, dass Abraum wieder eingebaut werde, an eine Deponie irgendwelcher Art sei nicht gedacht.