Eberner Gesangverein feiert seine 175 Jahre

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Der Gesangverein Ebern unter muskalischer Leitung von Klemens Albert präsentiert seine Ausstellung im Heimatmuseum.Katharina Becht
Der Gesangverein Ebern unter muskalischer Leitung von Klemens Albert präsentiert seine Ausstellung im Heimatmuseum.Katharina Becht
 
 
 

Weil der Gesangverein zu klein für einen Kommers ist, aber trotzdem nicht auf eine Feier verzichten wollte, ließ man sich etwas ganz besonderes einfallen.

Was tut ein Verein, der ein Jubiläum hat? Natürlich, er feiert. Meistens mit großem Festzelt und Umzug. Oder wenigstens einem Kommers-Abend. Irgendetwas damit jeder mitbekommt, dass der Verein sein Jubiläum feiert. Doch was tun, wenn der Verein klein und die Mitglieder nicht mehr die Jüngsten sind?

Vor dieser Frage stand der Gesangverein Ebern. Der Verein selbst existiert seit 1843, also mittlerweile seit 175 Jahren. Damit ist der Gesangverein nach den Schützen der zweitälteste Verein in Ebern. Er ist sogar älter als der Dachverband der Chöre in der Region, der Fränkische Sängerbund (gegründet 1862).

Immer weniger junge Mitglieder

Doch wie bereits dreimal zuvor steht der Verein kurz vor dem Aus. Es sind nur noch wenige Sängerinnen und Sänger da. Diejenigen die da sind, gehören nicht mehr zu den Jüngsten. Der Chorgesang hält sie zwar alle jung, aber den Verein halten nur junge Mitglieder jung. Und davon gibt es in den letzten Jahren immer weniger.

Dennoch wollte der Gesangverein sein Jubiläum feiern. Und so entstand in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein eine Ausstellung im Heimatmuseum, in der die Geschichte des Vereins dokumentiert wird. "Es gab Höhen und Tiefen in dieser Vereinsgeschichte", berichtete Gesangvereinsvorsitzender Peter Müller am Sonntag bei der Eröffnung der Ausstellung. "Absoluter Höhepunkt war wohl am 9. Mai 1976 die Verleihung der Zelter-Plakette und der Pro-Musica Plakette in Bamberg."

Um diese Plaketten zu erhalten, muss der Verein nicht nur 100 Jahre existieren, sondern auch 100 Jahre aktive Arbeit nachweisen. Zu Zeiten, als es noch keine "Musik aus der Konserve" und überhaupt noch kaum Vereine gab, war der Gesangverein eine willkommene Abwechslung im Leben der Eberner.

Verein bereichert Veranstaltungen

Der Verein richtete früher Feste aus, veranstaltete einen Kirchweihtanz und organisierte Theater-Aufführungen. Heute bereichert er verschiedene Veranstaltungen in der Stadt mit seinem Gesang. Vor allem bei den Senioren-Weihnachtsfeiern ist der Gesangverein gern gesehener Gast.

"Und ihr braucht euch nicht zu verstecken" ist Wolfgang Schön, der Vorsitzende des Sängerkreises Bamberg, dem der Gesangverein Ebern angehört, sicher. Er überbrachte vom deutschen Chorverband und vom Fränkischen Sängerbund Ehrenurkunden, die das Engagement des Vereins würdigen. "Bleibt weiter aktiv, zeigt euch in der Öffentlichkeit", gab er Schön den Sängerinnen und Sängern mit auf den Weg. In der Hoffnung, dass es dann auch wieder mit dem Nachwuchs klappt.

Auch Carsten Präger, der Vorsitzende der Schützengesellschaft Ebern überbrachte ein Grußwort, in dem er feststellte: "Früher waren die Zeiten einfach anders. Wer in Ebern zur Elite gehörte, der war bei den Schützen und er war im Gesangverein, das gehörte sich einfach so."

Heute dagegen seien auch bei den Schützen die Zeiten anders und er wünschte dem Gesangverein, dass auch sie "die Kurve kriegen" und beim nächsten Jubiläum ihres Patenvereins, der Schützengesellschaft, der Gesangverein die Feiern mitgestaltet.

Weitere Grußworte sprachen nicht nur Bürgermeister Jürgen Hennemann und Stadtpfarrer Pater Rudolf Theiler aus, sondern auch der stellvertretende Vorsitzende der Sängergruppe Baunach- und Itzgrund Herr Wolfgang Sippel.

Der Gesangverein

Ausstellung Die Ausstellung im Eberner Heimatmuseum, in der die Geschichte des Vereins dokumentiert wird, ist bis 27. Januar 2019 immer Sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.

Proben Der Gesangverein probt immer mittwochs um 19:30 Uhr im Pfarrheim hinter der Kirche St. Laurentius. red