Druckartikel: Die Buben und Mädchen sollen tun, was ihnen gefällt

Die Buben und Mädchen sollen tun, was ihnen gefällt


Autor: Helmut Will

Ebern, Montag, 10. Dezember 2018

Spiel, Spaß und Sport stehen im Mittelpunkt, wenn sich die Kleinkindergruppe von Tanja Häfner in Ebern trifft
Zehn Kinder sind hier um die Kletterwand und den Tunnel versammelt, um gemeinsam mit ihren Müttern und Tanja Häfner (Siebte von links) Spaß zu haben.  hw


Wo früher Soldaten auf Befehl ihre Runden liefen und Sport machen mussten, sind heute kleine Kinder anzutreffen, um sich spielerisch und sportlich zu betätigen. In der Turnhalle der ehemaligen Kaserne leitet Tanja Häfner aus Ebern das Kinderturnen für Buben und Mädchen bis zum dritten Lebensjahr.

Eine muntere Schar von Kindern, die mit ihren Muttis gekommen sind, sausen in der Halle umher. Einmal wöchentlich bietet Tanja Häfner die Möglichkeit, dass Kleinkinder mit ihren Eltern spielerisch ihre "sportlichen Fähigkeiten" austesten können.

Bevor es richtig losgeht, tippeln die Kinder von Spielgerät zu Spielgerät. Je nachdem was ihnen gerade einfällt, lassen sie ihren Ideen freien Lauf. Schnell hat jeder sein Lieblingsspielzeug gefunden. Ein Begrüßungslied wird angestimmt, bei dem sich alle Kinder mit ihren Eltern um Tanja Häfner versammeln.

Alle? Einer, er ist 17 Monate alt, hat an diesem Tag keine Lust. Er interessiert sich eher für die Lüftung die laut bläst, geht zielstrebig darauf zu, zeigt mit der Hand auf das "fauchende Ungetüm" an der Wand der Turnhalle.

Auch beim Kreisspiel sind nicht alle bei der Sache. "Macht nichts", sagt Tanja Häfner. Die Kinder sollen das tun, was ihnen gefällt; dabei werden sie entsprechend angeleitet und unterstützt.

Aufgebaut ist mit Matten eine kleine Schräge. Dort krabbeln die Kinder auf allen Vieren hoch und blicken stolz ihre Muttis an, wenn sie den Gipfel erklommen haben. Andere betätigen sich an einer schrägen Kletterwand und erklimmen sie an den Händen der Mütter. Begehrt ist auch ein kleiner bunter Tunnel, an dessen Enden die Kinder hineinblicken und ihre Spielkameraden auf der anderen Seite sehen. Ganz Mutige kriechen durch das kurze Tunnelstück, um am anderen Ende freudestrahlend herauszukommen. Andere wiederum schwingen bunte Fahnenbänder hin und her.

Sinn und Zweck ist es, den Spieltrieb der Kinder zu fördern. Zur Schulung des Gleichgewichtes wird mit ihnen balanciert. Das macht allen Spaß. Der 17 Monate alte Bub hat an diesem Tag allerdings überhaupt keinen "Bock" mitzumachen. Er geht zur Bank, wo seine Kleider abgelegt sind, nimmt seine Schuhe in die Hand, zeigt deutlich, dass die Übungsstunde für ihn beendet ist.

Wie auch immer: Die Kleinen verstehen sich gut, haben Spaß - und die Mütter natürlich auch. Es macht Freude zuzusehen.