Ein "gewaltiger Eingriff" in den Boden
Autor: Günther Geiling
Haßfurt, Freitag, 14. Sept. 2018
Die "Straßenbereisung" des Ausschusses für Bau und Verkehr führte auch zum Neuausbau der HAS 51 von Ebern zur Abzweigung nach Losbergsgereuth.
Die traditionelle "Straßenbereisung" des Ausschusses für Bau und Verkehr hat eine besondere Bedeutung für den Unterhalt und den Ausbau des Kreisstraßennetzes im Landkreis Haßberge. In einer ganztägigen Fahrt durch den Landkreis brachten die Teilnehmer fast 200 Kilometer hinter sich und besichtigen mehr als 20 Punkte, bei denen man sich über abgeschlossene oder laufende Maßnahmen informierte, aber auch neue Überlegungen für die fünfte Änderung des neunten Ausbauplanes für die Jahre 2019 bis 2022 anstellte. Für das Jahr 2019 sind dabei vier Maßnahmen mit einer Gesamtsumme von 2 541 973 Euro geplant.
Die Busreise berührte dabei an den Rändern auch die Landkreise Schweinfurt und Bamberg und führte vom Kreisbauhof in Haßfurt über die Gemeinden Riedbach und Theres in den Steigerwald und über die Gemeinden Rauhenebrach, Oberaurach und Eltmann wieder hinüber in die Haßberge mit den Kommunen Breitbrunn, Rentweinsdorf, Ebern, Pfarrweisach und Hofheim. Im Mittelpunkt standen dabei die Beteiligung am Ausbau von Ortsdurchfahrten, aber auch Freistrecken von Kreisstraßen zwischen Gemeinden.
Baupreise massiv gestiegen
Der Leiter des Tiefbauamtes, Alfons Schanz, erinnerte daran, dass der Ausschuss für Bau und Verkehr in dieser Legislaturperiode zum dritten Mal unterwegs sei und dabei immer wieder das Ausbauprogramm auf den neuesten Stand bringe. Dabei müsse man unterscheiden zwischen Neuausbauten und dem Bereich der Unterhaltungsinvestitionen. Pro Jahr investiere der Landkreis meist über zwei Millionen Euro in den Neuausbau von Kreisstraßen, wobei man von Eigenmitteln von einer Million ausgehen müsse. Die Förderung durch den Freistaat gehe bis zu einem Satz von 75 % der zuwendungsfähigen Kosten. Dann lande man effektiv meist bei 65 %, die restlichen 35 % trage der Landkreis.
Als ein Problem sah Alfons Schanz auch "den Anstieg der Baupreise, der den Tiefbau mit voller Wucht erreicht hat. Dazu kommt eine lokale Marktsättigung der Firmen. Besonders bei Ortsdurchfahrten mit hohem Lohnanteil kommen wir leicht auf eine Kostenmehrung von 30 bis 35 %." So sei allein der Preis für eine Tonne Bitumen von 350 auf 550 Euro gestiegen.
Auch für die verschiedenen Ausbaustufen habe man die Kostenschätzungen anheben müssen: Bei einem Vollausbau auf der Strecke habe man die Kalkulation von 830 000 auf 980 000 Euro anheben müssen, und bei der innerörtlichen Variante müsse man statt 1,35 Millionen pro Kilometer nun 1,55 Millionen Euro ansetzen. Mit diesen Zahlen arbeite man auch für die Beschlussvorlage für den Ausbauplan.
"Riesiger Katalog von Arbeiten"
Aktuell ist die größte laufende Maßnahme der Neuausbau der HAS 51 von Ebern zur Abzweigung nach Losbergsgereuth mit einer Länge von 1300 Metern und Baukosten von 1 079 000 Euro. Hier konnten sich die Mitglieder bei einem Gang über die Baustelle davon überzeugen, welche großen Bodenarbeiten und Kuppenabtragungen notwendig waren, um die richtige Linie zu finden.
Tiefbauleiter Schanz führte dazu aus, dass acht Entwürfe mit einem riesigen Katalog von Arbeiten notwendig gewesen seien. Auch naturschutzrechtliche Belange und die Bereitstellung von Ausgleichsflächen zählten dazu, denn der Eingriff sei "schon gewaltig". Eine Kuppe habe man dabei um 2,70 Meter abgetragen.