Bürger in Welkendorf bauen weiter auf Horst Arneth

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Für Bürgermeister Jürgen Hennemann (links) wird Horst Arneth weiterhin der wichtigste Ansprecher sein, wenn es um die Belange der Eberner Stadtteile Welkendorf und Gemünd geht. Foto: Katharina Becht
Für Bürgermeister Jürgen Hennemann (links) wird Horst Arneth weiterhin der wichtigste Ansprecher sein, wenn es um die Belange der Eberner Stadtteile Welkendorf und Gemünd geht.  Foto: Katharina Becht

Mit 34 Jahren im Amt ist Horst Arneth der dienstälteste Ortssprecher in der Stadt Ebern. Die Welkendorfer und Gemünder schenken ihm erneut ihr Vertrauen.

Ruhig und gesittet ging es zu, als die Welkendorfer und Gemünder Bürger ihren Ortssprecher wählten. Mit elf von 13 Stimmen bei zwei Enthaltungen wurde Horst Arneth, der diesen Posten bereits seit 34 Jahren bekleidet, wiedergewählt. Mit seinen 34 Dienstjahren ist Arneth der dienstälteste Ortssprecher in Ebern.

"Ich mach das gerne" erzählt der 63-jährige. "Vor allem jetzt, wo ich in Rente bin und mehr Zeit hab." In seinen 34 Dienstjahren hatte Arneth nur eine Unterbrechung von 2,5 Jahren. Sonst war er immer für die beiden Dörfer Gemünd und Welkendorf im Einsatz. In all diesen Jahren hat er auch nur ganz selten eine Fraktionssitzung verpasst. "Nur wenn's wirklich nicht anders ging" lobt auch Dieter Gerstenkorn, der Fraktionsvorsitzende der CSU.
"Aber desmal is wahrscheinlich trotzdem des letzte Mal" baut Horst Arneth schon mal vor.
Auch wenn er sich, wie er selbst sagt, jetzt auskennt und "weiß wie der Hase läuft." Ruhig ging es in seiner Amtszeit nicht immer zu. "Ich hab schon Kämpfe ausgetragen, mit dem Rolf Feulner damals noch" erinnert er sich. "Aber es ging immer um die Sache." Um das zu verdeutlichen erzählt er von einem Besuch auf dem Gericht, wo die beiden einen Streitfall austrugen. "Wir sind zusammen mit dem Auto hingefahren und danach gab‘s bei uns eine Brotzeit für alle." Was währenddessen auf dem Gericht geschah, war für die Zusammenarbeit und Freundschaft der Männer Nebensache.

Zu schnell durchs Dorf

Mittlerweile geht es in den beiden Orten ruhiger zu. Ein paar verkehrsrechtliche Angelegenheiten stören die Anwohner. Vor allem, dass die Autos durch Gemünd immer so schnell fahren und keine Abhilfe in Sicht ist. "Die Polizei kontrolliert zwar immer wieder mal, aber jetzt schon lang nimmer" stellte ein Teilnehmer der Versammlung fest. Resultat ist, dass die Autofahrer wieder schnell fahren. Verkehrsinseln wären für manchen eine Lösung, aber dass die Verwirklichung schwierig bis unmöglich ist, wissen die Gemünder selbst.
Bürgermeister Jürgen Hennemann (SPD) versprach das Problem im Auge zu behalten. Auch ein neuer Spiegel an der Abzweigung nach Welkendorf in Gemünd wäre nötig, der bisherige Spiegel ist vor allem an den Seiten schon fast blind.

Viele der Probleme in den beiden Orten sind im Bauamt schon lange bekannt. Die Bürger brachten sie dennoch vor in der Hoffnung, dass sich mal wieder etwas tue, wenn man nur oft genug dran erinnert. So auch das Problem des Banketts an der Ortsverbindungsstraße zwischen Gemünd und der Gemünder Mühle, das eigentlich schon von einem Subunternehmer der Stadt mitgemäht werden sollte, was aber noch nicht geschehen ist. "Bald braucht er nicht mehr mähen, bald kann er Hecken schneiden" mahnte Arneth an. Auch der Glockenturm in Welkendorf bedürfe der Sanierung. "Das ist alles schon mit dem Herrn Lang (Martin Lang vom Bauamt; Anm. d.Red) besprochen und bekannt im Bauamt, aber wann könnte es denn losgehen?"

Anschluss als Muss

Das größte Problem des Ortsteils dürfte jedoch sein, dass zwar mittlerweile der Kanal fertig gestellt ist, es aber dennoch einen Anlieger gibt, der noch nicht angeschlossen ist und wohl auch nicht anschließen will. "Da werden wir sehen müssen, was wir tun können. Wir werden auf jeden Fall erst einmal auf denjenigen zugehen und mit ihm sprechen" versprach Hennemann. Denn laut Satzung besteht Anschlusszwang. So oder so wird eine Lösung gefunden, sicherte Hennemann zu.

Auch bei den anderen Problemen versprach Hennemann zu, er werde nachhaken und sich darum kümmern, dass Bewegung in die Sache komme. "Wir haben ein neues Programm, mit dem wir überprüfen können, welche unserer alten Beschlüsse schon durchgeführt sind" erklärte er den Versammelten. Doch es werde wohl noch einige Zeit dauern, bis alles durchgearbeitet sei.

Die Stadt prüft zurzeit

Zum Thema Radweg von Ebern nach Jesserndorf, der auch an den beiden Ortsteilen Gemünd und Welkendorf vorbeiführen würde, informierte Hennemann, dass die Planung bereits läuft. Sobald es konkretere Wegeplanungen gebe, werde sich die Stadt mit den Anliegern in Verbindung setzen, diese informieren und mit den Eigentümern eventuell benötigter Flächen in Kontakt treten um den Radweg so kostengünstig und schnell wie möglich umzusetzen. Dazu gehört auch, dass die Stadt prüfen lässt, welche Förderungen möglich sind. Doch allein dies werde seine Zeit dauern. "Aber hoffentlich nicht zu lang" so Hennemann. "Im Herbst wollen wir eine Versammlung abhalten und das dann auf den Weg bringen."