Marktrodach — Der "Zeyerner Grund" wurde in den Managementplan Natura 2000 aufgenommen. Damit gehört der "Zeyerner Grund" mit seinen artenreichen Wäldern sowie den bunten Blumenwie...
Marktrodach — Der "Zeyerner Grund" wurde in den Managementplan Natura 2000 aufgenommen. Damit gehört der "Zeyerner Grund" mit seinen artenreichen Wäldern sowie den bunten Blumenwiesen und Hochstaudenfluren als Fauna- Flora-Habitat-Gebiet (FFH-Gebiet) zum ökologischen Verbundsystem Natura 2000, das eine nachhaltige Sicherung des europäischen Naturerbes zum Ziel hat.
Darüber freute sich besonders Bürgermeister Norbert Gräbner als Vertreter der beiden betroffenen Kommunen Marktrodach und Wallenfels bei der Übergabe des Managementplans Natura 2000 und einer Kartierung durch Forstoberrat Klaus Stangl vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach (AELF) im Rathaus in Marktrodach.
Gräbner sprach von einem großen Tag für die Kommunen im Rodachtal: "Wir können stolz sein, ein solch schönes Kleinod in unserer Region zu haben", betonte der Bürgermeister Marktrodachs und dankte zugleich den Grundstückseigentümern für ihre naturpflegerische, nachhaltige Arbeit im Gebiet.
Das FFH-Gebiet "Zeyerner Grund" liegt im Naturpark Frankenwald zwischen Wallenfels und Marktrodach. Es umfasst eine Fläche von rund 203 Hektar. Von dieser Fläche sind 98 Prozent bewaldet, zwei Prozent sind Talaue. Neben dem naturnah erhaltenen Bachlauf umfasst der Grund auch gewässerbegleitende Auenwälder, feuchte Hochstaudenfluren und artenreiche Mähwiesen. Einen ökologischen Schwerpunkt bilden gut strukturierte Hangwälder, die neben Buche und Fichte auch nennenswerte Anteile mit Tanne und Bergahorn aufweisen.
Ausdruck dieses Strukturreichtums sind belegte Vorkommen seltener Vogelarten wie Schwarzspecht oder Sperling und Rauhfußkauz. Bemerkenswert sind auch Sichtnachweise von Uhu und Schwarzstorch.
Zusammenfassend sprachen die Experten von einem europaweit bedeutenden Biotop-Verbundsystem. Der überreichte Managementplan leiste hierzu einen wesentlichen Beitrag. In ihm werden Maßnahmen aufgezeigt, die notwendig sind, um das Gebiet - wie von der Europäischen Union gefordert - in einem guten Zustand zu erhalten.
Ziele für die Zukunft sind unter anderem die Offenhaltung der Talaue und die Bewahrung der guten Gewässerqualität - nicht zuletzt, um dem stark bedrohten Steinkrebs das Überleben zu ermöglichen.
Einhalt gebieten Ein sanfter Tourismus in Form von Wander- und Fahrradtouren steht diesen Zielen nicht entgegen, wohl aber motorisierte Ausflüge.
Solchen Ausflugsfahrten durch das FFH- Gebiet müsse man Einhalt gebieten, betonten die Fachleute.
Der Managementplan ist in den Rathäusern Marktrodach und Wallenfels, im Landratsamt Kronach sowie beim Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Kulmbach ausgelegt und einsehbar.
eh